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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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»er ist nicht wieder aufgetaucht.«
    »Das gefällt mir nicht.«
    »Mir auch nicht.«
    Er sah sie so durchdringend an, dass sie den Blick abwenden musste. Sie rieb sich die Arme. Ihr war kalt bis in die Knochen. »Wer ist dieser HW?«, fragte sie, und plötzlich wusste sie es. »O mein Gott. Er hat Kontakt zum Sender aufgenommen, nicht wahr? Maury steht in Kontakt mit ihm! Er hat im Sender angerufen oder ihm einen Brief oder eine E-Mail geschickt.«
    »
Irgendwer
, ja. Es könnte aber auch ein Trittbrettfahrer sein.«
    »Aber in Wahrheit halten Sie die Botschaft für echt«, vermutete Abby und schaute ihn von der Seite an, während sie sich das Haar aus den Augen wischte. »Deshalb sind Sie hier und stellen all diese Fragen. Im Dienst sind Sie vielleicht nicht, aber trotzdem bei der Arbeit.«
    »Ich bin nicht sicher, ob der Mörder selbst den Brief geschickt hat.« Montoya stand auf und reckte sich. »Aber es ist möglich und wir verfolgen jede Spur.«
    »Was stand in dem Brief?«
    Sie trat auf ihn zu, die Pupillen geweitet vor Angst und Sorge. Als Montoya ihr ängstliches Gesicht sah, war es aus mit seiner Konzentration. Abby war ihm so nahe, dass er einen Hauch ihres Parfüms wahrnahm und die goldenen Strähnchen in ihrem Haar ausmachte, die im Feuerschein glänzten. Es würde dem FBI nicht gefallen, wenn er den Inhalt des Zettels ausplauderte, und er wollte nichts unternehmen, was die Ermittlungen auch nur im Geringsten beeinträchtigen könnte. Allerdings lagen hier seiner Meinung nach besondere Umstände vor. Abbys Revolver war verschwunden, und allein diese Tatsache ließ ihn das Schlimmste befürchten.
    »Was stand in dem Brief?«, wiederholte sie.
    »Wenn ich es Ihnen sage, müssen Sie Stillschweigen bewahren.«
    »Natürlich.«
    »Es ist mein Ernst.«
    »Meiner auch, Detective.«
    »Es ist wirklich ernst, Abby, es könnte mich meine Stelle kosten oder, was noch schlimmer wäre, die Ermittlungen stören.«
    Er sah sie lange und eindringlich an. »Ich sage es Ihnen nur, weil ich fürchte, dass die Sache irgendwie mit Ihnen zu tun hat. Ich weiß nicht, inwiefern, und es könnte sein, dass ich mich auf dem Holzweg befinde, aber es ist so ein Gefühl …«
    Er hörte nicht auf seine warnende innere Stimme, verdrängte Melinda Jaskiels jüngsten Befehl, sich gefälligst an die Regeln zu halten. Es fiel ihm furchtbar schwer, Abby nicht einfach in die Arme zu nehmen.
    »Der Brief enthielt nur ein Wort:
Bereue
. Unterzeichnet war er mit den Initialen
HW
, in Großbuchstaben.« Er registrierte, wie sie verwirrt die Augenbrauen zusammenzog und die Lippen zusammenpresste.
    »Bereue? Was denn?« Ihr Blick war sorgenvoll. »Sünden? Wessen Sünden? Und warum?«
    »Wir wissen es noch nicht. Aber ein Sonderkommando beschäftigt sich mit diesen Fragen.«
    »Sollte diese Information nicht veröffentlicht werden?«
    »Das wird sie, wenn der Leiter des Sonderkommandos es für angebracht hält.«
    Abby schüttelte den Kopf. »Ich kann nichts damit anfangen und ich kenne sonst niemanden, dessen Initialen HW lauten.« Sie ließ die Schultern hängen. »Warum zum Teufel passiert das alles?«
    »Wenn ich das wüsste.«
    Und dann konnte er sich nicht länger beherrschen. Er nahm sie in die Arme und zog sie fest an sich. Als sie sich nicht wehrte, legte er das Kinn auf ihren Scheitel und atmete den Duft ihrer Haare ein. »Ich fürchte, das erfahren wir erst, wenn wir ihn gefasst haben.«
    Sie schauderte.
    »Wir fassen ihn. Es ist nur eine Frage der Zeit.«
    »Gut.«
    Er schloss sekundenlang die Augen, verloren in dem Gefühl ihrer Nähe und in ihrem Duft. Es wäre jetzt so verdammt einfach gewesen, sie zu küssen. So eng aneinander geschmiegt, mit heftig pochenden Herzen, kostete es Mon toya viel Kraft, Abby langsam wieder loszulassen. Sie protestierte nicht, versuchte auch nicht, sich wieder an ihn zu schmiegen, wenngleich er glaubte, ein sehnsüchtiges Glitzern in ihren Augen zu entdecken.
    Lass es, Montoya. Sie zu küssen wäre eine Dummheit. Eine große Dummheit. Irgendwie steckt sie in dieser Sache drin … vergiss das nicht. Sie war mit einem der Opfer verheiratet und könnte das nächste sein
.
    Nur um die Spannung zu lösen, deutete er auf ein Foto auf dem Kaminsims. »Sind Sie das?«, fragte er und betrachtete das Schwarzweißporträt.
    »Das ist meine Mutter.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja … Als es aufgenommen wurde, war sie ungefähr fünfundzwanzig, vielleicht auch dreißig.«
    »Sie sehen ihr sehr ähnlich.«
    »Das höre

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