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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Einzige sind, der hart arbeitet. Während sie in den Straßen von New Orleans das Verbrechen bekämpft haben, habe ich Hochzeitsfotos bearbeitet und Rechnungen geschrieben. Sagen Sie selbst: Wer hat den gefährlicheren Job?« Sie wies mit dem Flaschenhals in seine Richtung. »Haben Sie je die Reaktion einer Brautmutter erlebt, wenn sie ein Foto sieht, auf dem sie ein Doppelkinn hat oder ihr Slip sich sichtbar abzeichnet? Und wie wär’s mit einem Schnappschuss, auf dem ihr Mann die Brautjungfer küsst?«
    Montoya musste unwillkürlich lachen. Die braunen Augen funkelten.
    »
Sie
sind diejenige, die eine Waffe tragen sollte.«
    Sie verdrehte die Augen. »Tja, wenn ich eine hätte … Meine ist verschwunden.« Sein Lächeln erlosch, und sie zuckte mit den Schultern. »Es war die .38er von Lukes Vater. Ich habe die Waffe nach der Scheidung behalten, was meinen Exmann schrecklich ärgerte. Neulich war sie noch da und jetzt ist sie verschwunden.
    »Seit wann?«, fragte Montoya mit plötzlich harter Miene.
    »Ich weiß nicht. Seit ein paar Tagen.«
    »Glauben Sie, Sie haben sie verlegt?«
    »Nein … Ich habe das ganze Haus durchsucht. Ich weiß nicht, wo sie geblieben ist.«
    »Wer war in den letzten Tagen außer Ihnen im Haus?« Er stellte die fast leere Bierflasche auf den Kaffeetisch und konzentrierte sich voll auf Abby.
    Abby fand seine eindringliche Art ein wenig beängstigend. Er stellte die Frage, die sie sich selbst nicht zu stellen gewagthatte. »Niemand, na ja, außer ein paar Leuten, die das Haus besichtigt haben.«
    »Sie sind im Besitz der Namen, Adressen und Telefonnummern?«
    »Nur der Telefonnummern.«
    »Die will ich haben.«
    »Sie glauben, das könnte wichtig sein?«, fragte sie und spürte wieder den ekligen Atem der Angst auf ihrer Haut.
    »Bei den beiden Mordfällen wurden die Opfer jeweils mit der Waffe des weiblichen Opfers ermordet. Im ersten Fall war die Waffe ein Geschenk von Courtney LaBelles Vater, zu ihrem Schutz gedacht. Im zweiten Fall war die Waffe, die zu der Sammlung des Ehemanns gehörte, aus dem Haus der Jeffersons gestohlen worden.«
    Abby stockte der Atem. Voll Panik sprang sie auf und schritt vor dem Kamin auf und ab. »Sie glauben, der Mörder war hier« – sie machte eine umfassende Handbewegung und versuchte, ihr rasendes Herz zu beruhigen – »in diesem Haus und hat meine Waffe gestohlen? Und will mich womöglich später entführen, um mich und einen anderen Menschen, einen Mann, mit dieser Waffe umzubringen? Wollen Sie das sagen?« Ihr Atem ging inzwischen rasch und flach.
    »Ich sage nur, dass es möglich wäre«, antwortete Montoya vorsichtig.
    »Verdammt, Montoya, Sie machen mir Angst!« Hershey hob den Kopf und beobachtete Abby, die die Arme vor der Brust verschränkt hatte. Unruhig ging sie von einem Fenster zum anderen, dachte an die unsichtbaren Augen, die sie gespürt, an das offene Fenster, das sie am Tag, als die Waffe verschwand, entdeckt hatte … O Gott. War es möglich? War jemand in ihrem Haus gewesen? Hatte jemand Lukes Waffe gestohlen?
    »Dann sollte ich Ihnen wohl auch sagen, dass zu dem Zeitpunkt, als ich den Verlust der Waffe entdeckte, durchaus jemand im Haus gewesen sein könnte.«
    Sie sah Montoya flüchtig an.
    »Wer?«
    »Das weiß ich nicht. Es war an dem Abend, als Sie hergekommen sind und ich Ihnen mit dem Hammer in der Hand geöffnet habe.«
    »Sie haben mir nichts davon gesagt.«
    »Ich habe den Diebstahl erst bemerkt, als Sie wieder fort waren. Sie hatten mir geraten, mir eine Waffe zu besorgen, und ich wollte Lukes Waffe holen. Wie ich Ihnen schon sagte, war Hershey kurz zuvor völlig aus dem Häuschen gewesen. Sie war unruhig und hat ständig geknurrt. Ich dachte, es läge an dem Kater, habe aber trotzdem das Haus durchsucht. Im Wirtschaftsraum entdeckte ich schließlich ein offenes Fenster.«
    »Und Sie hatten es nicht selbst offen gelassen?«
    »Nein …«
    »Sie hätten es mir erzählen müssen.«
    »Ich hatte Angst, Sie könnten mich für einen Angsthasen halten – für eine von diesen schwachen, ängstlichen Frauen, die ich verabscheue.«
    »Sie sollten Ihre Sicherheit nicht Ihrem Stolz opfern«, fuhr er sie an, und es klang so gebieterisch, dass Ärger in ihr hochkochte.
    »Ich lebe noch, oder?«, fuhr sie ihn an. »Ich habe das Haus durchsucht und niemanden gefunden. Erst nachdem Sie wieder gegangen waren, habe ich festgestellt, dass der Revolver verschwunden ist. Seitdem suche ich nach ihm, aber« – sie schüttelte den Kopf –

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