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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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bewaffnet.
    Aber sie wollte ihre Fragen
jetzt
beantwortet bekommen.
    Weil sie den Gedanken, noch eine Minute länger warten zu müssen, nicht ertragen konnte.
    Sie warf sich den Rucksack wieder über die Schulter. Mit einer Hand hielt sie die Brechstange umklammert, mit der anderen die Taschenlampe. Sie ließ den dünnen Lichtstrahl über den staubigen Boden wandern und richtete ihn dann höher. Sie bemerkte die sich ablösenden Tapeten und die Spinnennetze an den alten Kronleuchtern.
    Abby schlich leise durchs Erdgeschoss.
    Nie zuvor hatte sie sich so allein gefühlt.
    Nie zuvor war sie so entschlossen gewesen.
    Du musst es tun. Du musst dich erinnern
.
    Das Haus ächzte leise.
    Abby unterdrückte einen Schrei.
    Sie machte zwei Schritte in die Küche und vernahm ein neues Geräusch. Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus.
    Ein Scharren.
    Das Scharren winziger Krallen. Hastig riss sie die Taschenlampe herum. Der Lichtstrahl wanderte über alte Arbeitsplatten und den Herd zu der verrosteten Spüle, in der sie das pelzige Hinterteil einer Ratte im Ausguss verschwinden sah. Der Schwanz glitt hinterher wie eine kleine schwarze Schlange.
    »Igitt«, flüsterte sie.
    Abby ging langsam weiter, vernahm ihre eigenen Schritte, ihren eigenen Herzschlag.
    Sie schloss die Augen und glaubte gleich darauf, einen leisen Schrei gehört zu haben.
    Tu dir das nicht an. Hier ist niemand. Lass deinen Ängsten nicht freien Lauf. Verfalle nicht in die Paranoia deiner Mutter
.
    Sie atmete tief durch und umklammerte die Brechstange, als hinge ihr Leben davon ab.
    Und jetzt an die Arbeit! Es ist fast dunkel. Los, Abby, bring es hinter dich!
     
    Montoya achtete nicht auf die Geschwindigkeitsbegrenzung. Verbissen überholte er andere Autos und Lkw. Sein Puls hämmerte in seinen Schläfen. Das Bild seiner ermordeten Tante hatte sich in sein Gedächtnis eingebrannt. Und wenn dieses Monster es jetzt auf Abby abgesehen hatte? »Scheiße«, knurrte er, schaltete herunter und überholte einen Sattelschlepper. Dabei geriet er auf den Seitenstreifen und unter seinen Hinterreifen spritzte Kies hervor.
    Auf einer geraden Strecke griff er nach seinem Handy und gab Abbys Kurzwahl fürs Festnetz ein.
    Er zählte die Klingelzeichen und seine Sorge wuchs.
    »Komm schon«, drängte er. »Geh dran!« Doch niemand meldete sich.
    Angst umnebelte seinen Verstand.
    Na und? Vielleicht ist sie ausgegangen
.
    Hastig wählte er ihre Handynummer.
    Der Anruf wurde direkt auf ihre Voice Mail umgeleitet.
    Das gefiel ihm nicht. Dafür, dass sie nicht abhob, konnte es tausend Gründe geben, von denen keiner mit den Morden zu tun haben musste, und trotzdem war er höllisch nervös.
    Die Landschaft flog an ihm vorüber, Ackerland und Wald. Er versuchte, seine Angst in Schach zu halten.
    Der Lohn der Sünde ist der Tod
.
    Was sollte diese Botschaft? Was hatte sie zu bedeuten?
    Er blickte finster durch die Frontscheibe, sah mit zusammengekniffenen Augen auf die violett gefärbten Wolken, die sich am Horizont auftürmten, und dachte an den ersten anonymen Brief.
    Bereue
.
    Was sollte jemand bereuen? Eine Sünde? Aber welche? Vor einer Kurve bremste er ab, achtete nicht auf das Knistern des Polizeifunks und versuchte weiterhin verbissen, die Puzzleteile zusammenzufügen.
    Büße
.
    Im Sinne von Wiedergutmachung? Wofür? Ebenfalls für Sünden, Verfehlungen? Welche? Was sollten all diese religiösen Anspielungen?
Denk nach! Du musst es herausfinden! Die Zeit läuft dir davon. Und der Mörder will dir etwas sagen …
    Warum lagen immer zwei Opfer zusammen?
    Was waren ihre Sünden?
    Er war der Antwort auf der Spur, das fühlte er. Jedes einzelne Opfer war aus einem ganz bestimmten Grund ausgewählt worden … und zwar für seine oder ihre Verfehlung. Gegen wen? Gegen den Mörder? Die Menschheit? Gott?
    Herrgott, Montoya, du musst das Rätsel lösen!
    Als er direkt vor sich eine enge Brücke sah, drosselte er das Tempo. Ein Motorrad kam ihm mit hoher Geschwindigkeit entgegen, das Frontlicht leuchtete wie ein riesiges Auge. Es schoss mitten auf der Fahrspur an ihm vorüber.
    Die erste Botschaft war mit HW unterzeichnet gewesen, die zweite mit HWZ … nein, WHZ. Was wollte der Mörder damit sagen?
    Eine mögliche Antwort hatte er ja schon in Erwägung gezogen:
    W für Luke
Walter
.
    H für Asa
Homer
.
    Z für Billy
Zachary
.
    Aber die weiblichen Opfer?
    Keine Initiale für Courtney Regina LaBelle.
    Keine für Gina Bellinda Jefferson.
    Keine für Maria Montoya.
    Warum trug Courtney ein

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