Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
absperrten, seine Dienstmarke, suchte sich einen Weg zwischen den geparkten Fahrzeugen hindurch und ging bewusst den Reporterteams aus dem Weg.
    Am Tatort herrschte organisiertes Chaos. Polizisten installierten Lampen, andere widmeten sich der Spurensicherung oder fotografierten das Gelände rings um einen verlassenen Wohnwagen. Ein verrostetes Auto undefinierbarer Marke stand neben dem chromglänzenden Jaguar von Asa Pomeroy.
    Montoya wusste, dass seine Anwesenheit am Tatort ihm Ärger einbringen würde, doch er bewegte sich auf dem abgesperrten Areal, als hätte er das Recht dazu. Er wollte sich nur einmal umschauen. Sonst nichts.
    Er bezweifelte nicht etwa, dass seine Tante das Opfer war, aber er musste mit eigenen Augen sehen, was der Psychopath ihr angetan hatte.
    Neben dem Jaguar stand Brinkman und redete mit einigen Deputys des hiesigen Sheriffs, während Bentz und ein weiterer Typ vom Sheriffbüro einen Trampelpfad untersuchten, der zu einem baufälligen Anleger führte. Wie es aussah, war das FBI noch nicht eingetroffen.
    Im Augenblick waren alle beschäftigt.
    Jetzt oder nie.
    Montoya stieg die Stufen zu der offen stehenden Tür des Wohnwagens empor und trat ein.
    Der Innenraum wurde von dem seltsamen blauen Schein der Scheinwerfer ausgeleuchtet. Auf dem schmutzigen Boden befanden sich zwei Leichen, einander umarmend wie die vorigen auch: Seine Tante lag in ihrer Nonnentracht über der nackten Leiche ihres Sohnes Billy Zachary Furlough. Falls Blutspuren vorhanden waren, blieben sie unter der roten und schwarzen Farbe verborgen, die über die Opfer gegossen worden war. An einer Wand stand in aggressivem Rot geschrieben:
     
    DER LOHN DER SÜNDE IST DER TOD.
     
    Bonita Washington, die mit behandschuhten Händen die Leichen untersuchte, warf einen Blick über die Schulter. »Sie müssen noch … Montoya?« Sie riss die Augen auf. »Was zum Teufel tun Sie denn hier?«
    Er antwortete nicht, drehte sich einfach um und ging hinaus. Auf halbem Weg zu seinem Wagen holte Bentz ihn ein.
    »Bleib stehen!«, befahl er, und sein Tonfall behagte Montoya ganz und gar nicht.
    Er wandte sich um. Sah den Älteren wütend an. »Was ist?«
    »Das weißt du selbst«, sagte Bentz gepresst. »Was zum Teufel denkst du dir dabei?« Montoya antwortete nicht, und Bentz kniff die Augen zusammen. »Verdammt. Ich muss das melden.«
    »Dann tu’s doch.«
    »Scheiße, Montoya, hör auf damit! Wir müssen uns strengstens an die Regeln halten. Ich dachte, das wäre klar.«
    »Absolut klar.«
    »Dann mach, dass du hier wegkommst.« Ein Muskel zucktein seinem Kiefer. Montoya sah ihn fest an. »Wir kriegen den Kerl!«, knurrte Bentz.
    Nicht, wenn ich euch zuvorkomme, dachte Montoya. Vor seinem inneren Auge sah er überdeutlich das wächserne, leblose Gesicht seiner Tante. Er stapfte zurück zu seinem Wagen und dachte an die merkwürdige Botschaft an der Innenwand des Wohnwagens: DER LOHN DER SÜNDE IST DER TOD.
    Stimmt genau, du perverses Schwein, pflichtete er dem Mörder stumm bei. Und du bist ein verdammter Sünder.
    Mach dich bereit
.

27.
     
    A bby schaute an dem alten Krankenhaus hinauf und eine unheimliche Kälte fuhr ihr bis in die Knochen. Schon legte sich die Dämmerung über das Land, dunkle Schatten griffen wie Finger aus den Wäldern der Umgebung, Mücken summten laut, Grillen zirpten. Abby stand an dem alten Springbrunnen mit den weinenden Engeln. Sie spürte die Präsenz von etwas Bösem, so, als ob das alte Gebäude selbst drohend auf sie herabblickte.
    Du bildest dir das nur ein
.
    Das verfallene alte Haus bestand schließlich nur aus Stein und Mörtel, Ziegeln und Glas. Es blickte nicht böse auf sie herab, warnte sie nicht, dass sie im Begriff war, den größten Fehler ihres Lebens zu begehen. Trotzdem rauschte das Blut in ihren Ohren.
    Genau hier ist es geschehen, dachte sie und betrachtete die Stelle auf dem von Unkraut überwucherten Beton, an der das Leben ihrer Mutter sein Ende gefunden hatte.
    Geh hinein. Schieb es nicht noch länger vor dir her
.
    Sie bekreuzigte sich hastig, legte sich den Riemen ihres Rucksacks über die Schulter, ging um das Gebäude herum und überquerte den Rasen, der früher so gepflegt gewesen war und von dem aus eine Gruppe von Kindern sie damalsangestarrt hatte, als stammte sie aus einer anderen Welt. Sie erinnerte sich, wie die Blicke der Kinder ihr und Zoey gefolgt waren, als sie rings um den von schweren Blüten duftenden Magnolienbaum Fangen gespielt hatten.
    Sie schauderte bei dem

Weitere Kostenlose Bücher