Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
Vom Netzwerk:
Anstrengung versucht, die Notverriegelung von innen aufzubrechen. Die beiden lagen direkt im Eingang, die blicklosen Augen starrten nach oben zur Decke, und die Zungen hingen aus den Mündern heraus.
    Zum Glück habe ich meinen Isolationsanzug. Das konnte der Alien nicht wissen. Und falls doch, dann musste er sich schon etwas ganz Besonderes einfallen lassen, wenn er ihr etwas antun wollte.
    Langsam schob sie sich an den beiden Leichen vorbei. Die vier anderen Crewmitglieder lagen in einem wirren Knäuel neben einem offenen Bodenpaneel. Dakota vermied es, ihre Gesichter anzusehen, auf denen sich blankes Entsetzen spiegelte. Offenbar hatten diese Leute verzweifelt darum gekämpft, noch im Sterben Zugriff auf Nebenschaltkreise zu erlangen.
    »Eine unschöne Angelegenheit, aber leider war sie notwendig«, dröhnte die Stimme des Aliens aus dem Komm-System der Brücke. »Ich konnte es nicht zulassen, dass sie am Ende danach trachten würden, die Zerstörung des Wracks zu verhindern.«
    Dakota nickte, außerstande, Worte für dieses Grauen zu finden. Ihre Kehle fühlte sich an, als sei sie durch einen massiven Fremdkörper verstopft, und in ihrem Mund machte sich ein hässlicher Nachgeschmack breit.
    Sie sah, wie die Paneele des Interface-Sessels ohne ihr Dazutun langsam aufklappten.
    »Hören Sie, mittlerweile weiß man auf der Agartha und auch unten auf dem Mond, dass die Crew tot ist. Ich werde niemals bis zum Wrack kommen und das tun können, was Sie von mir verlangen. Und dass ich von hier oben aus nichts unternehmen kann, wissen Sie selbst.«
    »Sie sprechen die Unwahrheit. Das Interface wartet nur darauf, Sie in sich aufzunehmen, es ist längst mit einem identischen Sessel an Bord des Wracks verknüpft und kann unverzüglich aktiviert werden. Ihr Aufenthalt auf dieser Brücke genügt, um die Vernichtung des betreffenden Objekts in die Wege zu leiten.«
    Ihr Mut sank, als sie begriff, dass der Alien ihnen einen Schritt voraus war. »Und was passiert, wenn Arbenz hierher zurückkommt? Was glauben Sie, wen er für dieses … Gemetzel verantwortlich machen wird?«
    Natürlich!
    Sie war in eine Falle gelockt worden – seit dem Attentat auf Bourdains Rock wurde sie nach allen Regeln der Kunst manipuliert.
    Der Alien verwischte seine Spuren, damit hinterher alles so aussah, als gingen die Zerstörung des Wracks und die Ermordung der Hyperion-Crew einzig und allein auf ihr Konto. Wohin sie auch ging, ihr folgten in der Tat Tod und Zerstörung. Corso hatte mit seiner Bemerkung gar nicht mal so daneben gelegen.
    »Um ein Maximum an Zerstörung zu bewirken«, fuhr die Kreatur fort, »und um zu verhindern, dass Sie, Dakota, unverzüglich getötet werden, ist Ihrerseits eine absolute Kooperation notwendig.«
    Ihr Ghost zeigte ihr an, dass Corso ihr eine Nachricht zukommen lassen wollte. Doch ehe sie die Gelegenheit bekam, sie zu lesen, merkte sie, wie sich etwas auf ihre Gedanken legte …
    Plötzlich spürte sie einen Schwindel, und sie schüttelte ein paar Mal den Kopf. Als sie hochblickte, sah sie auf sämtlichen Bildschirmen, die über die Brücke verteilt waren, ein computergeneriertes Bild des Aliens.
    »Mein Leben ist ohnehin nichts mehr wert, wenn ich das tue, was Sie von mir verlangen. Ich …«
    Sie unterbrach sich. Da gab es etwas, das sie unbedingt tun musste, etwas sehr Dringendes. Sie …
    … stand neben dem offenen Interface-Sessel, und ihre Hand ruhte auf einem zusammengefalteten Paneel aus Stahl und Plastik. Sie konnte sich nicht einmal mehr daran erinnern, dass sie die Brücke überquert hatte, um zu dem Interface zu gelangen.
    Corso schickte ihr die nächste Botschaft, dieses Mal eine von höchster Priorität. Sie stutzte, und gleich darauf fühlte sie wieder diesen Druck, der ihre Gedanken einschnürte …
    … in tiefster Dunkelheit fand sie sich wieder.
    Dakota drehte sich um und vergegenwärtigte sich, dass sie im Innern des aktivierten Interface-Sessels saß, ohne eine Erinnerung daran, wie sie hineingeklettert war oder die Paneele sich über ihr geschlossen hatten. Vor Schreck über diese jähe Handlung schnappte sie nach Luft. Sie kam sich vor, als sei sie lebendig begraben.
    Darüber hinaus war sie mental vernetzt mit dem zweiten Interface, das sich an Bord des Wracks befand. Einen Augenblick lang lag es weit geöffnet vor ihr, ein Universum aus Daten, das der Erforschung harrte …
    Und dann war es weg.
    Sie stieß einen unterdrückten Schrei aus, als die Verbindung jählings und mit voller Absicht

Weitere Kostenlose Bücher