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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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glänzten, als sie sich in Gedanken die verschiedensten Möglichkeiten ausmalte. »Um die Hyperion zu kontrollieren, muss ich nicht in dem Interface-Sessel auf ihrer Brücke sitzen, weißt du.«
    Corso sah sie verdutzt an. »Nein?«
    »Pass auf, es gibt gute Gründe, um Interface-Sessel zu benutzen. Wenn jemand mit den geeigneten Implantaten ein Schiff kontrollieren kann, ohne Gebrauch von dem Interface-Sessel zu machen, läuft man Gefahr, dass ein feindlicher Maschinenkopf, der sich an Bord geschmuggelt hat, das Schiff in seine Gewalt bringt. Diese Sessel sind also eine Art Sicherheitsvorkehrung, um zu verhindern, dass so etwas passiert. Natürlich lässt sich auch dieses Prinzip umgehen. Aber die einzige Person, die den Zugriff auf die Systemspeicher hat, welche diese Vorgehensweise erlauben, ist der bestätigte Pilot des Schiffs.«
    »Und der bist du.«
    »Und der bin ich.«
    »Also kannst du die Hyperion steuern, ohne dich auch nur in der Nähe der Brücke aufzuhalten?«
    »Nicht nur das. Wenn ich die Hyperion von jedem beliebigen Ort aus zu kontrollieren vermag, läuft das darauf hinaus, dass ich aller Wahrscheinlichkeit nach auch das Wrack aus der Ferne steuern kann. Voraussetzung dafür ist die Einrichtung einer Schiff-zu-Schiff-Verbindung, die auf der Brücke der Fregatte installiert wird.«
    Corso lachte und schüttelte staunend den Kopf.
    »Seit den Tagen, als die Hyperion gebaut wurde, hat sich die Technik gewaltig weiterentwickelt«, erklärte sie. »Die Interface-Sessel, mit denen wir jetzt arbeiten, sind viel fortschrittlicher als die ursprüngliche Einrichtung der Brücke. Diesen Umstand sollten wir uns zunutze machen.«
    »Das mag ja sein«, erwiderte er. »Trotzdem riskieren wir es, von dem Wrack angegriffen zu werden, wenn wir wieder versuchen, an Bord zu gehen.«
    Dieses Problem hatte sie bereits berücksichtigt, und dabei war ihr eine brillante Idee gekommen. »Verglichen mit dem fremden Sternenschiff ist die Piri winzig klein. Ich schlage vor, dass wir die Piri an der Außenhülle des Wracks befestigen, ehe wir den transluminalen Sprung wagen. Bei mir an Bord gibt es jede Menge Trossen, um die Piri gegebenenfalls an Asteroiden zu verankern. Damit müsste es gehen. Ich sehe keinen Grund, wieso es nicht klappen sollte.«
    »Aber damit ist unser Problem noch lange nicht gelöst«, hielt er dagegen. »Selbst wenn es klappt und du einen Uplink mit dem Wrack herstellen kannst, wird unser Coup so oder so auffliegen. Egal, wie gut getarnt die Piri auch sein mag, auf der Agartha , der Hyperion und in der Bodenstation auf Theona wird man sehr schnell herausfinden, was du vorhast. Obendrein stellt sich die Frage, wie der Alien, der sich in den Datenspeichern der Hyperion versteckt, darauf reagieren wird. Und wie willst du es überhaupt bewerkstelligen, den Uplink einzurichten? Dazu musst du dich körperlich auf der Brücke und in dem Interface-Sessel befinden. Das heißt, dass du dich irgendwie an der Crew vorbeimogeln musst.«
    Vorübergehend vergaß Corso, in welch einer bizarren Situation sie sich befanden: Während sie nackt in dem mit Fell ausgekleideten Raumschiff schwebten, diskutierten sie über Dinge, bei denen es um Leben oder Tod ging. Dakota umfasste sein Gesicht mit den Händen, und in ihren eigenen Zügen spiegelte sich ein beinahe triumphaler Ausdruck wider.
    »Du bist ein unverbesserlicher Pessimist. Wenn wir in den Datenspeichern der Hyperion einen Totalausfall der Systeme bewirken, in der Art, wie er stattfand, kurz nachdem ich an Bord kam, spielt jedes Sicherheitssystem und jedes Aufzeichnungsgerät verrückt und muss sich erst wieder neu hochfahren. Das Shoal-Mitglied wäre für mindestens ein paar Minuten taub, blind und vom Datenfluss abgeschnitten. Das verschafft uns gerade genug Zeit, um einen verdeckten Uplink einzurichten, ehe die Systeme der Hyperion wieder voll funktionsfähig sind.«
    »Trotzdem gehen wir ein ungeheures Risiko ein«, meinte Corso skeptisch. Er bemühte sich, vernünftig und gelassen zu klingen, doch mit jeder Sekunde wuchs seine Anspannung. »Du hast mir immer noch nicht erzählt, wie du die Crew täuschen willst.«
    »Nichts einfacher als das. Die Leute werden natürlich annehmen, dass ich bloß meinen Job mache, wenn ich mich in den Interface-Sessel setze.«
    Sie lehnte sich zurück und betrachtete Corsos zweifelnde Miene. Er war nicht glücklich mit ihrem Plan – aber sie wusste, dass sie ihn überstimmt hatte.
    Dakota spürte die Anwesenheit des

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