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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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gekappt wurde.
    ‹Dakota!›Es war Corso, der aus der Piri Reis mit ihr sprach.‹Sobald du in dem Interface-Sessel verschwunden warst, habe ich den Systemabsturz selbst eingeleitet. Was ist da oben passiert? Warum hast du nicht geantwortet? Ich dachte schon, ich hätte dich verloren.›
    Ich bin mir nicht sicher, was los war. Ich … ich muss für eine Sekunde einen Black-out gehabt haben oder so was in der Art. Das Shoal-Mitglied hat aus dem Inneren der Datenspeicher mit mir gesprochen. Die komplette Crew ist tot.
    ‹Was? Bleib dran, ich schalte nur eben … verdammter Mist!›Offenbar hatte er sich Zugriff auf die Videoaufzeichnungen von der Brücke verschafft, die wenige Sekunden vor dem Systemabsturz entstanden waren.‹Was ist da drinnen passiert?›
    Ich kann nichts dafür, das schwöre ich dir.
    ‹Ich – Scheiße! Sag mal, hast du den Uplink schon eingerichtet?›
    Nein, noch nicht. Aber ich fange sofort damit an.
    ‹Hör mal, langsam spitzt sich die Situation gewaltig zu. Von Theona ist ein Shuttle zu euch unterwegs, viel früher als geplant. Es müsste gleich an der Hyperion andocken.›
    Wahrscheinlich wollen sie nach der Crew sehen. Ich weiß nicht einmal, wie lange die Leute bereits tot sind.
    ‹Dann solltest du dich schleunigst in die Piri zurückbegeben, ehe man dich findet. ›
    Da! Sie hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, und schon war das Wrack direkt mit der Piri Reis verbunden, ohne die Hyperion zwischenzuschalten. Doch verglichen mit der Erfahrung, die sie kurz zuvor gemacht hatte, war dies ein ernüchternder Vorgang. Es war, als hätte sie einen Kran aufgedreht und das Wasser tröpfelte spärlich heraus, während sie bei der ersten Vernetzung einen ganzen Ozean aus Daten wahrgenommen hatte, auch wenn dieser faszinierende Eindruck nur für den Bruchteil einer Sekunde angehalten hatte. Ganz zu schweigen von der schier erdrückenden Flut an Informationen, die auf sie eingestürzt war, als sie sich an Bord des Wracks befunden hatte.
    Dennoch streckte sie all ihre Sinne aus und spürte, wie sich die Kontrolldaten aus dem Interface-Sessel des fremden Schiffs reibungslos in ihre Ghost-Implantate einfugten. Es fühlte sich an, als bekäme sie einen Satz neuer Gliedmaßen – auch wenn diese frisch angefügten Glieder schwach und taub waren und nur äußerst langsam reagierten.
    Nichtsdestotrotz hatte sie nun die Steuerkontrolle über das Wrack erlangt.
    Geschafft, Lucas! Der Uplink steht!
    Aber ganz gegen ihre hochgesteckten Erwartungen hatte sich nichts wirklich Bahnbrechendes ergeben. Anstatt zu triumphieren, beschlich Dakota eine gelinde Enttäuschung.
    Die Paneele des Interface-Sessels klappten auf und falteten sich zusammen. Das Bild des Aliens, das soeben noch sämtliche Brückenmonitore beherrscht hatte, war fort. Überkopf-Displays und Statusanzeigen waren zu einem stumpfen, toten Grau erloschen. Die blassrote Notbeleuchtung verlieh der grauenhaften Szene auf der Brücke einen beinahe surrealistischen Anflug.
    ‹Super! Leider bekommen wir ein paar neue Problemo, beschied Corso ihr.‹Die Hyperion erholt sich schneller von dem Systemabsturz, als ich erwartet habe.›
    Im Ernst?
    In diesem Moment merkte sie, wie die wenigen immer noch aktiven Systeme der Hyperion sich dem Zugriff ihrer Ghost-Implantate entzogen.
    ‹Nach Scherzen ist mir verdammt noch mal nicht zumute! Es sieht ganz danach aus, als liefe gerade eine Liste von potenziellen Flugbahnen und Orbits durch die Datenspeicher. Irgendetwas steckt da drin und saugt den größten Teil der Betriebsenergie auf. Das scheint der Beweis dafür zu sein, dass sich tatsächlich eine Künstliche Intelligenz der Shoal dort eingenistet hat. Du hattest also doch recht mit deiner Vermutung. ›
    Erschrocken umklammerte sie die Armstützen des Interface-Sessels.
    Ach nein , dann hast du mir anfangs also nicht geglaubt. Das ist gut zu wissen.
    ‹Tut mir leid, entschuldige bitte meine Skepsis. Jetzt fragt sich nur, wie stark deine Kontrolle über das Wrack ist.›
    Mit Bestimmtheit kann ich das nicht sagen. Es fühlt sich irgendwie … anders an.
    ‹Na so was!›
    Halt die Klappe, Lucas. Deine Ironie kannst du dir sparen. Ich werde …
    Dakota schloss die Augen und konzentrierte sich auf den Uplink, eine lange und fragile Kommunikationskette, die jederzeit unterbrochen werden konnte.
    Das Wrack blähte sich auf zu einer gigantischen Präsenz, finster und bedrohlich, wie ein verhextes Haus, das darauf wartet, erforscht zu werden. Immense Energien

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