Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson

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beruhigt.«
    Sie schürzte die Lippen. »Na schön, ich gebe dir noch ein bisschen mehr Stoff zum Nachdenken. Stell dir vor, die Weisen wären in eine Falle getappt, als sie den ersten Transluminal-Antrieb entdeckten …«
    Corso starrte sie ungläubig an, und hastig fuhr sie fort: »Pass auf. Angenommen, man will eine Spezies loswerden, die einem auf irgendeinem Gebiet aus irgendwelchen Gründen Konkurrenz macht. Es gilt zu verhindern, dass diese Wesen so mächtig werden, dass sie letzten Endes über eine ganze Galaxie herrschen, so wie die Shoal derzeit unsere Milchstraße kontrollieren. Also versteckt man etwas in der Art wie dieses Wrack an einer Stelle, wo es von einer Spezies gefunden werden muss, die so weit entwickelt ist, dass sie Raumfahrt betreibt, aber nur mit Unterlichtgeschwindigkeit.«
    »Das ist das Verrückteste, das ich je gehört habe«, spottete Corso. »Wie kommst du bloß auf diesen irren Gedanken …?«
    »Als ich in dem Interface-Sessel saß, habe ich etwas höchst Merkwürdiges erfahren. Du wirst dich noch wundern, mein lieber Corso«, hielt sie dagegen. »Die Shoal mögen zwar die Technologie für den Transluminal-Antrieb besitzen, aber selbst sie verstehen nicht bis ins Letzte, wie er funktioniert. Ich glaube nicht, dass das Wrack auf Theona eine dieser Fallen ist, die ich vorhin erwähnte, aber ich denke, dass die Weisen vor sehr, sehr langer Zeit eine ähnliche Entdeckung machten – und das war eine Falle.«
    »Weißt du, selbst als wir uns im Inneren des Wracks befanden, hatte ich keine Ahnung von den zerstörerischen Eigenschaften des Antriebs. Jetzt aber kommt mir der Verdacht, dass du schon zu diesem Zeitpunkt zumindest vermutet hast, wozu diese Technologie imstande ist.«
    »Nein, Lucas, damals wusste ich es wirklich nicht. Aber als der Senator dich zwang zuzugeben, dass der Antrieb auch als Waffe eingesetzt werden kann, fügten sich viele Details zusammen.
    Auf einmal ergaben all die unvollständigen Informationen, die ich über das Wrack erhielt, einen Sinn. Denk doch mal nach: Ein Hort hoch entwickelter Technologie liegt gut versteckt auf einer unbewohnten Welt, wie eine mit einem Leckerbissen bestückte Rattenfalle.«
    »Und das alles hast du während deines Aufenthalts in dem Interface-Sessel erfahren? Binnen weniger Sekunden?«
    »Wieso kommt dir das so unglaubwürdig vor?«, fragte Dakota. »Du kannst nicht abstreiten, dass es plausibel klingt. Die Beweise deuten daraufhin, dass an meiner Theorie etwas dran ist.«
    »Und warum existieren die Shoal dann überhaupt noch? Während der langen Zeit, die sie nun über den Transluminal-Antrieb verfugen, hätten sie Gelegenheit genug gehabt, sich selbst auszulöschen.«
    »Die Shoal gehen sehr sorgsam mit diesem Antrieb um. Sie sind wohl von Natur aus vorsichtig. Vielleicht sind auch nur sehr wenige, auserwählte Mitglieder ihrer Spezies in dieses Geheimnis eingeweiht. Wer auch immer das Technologie-Versteck angelegt haben mag, das die Weisen fanden, spekulierte darauf, dass der Antrieb jede aggressive, kriegerische Rasse ausrotten würde, die über diesen Schatz stolperte.«
    »Und deshalb wurden die Weisen ausgelöscht«, sinnierte er.
    »Meiner Ansicht nach ja. Aber einige von ihnen überlebten und flüchteten hierher. Jetzt durchstreifen die Shoal die Galaxis und suchen nach ähnlichen Verstecken. Nicht unbedingt, weil sie gierig sind, und auch nicht, um ihre Machtposition zu erhalten, sondern wohl eher, weil sie anderen Spezies zuvorkommen wollen. Sie haben vielleicht Angst, eine andere Rasse könnte auf diese Technologie stoßen und einen Krieg anzetteln, dessen Folgen entsetzlich wären. Die Art von Krieg, die keiner überlebt, um später davon berichten und davor warnen zu können.«
    »Jetzt redest du schon, als stündest du auf der Seite der Shoal.«
    »Ich versuche lediglich, ein möglichst exaktes Gesamtbild der Situation zu erstellen. So simpel, wie wir anfangs geglaubt haben, ist die ganze Geschichte nämlich nicht.«
    »Ich bin mir nicht sicher, was ich davon halten soll.« Corso wiegte nachdenklich den Kopf. »Manches an deinen Ausführungen kommt mir doch sehr konstruiert vor.«
    Dakota fasste ihn ins Auge und spielte ihren letzten Trumpf aus. »Also gut, hier hast du den Beweis, der selbst den größten Skeptiker überzeugen dürfte: Ich rede von Klausel sechs in den Kolonialverträgen der Shoal.«
    Corso sah sie neugierig an. »Was meinst du damit?«
    »Wir wissen im Grunde nicht, warum die Shoal so hartnäckig auf