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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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keinen Ausweg!«, behauptete Corso. »Du hast mir das Leben gerettet, und dafür bin ich dir dankbar. Aber wir sind an einem toten Punkt angelangt, wir können uns nirgendwohin flüchten.«
    »Sag das nicht, Corso«, widersprach sie hitzig. »Das Wrack, das auf dem Grund von Theonas Ozean liegt, ist für unsere Zwecke nutzlos. Wir werden es nie unter unsere Kontrolle bekommen. Aber ich habe Grund zu der Annahme, dass wir mit einem Schiff, das vielleicht auf Ikaria versteckt ist, mehr Glück haben könnten.«
    Corso starrte sie sprachlos an.
    Sie verzog den Mund zu einem halbherzigen Lächeln. »Aber wenn du lieber umkehren und dich ergeben möchtest …«
    Corso seufzte und schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht. Wir behalten den Kurs bei. Zumindest sind wir so lange sicher, wie die Triebwerke der Piri funktionieren.«

Kapitel Siebenundzwanzig
    Bourdains Flotte fiel in das Nova-Arctis-System ein wie ein Schwärm silberner Racheengel. Die Außenhülle des in der Mitte fliegenden Schiffs strotzte vor Plasmawaffen, die auf die stumme, dunkle Hyperion gerichtet waren, die immer noch in einem niedrigen Orbit um Theona kreiste.
    Mit höchstmöglicher Geschwindigkeit hatte die Flotte das System durchquert und führte nun ein ebenso rasantes Bremsmanöver durch; die Triebwerke wiesen in das Zentrum des Systems, und jetzt galt es, so stark abzubremsen, dass die Schiffe nicht an dem Gasriesen Dymas vorbeischossen. In den beiden Geleitschiffen, die den Schlachtkreuzer flankierten, wurden Soldaten in stumpfgrauen flüssigen Körperpanzern heftig in die Andruckliegen gepresst, auf denen sie festgeschnallt waren.
    Nachdem die Bremsphase vorbei war, fingen die drei Schiffe an, sich zu drehen; in langsamen Kreiselbewegungen sanken sie, mit dem Bug voran, auf Theona nieder, während die automatischen Waffensysteme sich ständig neu ausrichteten, um sowohl die Hyperion als auch die tief unten auf dem Eismond liegende Basisstation im Visier zu behalten.
    Arbenz runzelte die Stirn und ließ den Blick über die Brücke schweifen; Kieran stand immer noch auf seinem Posten an der Konsole. Gardner saß ein Stück weiter weg, auf einer Couch an einem Ende der Brückenzone, und beobachtete sie beide mit grüblerischer Miene. Höchstwahrscheinlich zerbricht er sich gerade den Kopf, wie er Kieran und mich loswerden kann, dachte der Senator.
    Kieran hob den Kopf. »Sir, ich bin ein bisschen besorgt. Diese Frau, Merrick, hat behauptet, die Shoal hätten Software-Spione in die Datenspeicher der Hyperion eingeschleust …«
    »Darüber können wir uns später Gedanken machen«, wiegelte Arbenz ab. »Zuerst müssen wir uns mit Bourdains Schiffen befassen. Ich wüsste zu gern, wer Bourdain die Information zukommen ließ, dass sich in diesem System das Wrack eines fremden Raumschiffs befindet.«
    »Senator?«
    Arbenz wandte sich Gardner zu, der fasziniert auf das Display einer Komm-Konsole starrte.
    »Was ist los, Mr. Gardner?«, schnappte er gereizt.
    »Es geht um das Wrack, Senator. Das sollten Sie sich ansehen.«
    Arbenz gab Kieran einen Wink, der das Bild, das Gardner gerade so gebannt betrachtete, auf den Hauptschirm legte.
    Theona wurde von schweren Erschütterungen gebeutelt; die Beben waren so stark, dass der Eispanzer zerbarst. Ganz offenkundig gingen die Energien, die den Mond zum Zittern brachten, von dem Wrack aus. Sämtliche Risse und Spalten in der Eiskruste liefen direkt an der Stelle zusammen, unter der das Schiff auf dem Grund des Ozeans lag. Der Offizier, der für die Bodenstation zuständig war, hatte bereits eine Evakuierung angeordnet.
    Zum ersten Mal seit langer, langer Zeit spürte Arbenz einen Anflug von Zweifel. Die Dinge entwickelten sich schneller, als er erwartet hatte, und er befürchtete ernsthaft, die Situation könnte ihm entgleiten.
    Dem Personal und den Soldaten, die in der Basisstation auf Theona stationiert waren, blieben nur wenige Sekunden Zeit, um sich zu vergegenwärtigen, dass so etwas wie ein größeres Erdbeben im Gange war. Das war jedoch das Letzte, was sie überhaupt wahrnahmen, denn gleich darauf, in einem einzigen Augenblick, verdampfte die Station zusammen mit mehreren Kubikkilometern Eis und Felsen. Der darunterliegende Ozean trat zum Vorschein, eine brodelnde, blubbernde Wasserfläche, die zum ersten Mal seit einer halben Milliarde Jahren wieder dem Sternengefunkel und der Kälte des Weltraums ausgesetzt war.
    In der jungfräulich weißen Kruste von Theona klaffte ein Loch, ein gigantischer

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