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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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Abgrund, an dessen Boden Schaum aufgewühlt wurde, weil das Wasser durch den Kontakt mit der dünnen Atmosphäre des Mondes zu sieden begann.
    Mitten aus diesem Chaos tauchte ein Ding auf, das der albtraumhaften Skulptur eines Tintenfischs glich, nach oben getragen durch feurige Energieschübe. Wasser strömte in Sturzbächen von der Außenhülle, nur um sofort zu Eis zu gefrieren und in riesigen Platten wieder abzubrechen, während das Wrack sich durch Wolken aus Trümmern und ultraerhitztem Dampf hindurchkämpfte, der wie ein kolossaler Pilz über Theonas gezacktem Horizont aufstieg.
    »Senator!« Gardner nahm einen energischen Tonfall an. »Ich fordere Sie noch einmal auf, der Agartha zu befehlen, auf das Wrack zu feuern!«
    Arbenz seufzte und wandte sich unwillig von den Bildschirmen ab. Bis jetzt hatte Bourdains Flotte die Hyperion in Ruhe gelassen; Kieran war es gelungen, die Kontrolle über die Antriebssysteme und die Waffenphalangen wiederherzustellen, ohne sie indessen zu aktivieren. Sie wollten sich so lange wie möglich bedeckt halten. Die Hyperion sah immer noch so aus, als sei sie größtenteils funktionsunfähig, und das war so gewollt; sie stellten sich sozusagen tot.
    Bis jetzt schien es, als hätten sie mit ihrer Strategie den erhofften Erfolg. Unterdessen ging die sich nähernde Flotte auf einen Kurs, als plane sie ein Rendezvousmanöver. Arbenz fragte sich, was sie wohl mit dem fremden Raumschiff anstellen würden, das soeben eine komplette Basisstation der Freistaatler ausgelöscht hatte.
    Die Agartha musste binnen der nächsten Minuten wiederauftauchen, nachdem sie ihr Versteck auf der entgegengesetzten Seite von Theona verlassen hatte.
    »Mr. Gardner, auf einem Militärschiff der Freien Demokratischen Gemeinschaft haben Sie keine Forderungen zu stellen. Ihre Rolle hier beschränkt sich auf die eines Beobachters – und ich rate Ihnen dringend, Ihre Befugnisse nicht zu überschreiten.«
    Gardner kam herbeigestapft und baute sich vor dem Senator auf. Kampfeslustig reckte er das Kinn vor. »Wenn Sie dieses Ding nicht abschießen, ehe es aus dem System herausspringt, hat unsere Abmachung keinerlei Gültigkeit mehr. Ich werde diese Expedition nicht länger unterstützen, und dann dürfen Sie für die exorbitanten Kosten, die dieses Abenteuer bereits verursacht hat, selbst aufkommen.«
    Der Senator glotzte Gardner verblüfft an, dann brach er in schallendes Gelächter aus. »Warum, in Christi Namen, sollten wir dieses Ding zerstören, zu dessen Bergung wir überhaupt hergekommen sind? Es war doch der einzige Sinn und Zweck der Expedition, das Wrack in unseren Besitz zu bringen.«
    Kieran stand schweigend in der Nähe und hielt sich bereit, auf den geringsten Wink des Senators hin einzugreifen. Gardner schien ihn vorübergehend vergessen zu haben. Das konnte ihm nur recht sein.
    »Dieses Schiff steht offensichtlich unter der Kontrolle irgendeiner fremden Macht«, betonte Gardner. »Was, wenn es geradewegs in die Sonne dieses Systems hineinspringt und sie in eine Nova verwandelt, Senator? Was, wenn es versucht, uns alle zu vernichten?«
    Der Senator maß ihn mit einem verächtlichen Blick. »Es wäre viel realistischer anzunehmen, dass Dakota Merrick selbst das Wrack steuert.«
    Vor Angst traten Gardner beinahe die Augen aus dem Kopf. »Glauben Sie im Ernst, dass es nichts weiter ist als der Versuch, uns das Wrack unter unserem Hintern weg zu stehlen?«, würgte er hervor. »Das ist absoluter Blödsinn! Wir müssen davon ausgehen, dass es dabei ist, das ganze System zu vernichten, Sie verdammter Idiot! Merrick sagte, die Shoal hätten von Anfang an gewusst, dass wir dieses Schiff entdeckt hatten, und wie es aussieht, sind sie nun eifrig dabei, ihr Geheimnis zu wahren. Wenn Sie nicht sofort handeln, werden wir wahrscheinlich alle sterben.«
    Vor Zorn lief der Senator rot an. »Außer Ihnen, dieser Pilotin und Corso gibt es keinen einzigen Menschen in diesem System, der nicht irgendwann einmal einen Zweikampf auf Leben und Tod ausgefochten hat, um zu beweisen, dass er würdig ist, sich hier aufzuhalten. Wir fürchten uns nicht vor dem Tod, Mr. Gardner. Und wenn wir sterben müssen, dann tun wir es, indem wir unsere Ehre wahren. Vielleicht sollten Sie sich darüber mal ein paar Gedanken machen.«
    »O nein!« Gardner schüttelte wütend den Kopf und trat einen Schritt zurück. »Nein!« Abermals das Kopfschütteln. »Sie haben den Verstand verloren. Sie können gar nicht normal sein. Ich will meine Partner

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