Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
Vom Netzwerk:
Schritt vor. »Senator. Wir müssen etwas unternehmen. Irgendetwas! Wir können nicht tatenlos dastehen und abwarten, was passiert. Das wäre reiner Selbstmord!«
    Arbenz hastete zu einer Kommando-Konsole, über der eine Karte des Arctis-Systems schwebte. Die Annäherungsvektoren von Bourdains Flotte waren mit leuchtenden grünen Linien gekennzeichnet. Unterdessen begab sich Kieran an die Waffenstation gleich neben der Konsole.
    »Kieran, glauben Sie, dass …«
    »Mein Training im Simulator habe ich nie vernachlässigt«, erklärte Kieran, der wusste, worauf Arbenz hinauswollte. »Drei Schiffe befinden sich im Anflug auf uns, doch nur eines davon ist bewaffnet. Höchstwahrscheinlich handelt es sich bei den beiden anderen Schiffen um Truppentransporter. Ich schätze, Bourdain hat nicht damit gerechnet, dass wir so früh schon ein derart großes Kontingent unserer orbitalen militärischen Ressourcen in dieses System verbracht haben.«
    »Meinen Sie damit, dass man unsere Kampfkraft unterschätzt?«, fragte Gardner, der hinter Kieran und Arbenz getreten war. In seiner Stimme schwang ein nervöser Unterton mit, der dem Senator nicht entging.
    Kieran ignorierte die Frage und wandte sich wieder an Arbenz. »Von außen betrachtet, macht die Hyperion den Eindruck, als sei sie schwer beschädigt. Das könnten wir zu unserem Vorteil ausnutzen.«
    »Wo befindet sich die Agartha?«
    »Von Bourdains Flotte aus gesehen steht sie auf der anderen Seite von Theona und behält diese Position bei«, erklärte Kieran. »Das bedeutet, dass sie eine Menge Energie verbraucht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Bourdains Flotte sie noch nicht bemerkt hat. Der Annäherungsvektor der Schiffe zielt ausschließlich auf die Hyperion ab.«
    Arbenz nickte. Wieder einmal freute er sich über Kierans natürlichen Instinkt für das Kriegshandwerk. »Wir warten, bis sie näher herangerückt sind. Dann bescheren wir ihnen eine kleine Überraschung.«

Kapitel Sechsundzwanzig
    Corso träumte von seiner Familie daheim auf Redstone; alle waren froh und glücklich, ihn zu sehen. Er umarmte seinen Vater, der noch die Gefängniskluft trug, das Gesicht blutig von den grausamen Folterungen, die man ihm angetan hatte. Lucas erkannte Onkel, Tanten, Nichten und Neffen, die er seit vielen Monaten nicht mehr gesehen hatte.
    Einer nach dem anderen winkte ihm zum Abschied zu, während sie sich lächelnd bei den Händen fassten und am Rande eines Grabens aufstellten. Die Kinder trugen grellbunte Atemmasken, aus denen Dampfwölkchen entwichen. Doch wenige Sekunden später traten plötzlich ein halbes Dutzend bewaffneter Soldaten aus dem Schatten eines Baldachinbaums hervor und mähten sämtliche von Corsos Verwandten der Reihe nach mit mehreren Feuergarben aus ihren Waffen nieder.
    Corso musste mit ansehen, wie seine engsten Familienangehörigen leblos in den Graben stürzten; als Nächstes hörte er, wie ganz in der Nähe der Motor einer schweren Maschine angelassen wurde, und dann rasselte auch schon in gemächlichem Tempo ein Bagger heran, um den Graben mit Erdreich zuzuschütten.
    Als er aufwachte, fühlte er sich schwach, und ihm war schwindelig; der schnell ansteigende Druck, der durch die rasante Beschleunigung zustande kam, mit der sie sich von der Hyperion und Theona entfernten, verstärkte sein Unwohlsein. Nun düste die Piri Reis mit Höchstgeschwindigkeit in Richtung des inneren Systems, um sie so weit wie möglich von den Freistaatlern wegzubringen. Am liebsten wäre es ihm gewesen, sie hätten sich Newfall als Ziel ausgesucht, aber der Planet lag so weit entfernt von ihnen, dass die Fusionstriebwerke der Piri Reis diese gewaltige Strecke nicht hätten bewältigen können.
    Dakota hatte ihm erzählt, wie sie absichtlich ihre Implantate zerstört hatte. Nach dieser Offenbarung hatten beide lange geschwiegen.
    »Möchtest du mir nicht verraten, wohin wir fliegen?«, fragte er nun. »Soweit ich weiß, gibt es hier nirgends einen Ort, wo wir hin könnten.«
    Als er sich bewegte, merkte er, dass er an einer Andruckliege festgeschnallt war. Dakota studierte gerade ein Display, auf dem zu erkennen war, wie die drei neu eingetroffenen Schiffe in einen Orbit um Theona einschwenkten.
    Auf der Hyperion schien sich nichts zu tun; trotzdem glaubte er, dass der Senator noch am Leben sein müsse. Bald würden sie es erfahren, nämlich dann, wenn die Schiffe sich in Schussweite der Fregatte begaben. Mittlerweile fing die Agartha aus einem nicht erkennbaren Grund an,

Weitere Kostenlose Bücher