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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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dieser Klausel bestehen, da sie keinen offenkundigen Sinn ergibt. Zum Beispiel überließen die Shoal den Uchidanern eine Welt, die sie ganz allein besiedeln durften, und ein paar Jahrzehnte später nahmen sie ihnen ihre Heimat wieder weg. Man fragt sich, warum.«
    »Sprich weiter.«
    »Nun, ich könnte mir denken, dass die Shoal auf diesem Planeten ein weiteres Versteck fanden, eines von der Art, über das die Weisen einstmals stolperten. Es ist die einzige Erklärung, die mir einleuchtet.«
    Corso sah aus wie vom Donner gerührt. »Ein Sonnensystem ist verdammt groß, Dakota. Warum …?«
    »Selbst die Shoal können nicht jedes Sonnensystem in der Galaxis absuchen. Es ist viel einfacher abzuwarten, bis eines besiedelt wird, und es erst danach zu durchforsten, ob sich Spuren einer mit Hochtechnologie angefüllten Schatztruhe finden lassen. Sogar wenn sie anfangs nichts entdecken, so wissen sie doch, dass sie mit ihren Kernschiffen häufig die bewohnten Systeme anfliegen werden, denn außer ihnen ist ja niemand in der Lage, diese Sonnensysteme zu erreichen. Auf lange Sicht gesehen, verschafft ihnen diese Vorgehensweise die Zeit, die sie benötigen, um in aller Gründlichkeit jeden Felsbrocken in einem System zu erforschen. Als sie im Heimatsystem der Uchidaner fündig wurden, wollten sie keine Zeugen haben und wandten die Klausel sechs ihrer Kolonialverträge an. Sie hüteten sich, auch nur das geringste Risiko einzugehen.«
    Corso schüttelte den Kopf und blickte zur Seite. »Vielleicht ist an deiner Theorie ja wirklich etwas dran.«
    »Lucas«, erwiderte sie mit Nachdruck, »ich war mir in meinem ganzen Leben noch nie so sicher. Ich bin fest davon überzeugt, dass es sich so verhält, wie ich es dir gerade dargelegt habe.«
    »Und was sollen wir deiner Ansicht nach tun?«, wollte er wissen. »Hast du irgendwelche Vorschläge?«
    Als sie ihm antwortete, sah sie ihm direkt in die Augen. »Nein, Lucas. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Zuerst wollte ich nur nicht, dass Arbenz das Wrack auf Theona in die Finger kriegt, und mittlerweile ist mir klar geworden, dass du meine Ansicht teilst. Aber so, wie die Dinge jetzt stehen, gibt es noch viel mehr Gründe, ihn daran zu hindern, das fremde Schiff zu bergen. Wir müssen dafür sorgen, dass er letzten Endes nicht doch noch obsiegt.«
    »Klar, aber das meinte ich nicht«, entgegnete Corso. »Lass uns überlegen, was wir überhaupt unternehmen könnten. Angenommen, du würdest allen Ernstes in die Lage versetzt, das Wrack zu kontrollieren … Wirst du es dann zerstören, wie dieses Shoal-Mitglied es von dir verlangt hat, oder kapern wir es und machen es der Menschheit zum Geschenk? Damit unsere Rasse selbstständig, ohne auf die Gnade und Unterstützung der Shoal angewiesen zu sein, zwischen den Sternen hin und her zu reisen vermag?«
    »Offen gestanden bin ich mir nicht schlüssig, wie wir uns verhalten sollten«, räumte Dakota ein. »Aber noch handelt es sich um ein reines Gedankenmodell; was wir mit diesem Schiff anstellen würden, sollte es uns in die Hände fallen, ist eine rein abstrakte Überlegung. Vorläufig haben wir andere Sorgen. Wir kämpfen um unser nacktes Überleben. Dein Senator muss sich gegen die neu angekommene Flotte zur Wehr setzen, und ich habe keine Ahnung, wer aus diesem Kräftemessen als Sieger hervorgehen wird. Doch egal, wie der Kampf ausgeht, die Partei, die überlebt, wird uns hinterherjagen.«
    »Schön und gut, ich schließe mich deiner Meinung an. Und vielleicht könntest du mir jetzt verraten, warum wir in das innere System hineinfliegen.«
    »Als du dich in der Krankenstation befandest und ich zu dir kam, erzählte ich dir, das Wrack hätte eine Art Signal von sich gegeben, und das zu exakt dem Zeitpunkt, als es dich angriff. Kannst du dich daran erinnern, dass wir darüber sprachen?«
    »Ja«, erwiderte er. »Aber warum das so war, konnte ich nicht herausfinden.«
    »Es scheint, als sei unser Wrack nicht allein. Es könnte Teil einer Armada gewesen sein. Nun, diese Übertragung richtete sich direkt auf die innerste Welt des Nova-Arctis-Systems – auf Ikaria.«
    Corso brauchte eine Weile, um diese Nachricht zu verarbeiten. »Aber etwas Genaues weißt du nicht, oder?«
    »Nein. Doch die Chance, dass sich dort ein zweites Wrack – oder gar mehrere – befinden, ist groß. Ich denke, wir sollten hinfliegen und uns überzeugen, was da los ist. Es könnte für uns der einzige Ausweg sein, hier noch lebend herauszukommen.«
    »Es gibt

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