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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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sie in einer schmalen Gasse gelandet war. Nachdem sie ein Stück weiter hineingelaufen war, blieb sie stehen.
    »Schaltet die Scheinwerfer ein!«, brüllte jemand. »Sofort!«
    Vor Angst und Anstrengung nach Luft schnappend, ließ Dakota sich auf Hände und Knie nieder. Sie vermutete, dass man vorhatte, die Hauptbeleuchtung der Arkade einzuschalten. Derzeit wurde die Gegend lediglich durch matt glühende Kuppeln erhellt, die in größeren Abständen verteilt waren und eher dekorativen Zwecken dienten als praktischen.
    Mit einer Hand berührte sie das Geschenk des Aliens, das in ihrer Tasche steckte.
    Piri, warum können sie die Hauptscheinwerfer nicht einschalten? Bist du der Grund dafür?
    ‹Ja.›
    Dann gewahrte sie in dem trüben Licht der gegenüberliegenden Arkade Moss’ flackernde, glänzende Augen, in denen ein geradezu satanischer Ausdruck stand. Sein Blick wanderte in ihre Richtung, und dann kam diese unheimliche Gestalt geradewegs auf sie zu.
    Dakota stellte sich wieder aufrecht hin. Sie fragte sich, wie lange sie diese Hetzjagd noch durchhalten konnte und warum sie sich nicht einfach in ihr Schicksal ergab. Man würde alles daransetzen, damit sie die Eindock-Buchten nicht erreichte. Nie und nimmer würde sie es schaffen, von Bourdains Rock wegzukommen.
    Am hinteren Ende mündete die Gasse in einen überdachten Platz. Diese große, unbebaute Fläche war mit Bäumen bestanden, deren dichte Laubkronen bis zu den schmalen Gehsteigen hinaufreichten, die die hohen, den Platz eingrenzenden Wände umringten. In ihrem Adrenalinrausch kletterte sie einen Baumstamm hinauf, ließ sich auf einen Ast fallen und balancierte darauf entlang, bis sie einen der Gehsteige erreichte. Wasser tropfte reichlich von den Blättern und durchnässte ihre Kleidung. Hektisch blickte sie sich um; durch die extreme körperliche Anstrengung war ihr schwindelig.
    Gedämpfte Geräusche drangen an ihre Ohren, und sie sah, wie Männer auf den Platz strömten. Ein Schuss peitschte auf, das Geschoss prallte von der Steinwand ab und verfehlte ihren Kopf nur um wenige Zoll.
    Ich möchte, dass du etwas unternimmst, Piri, also hör mir jetzt gut zu. Offenbar haben wir in unserem Frachtraum einen MegaKiller transportiert.
    ‹Verstanden. Erste Scans zeigen an, dass es in den örtlichen Datenbanken geheime, gesperrte Dateien gibt, die sich mit der aktuellen Operation befassen. Soll ich versuchen, in sie einzudringen?›
    Ja! Ich muss wissen, ob es eine Möglichkeit gibt, den MegaKiller zu zünden. Kannst du den Weg verfolgen, den er genommen hat, nachdem er ausgeladen wurde?
    ‹Positiv. Ich weiß, wo er sich befindet.›
    Geduckt schnürte sie den Gehsteig entlang, dann sah sie zu ihrem Schrecken, dass Moss ihr den Weg versperrte. Er erwartete sie bereits. Unter ihr flammte ein Scheinwerfer auf, und einen Moment lang traf der schmale Lichtstrahl direkt ihre Augen. Schnell wich sie aus und suchte verzweifelt nach einem Versteck.
    Vor ihr streckte Moss die Hände aus; durch das Halbdunkel sprühten bläuliche Funken, die zwischen den beiden Handschuhen hin und her sprangen. Seine künstlich optimierten Augen schimmerten wie zwei matt glänzende Ovale in dem schattigen Umriss seines Gesichts.
    Raschen Schrittes näherte er sich Dakota. Sie kraxelte den Weg zurück, den sie gekommen war, dann lief sie eine Treppe hoch, die zum Dach führte. Sie erreichte den Eingang zu einer breiten Aussichtsterrasse, die die Mauer an einer Ecke des Platzes krönte. Unter dem Dach dieser Terrasse stand eine kunstvolle Wasserskulptur.
    Wasser sprudelte aus dem Maul eines Marmordelfins, der auf einer hohen Säule aus fein bearbeitetem Fels zu schweben schien; es strömte in plätschernden Kaskaden nieder und ergoss sich in einen großen, aber flachen Teich, durch den unzählige mit Flossen versehene Kreaturen hin und her flitzten. Buschige Baumfarne und Palmen umgaben den Springbrunnen; von ihren Wedeln tröpfelte Wasser wie Regen auf die Skulptur, so dass sie vor Nässe glänzte.
    Die Terrasse besaß keinen zweiten Ausgang. Dakota wandte sich um und sah, wie Moss im Eingang erschien; seine unnatürlich glänzenden Augen hatten sie in dem Dämmerlicht sofort erspäht. Ein Gefühl der Verzweiflung übermannte sie. Sie saß in der Falle.
    ‹Ich habe die Protokolle lokalisiert, die erforderlich sind, um den MegaKiller zu aktivieren, aber es wird ziemlich lange dauern, sie zu entschlüsseln und zu realisieren.›
    Nenne mir den exakten Zeitraum.
    ‹Ich vermag ihn nur zu

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