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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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– sie konnte noch von Glück sagen, wenn sie Bourdain überlisten konnte und mit dem Leben davonkam.
    Sie ballte die Fäuste, grub die Fingernägel tief in ihre Handflächen und fand in den Schmerzen, die sie sich selbst zufügte, eine Art von Trost.
    Pin? Wie steht’s?
    ‹Ich habe weitere Software-Protokolle des Notfallsystems initiiert. Warte jetzt auf deine Anweisungen.›
    »Ich möchte einen Vorschlag unterbreiten«, äußerte sich der Alien.
    Dakota starrte das fischähnliche Wesen, das in seiner mit Salzwasser gefüllten Blase schwebte, verdutzt an; wieder einmal fragte sie sich, ob seine hervorquellenden schwarzen Augen tatsächlich amüsiert dreinschauten oder ob sie ihm derlei menschliche Regungen nur unterstellte.
    »Ich höre.«
    »Mitten in einem Schwärm ist man am sichersten.«
    »Das sagten Sie bereits«, schnappte sie.
    »Wir beide werden uns gemeinsam in den Schutz der Kavernen begeben. Und ich möchte Sie bitten, ein Geschenk von mir anzunehmen.«
    »Ein Geschenk?«
    »Genau.«
    Dakota linste um die Blase herum und sah zu ihrem Entsetzen, dass Moss und Bourdain ganz in ihrer Nähe standen und sie anglotzten; doch sie trafen keine Anstalten, sich auf sie zu stürzen. Immerhin war das Shoal-Mitglied einer von Bourdains Kunden und eine seiner Haupteinnahmequellen.
    Der Alien schwebte näher an den Ausgang heran, und Dakota musste sich beeilen, um mit ihm Schritt zu halten. Eines war ihr klar – dieses Wesen bot ihr im Augenblick den einzigen möglichen Schutz, und solange sie dicht bei ihm blieb, konnte ihr nicht viel passieren. Dann bemerkte sie, dass das Shoal-Mitglied etwas in seinen Tentakeln hielt. Ein Kästchen.
    Die Tentakel mit dem Kästchen streckten sich nach außen an den Rand der Schutzblase. Dakota sah, wie das Wasser zuerst um die Energiefelder, die die Sphäre zusammenhielten, zu wirbeln begann, dann klatschten ein paar Tropfen auf die Marmorkacheln, als sich in der Wand der Blase eine Öffnung bildete, die gerade mal groß genug war, dass der Alien das Kästchen hindurchstecken konnte. Als die Schachtel klappernd auf dem Boden landete, hatte sich die Lücke im Kraftfeld bereits wieder geschlossen.
    Verdutzt starrte Dakota das Kästchen an, bis sie begriff, dass sie es aufheben sollte. Sie bückte sich danach und setzte sich gleich wieder in Richtung des Ausgangs in Bewegung.
    Bourdain warf ihr hasserfüllte Blicke zu. Schaudernd wandte sie sich ab; seit dem Zwischenfall in Port Gabriel hatte sie sich nicht mehr so nackt, einsam und verängstigt gefühlt. In einer Hand hielt sie das Geschenk des Shoal-Mitglieds umklammert, als sie schwer atmend das Portal erreichte.
    »Was ist das für ein Ding?«, fragte sie den Alien.
    »Ein Geschenk. Nehmen Sie es an?«
    »Ich weiß nicht, ob ich das tun sollte«, erwiderte sie mit einem Anflug von Skepsis. »Was steckt in dem Kästchen?«
    »Wenn Miss Merrick das Geschenk annimmt, werde ich versuchen, Mr. Bourdain daran zu hindern, Miss Merrick zu fressen. Außerdem werde ich Mr. Bourdain gesetzlich dafür belangen, dass er verbotene Technologie erworben hat, in erster Linie den bereits erwähnten MegaKiller. Das verschafft Miss Merrick die Gelegenheit, nach hoffentlich geglückter Flucht in sichere Gefilde zu segeln.«
    Dakota klappte den Mund ein paar Mal auf und zu, ehe sie krächzte: »Warum tun Sie das für mich?«
    »Aus Mitleid«, entgegnete das Shoal-Mitglied. »Vieles im Leben ist ein Mysterium. Das Schicksal ist unberechenbar – es wird von Launen bestimmt. Ich möchte, dass Sie das Geschenk akzeptieren.«
    Das Kästchen in Dakotas Hand fühlte sich kalt an; es war in ein glattes, wasserdichtes Material eingewickelt. »Und als Gegenleistung – helfen Sie mir, zu entkommen?«
    »Ganz recht.«
    Sobald sie das Portal passiert hatten, hielt der Alien seine Wassersphäre an und platzierte sich zwischen Dakota und ihre Verfolger.
    »Ich verstehe überhaupt nichts mehr«, murmelte sie. »Was befindet sich in dem Kästchen?«
    »Ein Geschenk«, wiederholte der Alien.
    Aus den Räumen hinter dem Vorraum drangen Rufe, die in dem Komplex aus Tunneln und Kavernen, die den gigantischen Asteroiden durchzogen, als mehrfach gebrochene Echos widerhallten. Dakota merkte, dass das Shoal-Mitglied sie nicht weiter begleiten würde.
    Ich muss losrennen. Sofort. Sie steckte die Schachtel in eine Tasche und flüchtete, den Alien in seiner Energiefeldblase schnell hinter sich lassend.
    Ein paar Minuten später fand sich Dakota in einem Wald wieder, über

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