Showalter Gena-Die Botschaft
Wangen wiesen hektische rosa Flecken auf. Strähnen ihres hellen Haars klebten ihr an den Wangen, nass von ihren Tränen. „Was stimmt nicht mit mir?“
„Nichts. “ Sie war die perfekteste Kreatur, die seine Augen je gesehen.
Der Gedanke ließ ihn zusammenzucken. Er war wirklich kein Dichter.
„So eklig findest du mich?“, fragte sie schrill.
Er verdrehte die Augen. „Du bist heiß. Ich bin dir verfallen. Und wenn das eben mich nicht verjagt hat, kann mich nichts von dir fernhalten. “
Ihre Gesichtszüge entspannten sich. „Also, was ist mit dir passiert?“
„Ich habe mich geprügelt. “ Mehr wollte er ihr nicht verraten, solange sie sich nicht selbst daran erinnerte.
„Wann? Mit wem?“
Wie süß, dass sie trotz ihrer Hände, die bestimmt pochten und schmerzten, nicht im Traum an sich selbst dachte.
„Ich verspreche dir“, fuhr sie fort, „den mach ich fertig. Lana und ich, wir haben ein System. “
Er setzte seine beste Polizistenmiene auf. „Ach ja? Was für ein System?“
„Oh, äh. Hmm. Vergiss das einfach wieder. “
Als ob er sie dafür verhaften würde, dass sie ihn verteidigen wollte. Na ja, eine Leibesvisitation vielleicht. Sie ein bisschen in Handschellen legen, auf jeden Fall. Aber sie hinter Gitter bringen? Wohl eher nicht. „Also, wie lange hast du diese Blackouts schon?“
„Ich will nicht darüber reden“, murmelte sie.
„Tu es trotzdem. “
„Nein. “
So stur. „Die Sache funktioniert wie folgt: Du erzählst mir von deinen und ich dir von meinen. “
Ein berechnender Glanz trat in ihre Augen. „Ich will unbedingt mehr über deine Blackouts hören, also … na gut. “ Sie nickte. „Sie haben angefangen, kurz bevor ich hergezogen bin. “
Wieder legte er die Stirn in Falten. „Das war bei mir genauso. “
„Dann hast du wirklich Blackouts?“
„Ja, hab ich. “
Tausend verschiedene Emotionen huschten über ihr Gesicht. „Ich kann es kaum glauben … du bist der erste … Levi, weißt du, was das bedeutet?“ Sie drehte sich auf seinem Schoß, bis sie wieder rittlings auf ihm saß.
„Nein. “ Nur die Erinnerung an das, was beim letzten Mal passiert war, ließ ihn die Hände auf der Couch behalten.
„Ich bin nicht allein! Weißt du, wie aufregend das ist? Ich meine, nein, nicht aufregend, das wäre schlimm von mir. “ Sie rümpfte die Nase, während sie sich bemühte, das zu empfinden, was sie für angebracht hielt. „Es tut mir leid, dass du so was durchmachen musst. Ich weiß, es ist schrecklich. Aber ich bin nicht allein! “
„Ich auch nicht. “ Und er, wurde ihm klar, war darüber genauso froh wie sie. Zum ersten Mal seit dem Tod seiner Eltern gab es jemanden, der ihn verstand.
„Was, glaubst du, hat das zu bedeuten?“
„Ich weiß es nicht. Hat Lana auch welche?“
„Nein. Ich habe sie gefragt. “
Aber hatte die geheimniskrämerische Miss Bonnie Wee Cutie die Wahrheit gesagt? Er musste die Frau unbedingt verhören.
„Das hat also mit dir nicht gestimmt, als ich hergekommen bin“, rief sie plötzlich. „Du warst gerade mitten in einem Blackout, richtig?“
„Richtig. “
„Weißt du, wie spät es war oder wo du warst, als es angefangen hat?“
„Das war kurz nachdem ich von euch weggegangen bin. Ich hatte gerade mit einem Freund auf der Wache gesprochen, bin zum Fahrstuhl gegangen, wollte nach Hause gehen, und an mehr erinnere ich mich nicht. “
Sie spielte mit seinem T-Shirt und drehte den Stoff in ihren Händen. „Ein bisschen von der fehlenden Zeit kann ich ausfüllen. Ich bin gegen Mitternacht rübergekommen, um mit dir zu sprechen, aber du hast nicht aufgemacht. Die Tür war übrigens nicht abgeschlossen. Als ich reingekommen bin, hast du auf deiner Couch gesessen, in die Dunkelheit gestarrt und nichts um dich herum mitbekommen. “
Erleichterung rauschte durch ihn. Er hatte sich immer gefragt – manchmal mit einem sehr beklemmenden Gefühl –, was er tat, wenn die Dunkelheit ihn überwältigte. Auf der Couch sitzen hatte er jedenfalls nie in Erwägung gezogen. „Worüber wolltest du mit mir sprechen?“
Ihre Hand wanderte über sein Herz, und die Nägel schnitten fast durch sein Shirt. „Naja … der Blackout hier war nicht der einzige, den ich heute hatte. Ich habe auf dich gewartet, und in der nächsten Sekunde stand ich vor meinem Gemälde. Ich hatte ein paar Details dazugemalt. “
Er hielt sie um die Taille fest, als würde sie ihm sonst davonschlüpfen, dabei hatte er nicht einmal bemerkt, dass er
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