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Showalter Gena-Die Botschaft

Showalter Gena-Die Botschaft

Titel: Showalter Gena-Die Botschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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„Harper, Kleines. Kannst du mich hören?“
    Eine Träne lief ihr die Wange hinab.
    Ein scharfer Schmerz in seiner Brust trieb ihm einen Fluch auf die Lippen, den er sich verkneifen musste. Langsam, ganz langsam streckte er die Hand aus, um ihr das Haar aus der Stirn zu streichen. Er war sich nicht sicher, was er erwartet hatte, aber jedenfalls nicht das, was dann passierte. Sie explodierte in eine Wolke aus Bewegung und Wut.
    „Nein! “ Ihre Faust traf ihn ins Auge.
    Dafür, dass sie so winzig war, explodierte überraschend starker Schmerz in seinem Schädel, aber er regte sich dennoch nicht. Er hatte im Leben schon so viele Schläge eingesteckt, dass es ihm wahrscheinlich nicht einmal etwas ausgemacht hätte, von einer Halbautomatik erwischt zu werden. Aber sie war noch nicht fertig und gab jetzt ihr Bestes, eine Welt aus Schmerz auf ihn herabregnen zu lassen. Er ließsie gewähren. Als der fünfte Schlag ihn traf, hatte er bereits so viel Adrenalin ausgeschüttet, dass er sowieso kaum noch etwas spürte. Erst als sie anfing zu treten und sich zu winden und die Wand zu attackieren, als wolle sie sich hindurchkratzen, streckte er die Hand nach ihr aus.
    Er konnte sich gerade noch bremsen, bevor er sie anfasste. Wenn er sie zu früh berührte, würden ihre Angst und Verzweiflung erneut aufkochen, und er müsste sich um ganz neue Verletzungen kümmern. Ihm blieb wohl nichts anderes übrig, als abzuwarten. Sehr viel länger dürfte es nicht dauern. Ihre Bewegungen wurden langsamer … langsamer …
    Schließlich wich die Kampfbereitschaft ganz aus ihr. Sie brach schluchzend auf dem Boden zusammen. Bei dem Anblick brach sein Herz in so viele Scherben, dass er sich nicht sicher war, ob er sie jemals wieder alle würde zusammensetzen können.
    Sanft sagte er: „Harper, Kleines?“
    „Levi?“, fragte sie schniefend.
    Gott sei Dank! Er hob sie hoch und drückte sie an seine Brust. Sie erlaubte es ihm und barg ihr Gesicht an seinem Hals. Er konnte die Nässe ihrer Tränen spüren und hätte am liebsten mitgeheult.
    Er trug sie zur Couch und setzte sich, ohne sie auch nur einen Augenblick loszulassen. Mehrere Minuten vergingen schweigend. Er hatte schon mit Missbrauchsopfern zu tun gehabt, aber noch nie so persönlich. Weil er sich also nicht sicher war, was er tun sollte, vertraute er einfach auf seine Instinkte und massierte ihr vorsichtig den Nacken, spielte mit ihren Haarspitzen und fuhr mit den Fingern ihre Wirbelsäule hinab.
    „Sag mir, was passiert ist“, bat er.
    Sie bebte und atmete tief ein und aus. „Ich weiß es nicht. Gerade habe ich dich noch geküsst, dann kauerte ich plötzlich auf dem Boden und habe geheult. Das passiert manchmal. Nicht, dass ich schon so viele Typen geküsst hätte …“, sprudelte es aus ihr heraus. „Selbst die kleinste Berührung kann es auslösen. Lana und ich geben uns nicht einmal mehr die Hand. “
    Er runzelte die Stirn. „Du … hast also Blackouts?“
    Eine angespannte Pause. „Ja“, flüsterte sie schließlich.
    Diese Information traf ihn nicht nur, sie erschütterte ihn bis ins Mark. Sie hatte Blackouts, genau wie er. Ein merkwürdiger Zufall. Viel zu merkwürdig. Sein sechster Sinn meldete sich.
    „Habe ich dir irgendetwas getan?“, fragte sie zögerlich. „Etwas gesagt, was ich nicht sollte?“
    „Wir haben uns geküsst, nur geküsst, und du bist auf den Boden gehechtet. Das ist alles, versprochen. Ich bin dir nicht einmal an die Wäsche gegangen“, sagte er so leichthin, wie er konnte. Aber das werde ich. Ich helfe dir, und dann tun wir mehr. Alles . „Und nur damit du es weißt, ich habe auch Blackouts. “
    Sie schreckte hoch und sah ihm direkt in die Augen. „Was! Wirklich? Das sagst du nicht nur so, um … Du meine Güte! Was ist mit deinem Gesicht passiert?“, rief sie entsetzt.
    Er konnte sich gut vorstellen, wie er aussah. Sein Auge wurde mit Sicherheit gerade blau, dazu eine geschwollene Wange und eine aufgeplatzte Lippe. Eine Lippe, die wehtat, da seine Mundwinkel zuckten. Wie gelang es ihr, ihn in einer so schlimmen Situation zum Lachen zu bringen?
    „Was ist denn mit meinem Gesicht?“ Er legte beide Hände auf die Couch, fort von ihrem Körper. Zur Sicherheit. Er wollte so etwas nicht noch einmal durchleben; er war scharf auf sie, aber er war bereit zu warten.
    „Alles! Du siehst furchtbar aus! “
    Nicht grinsen . Aber ihre Offenheit war einfach hinreißend. „Du solltest dich mal sehen. “
    Ihre Augen waren rot, geschwollen, und ihre

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