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Showalter Gena-Die Botschaft

Showalter Gena-Die Botschaft

Titel: Showalter Gena-Die Botschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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ihrem Körper aus. Aber … das ergab keinen Sinn. Sie waren nicht in seiner Wohnung. Die Einrichtung war ganz anders. Vorher hatten keine Bilder an den Wänden gehangen. Jetzt hingen dort Porträts von Tieren, die Poker spielten … und Golf … und Baseball. Die Wände waren nicht mehr weiß, wie gestern Abend,sondern hellblau.
    „Levi“, sagte sie.
    „Harper“, antwortete er in einem Tonfall, dass ihr Name wie ein Fluch klang.
    „Bist du wach?“
    „Ich rede, oder nicht?“
    Sie würde es eher Knurren nennen. „Du bist wohl kein Morgenmensch, was?“
    „Kein Morgen-, Mittag- oder Abendmensch. Damit musst du eben klarkommen, denn dieses Mal bist du schuld. Du bist dreimal aufgestanden, einmal hast du es sogar bis auf den Hausflur geschafft. “
    Schlafwandeln. Der wichtigste Grund, warum sie die Schlaflosigkeit vorzog. „Daran kann ich mich nicht erinnern“, gab sie zu.
    Seine Arme schlossen sich für einen Moment fester um sie, ehe er sich aufsetzte und sie dabei mit sich zog. Leider ließ er sie dann los, und augenblicklich vermisste sie seine Wärme und seine Kraft. Das sah ihr gar nicht ähnlich. Aber andererseits, seit er gestanden hatte, selber unter Blackouts zu leiden, und weil er so entschlossen war, ihr zu helfen, hatte Levi alle Schutzmauern eingerissen, die sie instinktiv um sich errichtet hatte. Inzwischen fühlte sie sich in seiner Gegenwart so wohl, wie sie es sonst nur tat, wenn sie allein war.
    „Also, wo sind wir?“ Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht.
    „Wo sollen wir schon sein? In meiner Wohnung. “
    Sie blinzelte ihn verwirrt an. „Und du hattest das Bedürfnis, hier zu renovieren, während ich geschlafen habe?“
    „Wovon zum Teufel redest du?“ Er runzelte die Stirn, stand auf und schleppte sich in die Küche, wo er herumstolperte, während er Kaffee kochte. Sein Hemd und seine Hosen waren zerknittert. Irgendwann in der Nacht musste er Schuhe und Socken ausgezogen haben, denn er war jetzt barfuß. „Du bist eingeschlafen, ich habe es dir gemütlich gemacht, dann habe ich es mir gemütlich gemacht und bin kurz danach selbst weggetreten. “
    „Aber deine Wände. “ Sie fuchtelte in Richtung der Bilder.
    Er sah sie über die Schulter hinweg an. „Ja. Was soll mit denen sein?“
    Sie sah ihm ins Gesicht, um seine Reaktion auf ihre nächsten Worte abschätzen zu können, aber was sie dort sah, ließ sie seine Wände für kurze Zeit vergessen. Die Schwellungen an Auge und Wange waren abgeklungen, und seine Haut war nur noch ein wenig verfärbt. Letzte Nacht war er noch grün und blau gewesen. Die aufgeplatzte Lippe war bereits verschorft.
    „Du heilst schnell“, stellte sie fest.
    „Harper“, sagte er seufzend, „die Wände. “
    Richtig. Die Wände. „Letzte Nacht waren sie noch leer. “
    Er erstarrte, die Hand, mit der er das Kaffeepulver einfüllen wollte, noch erhoben. Langsam stellte er alles hin und drehte sich zu ihr um. „Bist du sicher?“
    „Ja. Ich sehe mir bei allen Leuten die Wände an. “
    Er zog die Brauen zusammen. Auf einmal sah er so verwirrt aus, wie sie sich fühlte. „Warum?“
    „Wegen der Kunst natürlich. Man kann daraus sehr viel über einen Menschen lernen. “
    Er schüttelte den Kopf, als wollte er einen lästigen Gedanken abschütteln. „Und meine waren … leer, sagst du?“
    „Ja. Und eine andere Farbe! “
    Er ließ den Blick noch einmal über jedes der Bilder wandern, verweilte darauf, nahm jedes Detail wahr. „Ich erkenne jedes einzelne, und ich kenne die Farbe. So haben sie ausgesehen, seit ich eingezogen bin. “
    Ihr Magen sank ihr bis in die Kniekehlen. Das war mehr, als sie ertragen konnte. „Einer von uns muss sich irren. “
    „Oder wir haben beide recht, und irgendetwas Merkwürdiges geht vor sich. “ Er rieb sich den Nacken. „Vergiss den Kaffee. Lass uns duschen und dann gleich mit Lana reden. “
    „Duschen … zusammen?“
    „Naja, heute nicht“, murmelte er. „Du kannst ins Gästebad, wenn du willst. “
    „Ich will. Danke. “ Auch wenn die Versuchung groß war …
    Während er von der Küche ins Badezimmer stapfte, stand Harper auf.
    Das Gästebadezimmer war schnell gefunden, und darin entdeckte sie eine noch eingeschweißte Zahnbürste, eine frische Tube Zahnpasta und alles, was es auf der Welt an Damenhygiene-Produkten gab.
    So kalt und knurrig Levi sich auch geben mochte, auf Damenbesuch war er jedenfalls bestens vorbereitet. Harper war sich nicht sicher, ob ihr das gefiel. War er ein

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