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Showalter Gena-Die Botschaft

Showalter Gena-Die Botschaft

Titel: Showalter Gena-Die Botschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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erinnerte sich, wie sein Partner ihm in die Augen gesehen hatte, seine Hand gehalten, und dann war die Welt um ihn herum schwarz geworden.
    Aber er erinnerte sich nicht daran, im Krankenhaus aufgewacht zu sein. Erinnerte sich nicht, von seinen Wunden zu genesen. Er erinnerte sich nur an … was? Das Gespräch mit seinem Captain hatte nie stattgefunden. Er war nie suspendiert worden.
    Er hatte nie die Wache verlassen, war nie zu aufgewühlt gewesen, um nach Hause zu fahren, war nie in die Innenstadt gefahren, hatte dort nie einen verdächtig aussehenden Typen entdeckt …
    Warte. Er war sehr wohl in die Innenstadt gefahren, und er hatte dort einen verdächtigen Typen gesehen. Einen Geist, wie ihm jetzt klar wurde. Er hatte King’s Landing betreten und dort einen Blackout gehabt, aus dem er erst in seiner neuen Wohnung wieder aufgewacht war. Er hatte keine Anrufe wegen seines alten Hauses erledigt. Er hatte sich einfach selbst eingeredet, es verkauft zu haben und umgezogen zu sein.
    Jetzt musste Levi bitter lachen. Kein Wunder, dass Vince nicht mehr mit ihm geredet hatte. Vince konnte ihn weder sehen noch hören. Und kein Wunder, dass Bright so überrascht gewesen war, ihn in der Wache zu sehen. Deshalb hatte Bright so ausweichend reagiert, als er ihn nach Harper ausgefragt hatte. Er wusste, dass sie tot war, hatte aber mit ihm, Levi, nicht darüber sprechen wollen, weil er ebenfalls tot war, ohne es zu wissen.
    Stimmengewirr riss ihn aus seinen Gedanken. Das Klappern von Tastaturen, das Stampfen von Schuhen.
    Levi fuhr hoch. Er saß nicht mehr auf Harpers Couch in ihrem Wohnzimmer. Er war auf der Wache. Überall um ihn herum verrichteten Männer und Frauen ihre Arbeit, begleiteten Verdächtige zum Verhör oder zu einer Zelle. Detectives saßen an ihren Schreibtischen, lasen in Akten, suchten nach Spuren. Der Duft nach Kaffee hing in der Luft.
    Er sprang auf die Füße. Wie war er im Bruchteil einer Sekunde von einem Ort zumanderen gekommen? Eine geisterhafte Gabe?
    Wahrscheinlich.
    Er nahm sich keine Zeit zu überlegen, warum er hier war, sondern ging direkt zu Brights Büro. Die Tür war geschlossen, aber warum sollte er sich davon noch aufhalten lassen? Zögerlich trat er durch das Holz. Er spürte einen kalten Schauer, aber das war auch alles. Kein Widerstand. In einem Augenblick war er im Flur, im nächsten stand er im Büro.
    Ein unwiderlegbarer Beweis für seinen neuen Zustand.
    Und dort war Bright und tippte vor sich hin.
    „Ich bin tot“, verkündete Levi heiser.
    Bright schreckte hoch und griff nach der Waffe, die er in seiner Schreibtischschublade aufbewahrte. Sobald er seinen Freund erkannte, entspannte er sich und sah ihn traurig an. „Ja. “
    „Du wusstest es. “
    „Ja. “
    „Warum hast du es mir nicht gesagt?“
    Bright hob eine Augenbraue. „Hast du schon mal versucht, einem Geist etwas zu erklären, was er nicht hören will? Dabei kommt nie etwas Gutes heraus. Du wärst durchgedreht, und das hätte schlimme Folgen nach sich ziehen können. “
    Peterson hatte von Chaos gesprochen. Levi war sehr aufgebracht, und zwar schon seit einer ganzen Weile, aber es hatte bisher keine Schwierigkeiten gegeben. Vielleicht kam es nur darauf an, sein Handeln zu kontrollieren und sich nicht von seinen Gefühlen überwältigen zu lassen.
    „Setz dich. “ Bright deutete auf den einzigen Stuhl. „Du bist hier, weil du einige Antworten willst, richtig? Was willst du wissen?“
    Er gehorchte. „Wie geht es Vince, seit ich …“ Er räusperte sich. „Seit ich nicht mehr da war?“
    Bright sah noch trauriger aus. „Er macht sich immer noch Vorwürfe, weil er dich nicht beschützen konnte. Meint, er hätte Topper erschießen sollen, ehe du ihm zu nahe gekommen bist. Niemandem gelingt es, ihn aus seiner Depression zu ziehen, der Captain hat ihn deswegen zu Therapiesitzungen verdonnert. “
    Armer Vince. „Kann ich irgendetwas tun, um ihm zu helfen?“
    „Ich sage ihm, dass ich mit dir gesprochen habe. Vielleicht hilft das. “
    „Ja“, presste Levi heraus. „Sag ihm, dass es mir leidtut und dass er nichts falsch gemacht hat. Und dass ich ihn vermisse. Sag ihm, ich habe eine Frau kennengelernt. Jemand ganz Besonderen. “
    „Deine Harper. “
    „Ja. “
    „Wurde ja auch Zeit. “ Bright streckte die Hand aus, um mit der Fingerspitze über das Bild seiner Frau zu streichen, das auf seinem Schreibtisch stand. „Wir haben deine Beerdigung ausgerichtet. Eine echte Heldenbestattung. Alle sind gekommen. Du

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