Showalter Gena-Die Botschaft
war nicht nur ein Nein, das war ein Eher-sterbe-ich-noch-einmal-Nein.
„Noch eine Frage“, sagte er, „wohin gehen Geister, wenn sie weitergehen?“
Bright malmte mit dem Kiefer. „Manche nach oben, manche nach unten. “
Also stimmte das tatsächlich. Was, wenn er und Harper zu unterschiedlichen Zeiten weitergingen? „Warum gehen sie? Weil sie erledigt haben, weswegen sie hiergeblieben sind?“
„Ja. Die Guten erfüllen ihre Bestimmung und gehen nach oben, die Schlechten zerstören etwas oder versuchen, es zu zerstören, und werden nach unten gezerrt. Manche wissen gleich, was sie zu tun haben. Manche müssen es erst herausfinden. Manche versuchen gar nicht erst, es herauszufinden, entweder weil sie mit der Wahrheit nicht zurechtkommen, oder weil sie nicht gehen wollen. “
„Dann können sie also bleiben?“
„Für die Zeitspanne eines Menschenlebens, ja. Egal, was Bücher und Filme behaupten, ich habe noch nie erlebt, dass jemand länger geblieben ist. “ Er klang jetzt sehr bedrückt. „Meine Frau hat mich verlassen, weil ich Sally Wells immer noch sehe. Sally war meine Freundin auf der Highschool; kurz nach dem Abschluss ist sie an Krebs gestorben. Sie besucht mich wenigstens einmal die Woche, und an unserem Jahrestag weicht sie mir nicht von der Seite. “ Das Ganze setzte ihm offenbar sehr zu. „Sie bekommt einen Wutanfall, wenn ich vergesse, ihr ein Geschenk zu kaufen. “
Levi hielt es für keine gute Idee, seine Freunde für den Rest ihres Lebens heimzusuchen – und ihm ging auf, dass er genau das gerade mit Bright tat. „Das tut mir leid. Wenn ich irgendwen Nettes kennenlerne, kann ich ihn ja vielleicht mit deiner Sally verkuppeln. “
Schallend lachte Bright auf. „Levi, der Kuppler. Der ist gut! “
„Gibt es was Neues von Harpers Freundin Lana?“
„Allerdings. “ Bright beugte sich vor, um etwas auf seiner Tastatur einzugeben. „Heute Morgen sind ihre Kreditkarten gestohlen und benutzt worden. Irgendein Obdachloser hat zuerst Zigaretten gekauft und eine halbe Stunde später Bier. Man hat ihn in Gewahrsam genommen, aber er schwört, er hätte die Karten auf der Straße gefunden und Lana noch nie gesehen. Wir haben ihm ein Bild gezeigt, aber nada . Aber immerhin habe ich jemanden auf ihr Haus angesetzt. Wir erwischen sie schon noch. “
Das Telefon auf dem Schreibtisch klingelte. Bright bat ihn mit einem Handzeichen, für einen Augenblick still zu sein, und hob den Hörer ab. Nachdem er kurz zugehört hatte, runzelte er die Stirn. „Ich bin gleich da. “ Er griff nach seiner Waffe, stand auf und überprüfte das Magazin.
Levi stand ebenfalls auf. „Ich lasse dich wohl besser weiterarbeiten. “ Er würde es sich nicht gestatten, noch einmal auf die Wache zurückzukehren. Das war es. Dies war der Abschied.
Oder auch nicht.
„Nein. “ Bright schüttelte den Kopf. „Du kommst mit mir. Irgendwer hat gerade die Galerie deines Mädchens in Stücke gelegt. “
13. KAPITEL
Entsetzt sah Harper sich um. Sie hatte der ersten – und jetzt einzigen – Person, die ihr in der Kunstwelt einen Durchbruch verschafft hatte, nicht wehtun wollen, und sie hatte auch das Gebäude nicht zerstören wollen. Doch sie war hereingekommen und hatte versucht, mit ihm zu reden oder ihn anzufassen. Und wie Peterson angekündigt hatte, war es ihr nicht gelungen. Clifford Rigsby war einfach seiner Arbeit nachgegangen und hatte den Kunden seine neuesten Ausstellungsstücke gezeigt. Zur Mittagspause hatte er den Laden geschlossen.
Sie war immer frustrierter geworden, hatte sich aber unter Kontrolle gehalten, indem sie immer wieder vor sich her gemurmelt hatte: „Das ist nur ein Traum. Ich wache gleich auf. Und wenn nicht, gibt es eine ganz natürliche Erklärung für das, was hier vor sich geht. “ Doch dann war sie Cliff in sein Büro gefolgt. Sein geheimes Büro. Nicht das, was er für öffentliche Geschäfte benutzte; es war offensichtlich nur für seine privaten Angelegenheiten gedacht.
Ein Porträt von ihr hing darin an der Wand. Darauf lag sie auf der gleichen Metallplatte, die sie selbst gemalt hatte, nackt, mit Schnittwunden übersät, blutend.
Ein helles Licht blitzte in ihrem Kopf auf und verlosch gleich wieder – und als es verschwunden war, trat eine schreckliche Erinnerung an seine Stelle.
„Bitte recht freundlich“, verlangte ihr Entführer. Er war blond und gut aussehend, mit einem Lächeln, auf das jeder Zahnarzt stolz gewesen wäre, und er richtete eine Kamera auf sie.
Ihr
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