Showdown (German Edition)
vereint. Er wollte sie nicht loslassen.
Mit ihr auf dem Arm wandte er sich den Überresten des Hoodaya zu.
Der Körper war sauber in zwei Hälften zerteilt worden – nur die Hinterbeine und der Schwanz waren zurückgeblieben. Der Kopf, die vorderen Gliedmaßen und die obere Rumpfhälfte waren einfach verschwunden, teleportiert. Gott wusste, wohin. Dickes, schwarzes Blut sickerte aus dem Rumpf des Tiers.
Selexin humpelte zu Swain hinüber und schnitt angesichts des halben Hoodaya eine Grimasse.
»›Einschalten!‹. ›Abschalten‹.« Selexin lachte leise in sich hinein. »Schön, zu erleben, dass Sie nicht alles vergessen, was ich Ihnen gesagt habe«, meinte er mit spöttischem Stolz.
Holly nach wie vor fest an sich gedrückt, zeigte Swain ein trauriges Lächeln. »Nein, nicht alles.«
Holly sah zu ihrem Vater auf. »Ich habe gewusst, dass du zurückkommen würdest.«
»Natürlich bin ich zurückgekommen, Dummerchen«, sagte Swain. »Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, ich würde dich hier zurücklassen, so ganz auf dich allein gestellt?«
»Oh, ähäm.« Selexin hüstelte. »Entschuldigen Sie bitte, aber die junge Dame war gewiss nicht ganz auf sich allein gestellt.«
»Oh, Verzeihung.«
»Er war sehr tapfer, Dad«, sagte Holly. »Er hat mir sehr geholfen.«
»Tatsächlich?« Swain sah Selexin an. »Das war sehr edel von ihm. Ich sollte ihm wirklich dankbar sein.«
Selexin verneigte sich schüchtern.
»Vielen Dank«, sagte Swain leise zu dem kleinen Mann.
Selexin, stolz auf seinen neuen Status als Held, machte einen auf bescheiden: »Oh, nicht der Rede wert. Alles im Service inbegriffen. Richtig?«
Swain lachte. »Richtig.«
»Ich habe gewusst, dass du zurückkommen würdest. Ich hab’s gewusst.« Holly schmiegte sich in Swains Arme. Dann schaute sie plötzlich auf, schnitt ein spöttisch-ärgerliches Gesicht und nahm den ernsthaften Tonfall eines Erwachsenen an. »Wo bist du eigentlich die ganze Zeit über gewesen? Wie hast du uns gefunden?«
Letztlich war das Auffinden von Holly und Selexin fast reine Glückssache gewesen.
Vom Parkdeck aus war Swain ins Magazin gelaufen und zu der kleinen roten Tür gelangt, durch die er von den Hoodaya hinausgeschleudert worden war. Als er dort nichts entdeckt hatte, nicht einmal eine Spur von Holly und Selexin, hatte er weder ein noch aus gewusst.
Da hatte er in der Stille das Ping! des nahen Aufzugs gehört.
Der Lift musste hier im zweiten Untergeschoss gestanden haben, als jemand auf einer anderen Etage den Rufknopf gedrückt hatte.
Swain rannte hin und erreichte ihn knapp, bevor die Türen sich schließen wollten. Er sprang hinein und fuhr zu der Etage hoch, von der aus der Lift gerufen worden war. Das war besser als nichts. Und abgesehen davon, wer wusste denn schon? Vielleicht hatte Holly oder Selexin den Rufknopf betätigt. Vielleicht auch nicht, aber Swain war das zu diesem Zeitpunkt gleichgültig. Es war ein Risiko, das er in Kauf nehmen musste.
Als der Aufzug sich in der dritten Etage geöffnet hatte, stand Swain dem brennenden Lesesaal gegenüber.
Er war auf Händen und Knien aus dem Aufzug gekrochen, in dem Bemühen, unentdeckt zu bleiben.
Dann hatte er Stimmen und das Knurren der Hoodaya gehört, gefolgt vom Krachen eines umstürzenden Tischs, eine Weile später eines weiteren.
Er war aufgesprungen und dem Lärm gefolgt, hatte einen Stapel Tische umrundet und seine Tochter auf Händen und Knien und Nase an Nase mit einem der Hoodaya vorgefunden.
Swain war zu weit entfernt gewesen und hatte nicht gewusst, was er hätte tun sollen, als ihm schließlich aufging, dass der Hoodaya über Selexins weißer, eiähnlicher Kopfbedeckung stand.
In diesem Augenblick war ein einzelnes Wort in seinen Gedanken aufgeblitzt – »Einschalten«.
»K OMMEN S IE DURCH ?«, fragte Marshall den Funker im NSA-Transporter.
»Negativ, Sir. Keine Reaktion, weder von Commander Quaid noch von Martinez.«
»Versuchen Sie’s weiter.«
»Aber, Sir, ich kriege nur statisches Rauschen herein«, erwiderte der Funker. »Wir können nicht mal sagen, ob Commander Quaid sein Funkgerät eingeschaltet hat oder nicht.«
Statuskontrolle: Station 4 berichtet von aufgedeckter Verunreinigung innerhalb des Labyrinths.
Erwarten Bestätigung.
»Versuchen Sie’s einfach weiter«, sagte Marshall. »Und rufen Sie mich, sobald Sie etwas reinkriegen.«
Er kletterte aus der fahrbaren Nierenkiste auf das Parkdeck und blickte hinauf zu dem elektrisierten Gittertor, dem
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