Showdown (German Edition)
die Ecke. Selexin blieb neben ihm stehen. Bellos stand ihnen gegenüber bei den Schaltknöpfen. Seinen Führer hatte er nicht mehr dabei.
Swain sah zu den Knöpfen neben Bellos, um festzustellen, welchen Selexin betätigt hatte. Er hoffte, der kleine Mann hatte den für die nächste Etage gedrückt. Dann gab es vielleicht bald eine Fluchtmöglichkeit.
Er bemerkte, welcher Knopf leuchtete, und schloss entsetzt die Augen.
Zweites Untergeschoss.
Sie hatten eine lange Fahrt vor sich.
»Sie haben den Kopf zur untersten Etage gedrückt«, flüsterte er Selexin ungläubig zu.
»Um so weit wie möglich wegzukommen«, gab Selexin flüsternd zurück. »Woher hätte ich wissen sollen, dass er auf das Dach des …«
»Ruhe!«, donnerte Bellos.
»Oh, halt’s Maul«, sagte Swain.
»Ja. Und du mich auch mal«, fügte Selexin hinzu.
Voller Erstaunen über dieses unverschämte Verhalten reckte Bellos den Hals. Wütend spannte sich sein Gesicht an.
Er setzte sich in Bewegung, kam auf sie zu.
Da ging Swain auf, wie groß Bellos wirklich war – er musste den Kopf einziehen, damit er mit den Hörnern nicht gegen die Decke stieß. Ein echter Schrank. Swain beäugte die goldene Brustplatte. Bei ihrem Anblick flimmerte es einem vor den Augen.
Außerdem sah er, dass Bellos der Sammlung an seinem Gürtel neue Trophäen hinzugefügt hatte: Zu der Atemmaske des Konda und dem NYPD-Abzeichen waren zwei weitere Dinge gekommen: Das erste – und grausigste – war der abgetrennte Kopf einer dünnen, insektenähnlichen Kreatur; das zweite – eher irdisch – eine kleine chemische Keule, wie sie die Polizei benutzte und die noch in ihrer Gürteltasche steckte.
Swain erstarrte.
Sie stammte von Hawkins.
Bellos also hatte den jungen Officer getötet.
Bellos ertappte Swain dabei, dass er seine frisch erworbenen Trophäen anstarrte, und berührte die kleine Sprühdose an seinem Gürtel.
»Eine merkwürdige Waffe«, sagte er. »Als Letztes hat mir dein Gefährte vor seinem Tod davon was in die Augen gesprüht. Erreicht hat er damit gar nichts. Ihr Menschen müsst wirklich ziemlich zerbrechlich sein, wenn euch etwas so Mitleiderregendes Verletzungen zufügt.«
»Du bist ein Feigling, Bellos«, fauchte Selexin.
Bellos wandte sich um, trat einen Schritt auf ihn zu und streckte den Arm nach dem Kopf des kleinen Mannes aus.
Im Versuch, zurückzuweichen, kroch Selexin förmlich in die Wand hinein.
Da schlug Swain grob Bellos’ Arm weg. »Lass ihn in Ruhe«, sagte er ausdruckslos.
Bellos gehorchte pflichtschuldig Swains Befehl und nahm den Arm weg – weg von Selexin. Daraufhin schleuderte er ihn plötzlich bösartig nach vorn und traf Swain hart ins Gesicht.
Er stürzte zu Boden und umklammerte seine Kinnlade.
»Und du mich auch«, sagte Bellos mit einem höhnischen Grinsen. »Was das auch zu bedeuten hat.«
Anschließend packte ihn der schwarze Riese beim Kragen und warf ihn gegen die andere Wand der Kabine.
Der Aufprall war hart, und Swain stürzte erneut stöhnend zu Boden.
Mit großen Schritten folgte ihm Bellos.
»Erbärmlicher kleiner Mann«, sagte er. »Wie kannst du es wagen, mich zu berühren! Mein Urgroßvater hat auch einmal einen Menschen getötet. In einem anderen Präsidian vor zweitausend Jahren. Dieser Mensch hat geweint, gebettelt und um Gnade gefleht.«
Bellos riss Swain an den Haaren hoch und schleuderte ihn gegen die Lifttüren.
»Wirst du das tun, kleiner Erdenmann? Um Nachsicht heulen? Mich anbetteln, gnädig zu sein?«
Swain lag der Länge nach auf dem Boden. Langsam rappelte er sich auf und setzte sich, den Rücken an die Türen gelehnt. Der Schnitt auf seiner Lippe hatte sich wieder geöffnet und blutete jetzt heftig.
»Na, kleiner Mann?«, höhnte Bellos. »Wirst du um dein Leben betteln?« Er hielt inne und wandte sich dann Holly in der Ecke zu. »Oder vielmehr vielleicht um ihres?«
»Komm hier rüber«, meinte Swain gleichmütig.
»Was?«, fragte Bellos.
»Ich habe gesagt, komm hier rüber.«
»Nein.« Bellos lächelte. »Ich werde mich wohl zunächst dieser jungen Dame bekannt machen.« Er ging auf Holly zu.
Selexin tat einen Schritt zur Seite und versperrte ihm den Weg. »Nein«, sagte er entschlossen.
Es war ein seltsamer Anblick. Selexin – gerade mal einen Meter dreißig und völlig in Weiß –, der Holly vor dem schwarzen, einen Meter größeren Bellos schützte.
»Leb wohl, kleiner Mann«, sagte Bellos und schlug Selexin schwer auf den Kopf. Der kleine Mann ging krachend zu
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