Showtime für die Liebe (Bianca) (German Edition)
Minuten unterwegs.“
„Klingt gut“, sagte er etwas hölzern. Der verzauberte Moment erschien ihm eine Ewigkeit her. Besser so, dachte er, bevor er die kleine, schlanke Taschenlampe aus dem Handschuhfach nahm. Dann richtete er sich wieder auf und reichte sie Kara.
„Okay, mal sehen, ob ich das Ding in Gang bekomme“, murmelte sie und machte sich an die Arbeit.
David wusste, dass er erleichtert sein sollte. Aus einer ganzen Reihe von Gründen sollte er sich darüber freuen, dass ihre Wege sich schon bald trennen würden.
Doch das tat er nicht.
8. KAPITEL
„Wo hast du gelernt, Autos zu reparieren?“
Davids Frage überraschte Kara, denn seit einigen Minuten herrschte im Wagen eisiges Schweigen. Fast hatte sie schon die Hoffnung aufgegeben, dass er ein einziges Wort äußern würde, bevor er sie vor ihrer Wohnung absetzte. Sie selbst war fest entschlossen gewesen, auf keinen Fall als Erste etwas zu sagen. Schließlich war es nicht ihre Schuld, dass sie sich mit Autos auskannte und er nicht. Es war nicht ihre Art, die hilflose Frau zu spielen, obwohl sie es nicht war.
„Also kannst du reden.“ Kara drehte sich zu ihm. „Ich dachte schon, du seist plötzlich stumm geworden. Aber um deine Frage zu beantworten“, fuhr sie fort. „Mein Vater hat sich sehr für Autos interessiert. Er liebte es, Motoren auseinanderzunehmen und alte Wagen zu restaurieren. Es hat ihm großen Spaß gemacht, kaputte Autos wieder zum Laufen zu bringen“, erinnerte sie sich mit einem wehmütigen Lächeln.
Es schien eine Ewigkeit her zu sein. Neil Calhoun war jetzt seit dreizehn Jahren tot, ein Opfer der Krankheit, die ihn in dem Sommer heimgesucht hatte, in dem sie siebzehn geworden war. Kara vermisste ihn noch immer. Vor allem dann, wenn sie den Kopf unter eine Motorhaube steckte.
„Wenn mein Vater nicht gearbeitet hat, war er in der Garage, um an einem Auto herumzubasteln. Ich wollte möglichst viel Zeit mit ihm verbringen, deshalb habe ich so getan, als würde ich mich auch dafür interessieren.“ Wieder lächelte sie. „Nach einer Weile brauchte ich nicht mehr so zu tun.“
David fragte sich, ob ihr bewusst war, wie absurd das war – jemandem so lange etwas vorzuspielen, bis es irgendwann kein Spiel mehr war.
Doch da er keine Lust hatte, mit ihr zu diskutieren, sprach er den Gedanken nicht aus. Meistens verlor er ohnehin. Stattdessen konzentrierte er sich auf ihre Bemerkung über sein Schweigen.
„Nein, ich bin nicht stumm geworden“, erklärte er widerwillig. „Es ist nur so, dass …“ Er ließ den Satz unfertig, als ihm klar wurde, dass er ihn nicht beenden konnte, ohne sich mal wieder lächerlich zu machen.
„Dass du dir unmännlich vorkommst, wenn ich deinen Wagen repariere und du den Pannendienst rufen müsstest?“, ergänzte Kara.
Nach kurzem Zögern nickte er.
„Das solltest du nicht“, sagte sie. Er wartete auf die Pointe, doch die kam nicht. „Viele Männer haben keine Ahnung von Autos. Jeder hat Stärken und Schwächen. Du kannst Menschen reparieren. Ich finde meistens heraus, welche Ursache eine Wagenpanne hat. Ich finde, deine Fähigkeiten sind wichtiger.“
Das war nicht die Kara Calhoun, die er kannte. Die hätte ihn mit ihrer spitzen Zunge lächerlich gemacht, bevor er sich auch nur überlegen konnte, wie er sich verteidigen sollte.
Obwohl sein Misstrauen sich noch nicht ganz gelegt hatte, versuchte er, sich etwas zu entspannen. „Was ist deine Schwäche?“, fragte er.
Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie warf ihm einen erstaunten Blick zu. „Wie bitte?“
„Du hast gerade gesagt, dass jeder Schwächen hat“, erinnerte er sie. Das hatte ihn neugierig gemacht. „Was ist deine?“
„Jeder außer mir, hätte ich sagen sollen.“ Sie wusste, dass er noch immer auf eine ehrliche Antwort wartete, und zuckte mit den Schultern. „Ich kann nicht kochen“, gab sie zu.
„Ich kann es.“ Er war in einer italienischen Familie aufgewachsen, da wäre es schwierig gewesen, auf dem Gebiet nichts zu lernen. Weil seine Mutter keine Tochter hatte und er ein Einzelkind war, hatte sie dafür gesorgt, dass er sich in der Küche besser als alle anderen Jungen in seinem Alter auskannte.
Kara hörte ihn leise auflachen. „Was denn?“
„Nichts.“ Doch dann antwortete er ihr doch. „Nur dass wir beide einander zu ergänzen scheinen.“
„Ganz bestimmt nicht freiwillig“, entgegnete sie ohne Schärfe. Nach einem Moment lächelte sie sogar.
Als er nach rechts abbog und sie sich ihrer Wohnung
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