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Showtime für die Liebe (Bianca) (German Edition)

Showtime für die Liebe (Bianca) (German Edition)

Titel: Showtime für die Liebe (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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leise und fragte sich, wie er den zweiten Kuss überstehen sollte.
    Insgeheim hoffte er, dass er sich alles nur eingebildet hatte. Und gleichzeitig wünschte er sich, dass es wirklich passiert war.
    Tu es nicht. Noch ist es nicht zu spät. Die eindringliche Warnung kam von seinem Verstand, und er hätte auf ihn gehört, wenn Kara ihn nicht so herausfordernd angelächelt hätte. Du bist noch immer ein Feigling, schien sie ihn zu verspotten.
    Aber schon damals war er darauf hereingefallen. Obwohl er jedes Mal gewusst hatte, dass es für ihn nicht gut ausgehen würde, hatte er sich auf alles eingelassen, wozu sie ihn hinterlistig aufforderte. Damals hatte er mindestens so mutig sein wollen wie sie, vielleicht noch mutiger. Aber jetzt …
    Jetzt …
    Verdammt, er wusste nicht, warum er es tat. Er wusste nur, dass er es tun musste.
    Ihm blieb keine andere Wahl.
    Das hier ist kein Fehler, keine zeitweilige Bewusstseinstrübung, sagte Kara sich, als sie seinen Mund auf ihrem fühlte und die Berührung bis in die Fußspitzen spürte. Doch im nächsten Moment fürchtete sie sich vor genau dem, was sie gerade genossen hatte. Ihr Verstand schien noch nicht ganz aufgeben zu wollen.
    Wie oft war sie schon in dieser Situation gewesen? Wie oft hatte sie sich auf den ersten Kuss gefreut und war bitter enttäuscht worden? Noch nie hatte sie den ersehnten Zauber empfunden. Warum musste sie es ausgerechnet jetzt tun?
    Warum ausgerechnet bei diesem Mann?
    Vielleicht, weil ich insgeheim immer ihn verliebt war? Weil ich es die ganze Zeit geahnt, mir jedoch nie eingestanden habe?
    Oder bin ich einfach nur masochistisch veranlagt?
    Und dann wusste sie gar nichts mehr, nur dass der zweite Kuss sogar noch schöner und aufregender als der erste war. Das hätte sie für absolut unmöglich gehalten – wenn sie es nicht gerade erleben würde.
    Ihre Knie wurden weich, und sie musste sich an ihm festhalten.
    „Hey, ihr zwei, nehmt euch ein Zimmer!“
    Der Kommentar kam aus dem Nichts, gefolgt von einem hörbaren Grinsen. Karas schlug so heftig, dass sie es an den Rippen zu fühlen glaubte. Hastig löste sie sich von David und hätte fast einen Satz von ihm weg gemacht.
    Sie benahm sich wie ein unerfahrener Teenager, der bei etwas Verbotenem ertappt worden war. Wie jemand, den sie nicht kannte.
    Reiß dich zusammen, befahl sie sich.
    Sie ärgerte sich mehr über sich selbst als über David. Aber er war nicht schuldlos an dieser peinlichen Situation.
    Nachdem der sinnliche Nebel in ihrem Kopf sich gelichtet hatte, sah Kara in das Gesicht eines der Partygäste. Es war ein Freund von Ryans Vater. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass er sie bei einer kompromittierenden Szene erwischt hatte, war der Mann auch noch Geistlicher.
    Trotzdem – oder gerade deswegen – lächelte er verständnisvoll. „Nur damit ihr es wisst“, begann er und schloss den letzten Wagen in der Reihe auf. „Ich stehe für Spontanhochzeiten zu Verfügung.“ Er unterstrich das Angebot mit einem fröhlichen Augenzwinkern.
    „Danke für den Hinweis!“, rief David förmlich zurück.
    Das war der David, den sie kannte. Der Mann, der sich benahm, als hätte man ihm einen Stock dorthin geschoben, wo die Sonne nicht schien. Nicht wie der, der ihr Blut zum Sieden brachte.
    Kara rang sich ein Lächeln ab und versuchte, entspannt auszusehen. „Es war nett, Sie auf der Party zu treffen, Pater“, sagte sie, um von der Gegenwart abzulenken. Davon, dass er sie gesehen hatte, als wären sie zu einer unzertrennlichen Einheit verschmolzen.
    „Finde ich auch.“ Er ergriff ihre rechte Hand mit beiden Händen und schüttelte sie. Selbst im Schein der Straßenlaterne war das belustigte Funkeln in seinen Augen deutlich zu erkennen. „Ich freue mich darauf, Sie wiederzusehen.“ Er sah David an. „Sie beide.“
    David blieb nichts anderes übrig als zu nicken. Schließlich hatte der Priester sie gerade dabei erwischt, wie sie dem Wort Küssen eine ganz neue Bedeutung verliehen hatten.
    „Bis dann, Pater Jack“, sagte David und hoffte, dass der Mann den Wink verstand.
    „Das hoffe ich.“ Lachend stieg der Geistliche in seinen Wagen und schloss die Fahrertür.
    David atmete auf. Vielleicht war das Auftauchen des Priesters die Rettung in letzter Minute gewesen. Wohl eher in letzter Sekunde. Ein Wink des Schicksals.
    „Komm schon“, sagte er zu Kara. „Ich fahre dich nach Hause.“
    Nach Hause.
    Kara beschloss, dass es das Beste war, erst mal nichts zu sagen, und nickte nur.

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