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Showtime! (German Edition)

Showtime! (German Edition)

Titel: Showtime! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Kettler
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einen solchen nutzen oder ein Badezimmer verlassen, ohne zuvor hemmungslos darin gewütet zu haben.
    War sie mal daheim, dann wurde ihre Anwesenheit für Sabrina dennoch meist zum Glückstaumel, denn niemand konnte so wunderbar humorvoll, so aufgeweckt, so unwiderstehlich sexy sein wie sie, so aufmerksam und liebevoll darum bemüht, sie zu umsorgen und zu verwöhnen.
    Wenn Georgia mit ihr geschlafen hatte, und das geschah meist spontan und ziemlich häufig, dann verzieh ihr Sabrina mit einer Träne im Knopfloch jede häusliche Schlamperei und, was umso schwerer wog, sogar ihre beruflichen Aktivitäten.
    Sie ahnte, dass Georgia sie belog, als sie sagte, sie hätte einen neuen Job in einem Striplokal, in dem Sex mit den Gästen streng untersagt sei. Und sie weinte heimlich, wenn sie sich ausmalte, dass Georgia während ihrer Abwesenheit mit einer anderen Frau oder mit einem Mann im Bett war. Sie glaubte es zu spüren, wenn es so war, und Georgia wich ihr stets schuldbewusst körperlich aus, wenn sie zuvor dieses intuitive Gefühl gehabt hatte.
    Die Konzentration auf der Arbeit begann, unter der emotionalen Belastung zu leiden. An ihren freien Abenden gelang es Georgia stets, sie zum Ausgehen zu überreden. Sie verbrachten Nächte in Bars, Kneipen und Diskotheken,  tanzten, feierten, liebten sich an Orten, die Sabrina hierfür nie zuvor in Erwägung gezogen hätte, und es gelang ihr eigentlich nie, nein zu sagen.
    Je länger es anhielt, um so mehr empfand sie die Zeit mit Georgia wie in einem lang anhaltenden Rauschzustand. Sie war nicht mehr ganz sie selbst und scherte sich einen Dreck um Dinge, die sonst starke Prioritäten hatten. Alles auszukosten, was sich ihr bot, war alles, was sie interessierte. Das wilde Leben begann ihr zu gefallen.
     
    Carla legte immer häufiger Beschwerde darüber ein, dass sie weder anrief, noch sich Zeit für sie nahm, und bescheinigte ihr bei einem mehr oder weniger erzwungenen Treffen übernächtigtes Aussehen und eine gefährliche Tendenz zur Hörigkeit.
    «Schluss jetzt» bestimmte sie kategorisch und geigte ihr tüchtig die Meinung: «Ich habe dir geraten, es auszuprobieren, Sabrina, aber nicht, es bis zum Exzess durchzuziehen und dich dabei kaputtzumachen! Du wolltest etwas Verrücktes tun - in Ordnung - du hast etwas total Verrücktes getan, und jetzt kannst du damit auch wieder aufhören, und zwar schleunigst! Es bekommt dir nicht. Und es ist überhaupt auch viel, viel zu abgedreht für deine Verhältnisse.» Sie sah sich demonstrativ um. «Schau dir deine eigenen vier Wände an - hier sieht's aus wie bei Hempels unterm Sofa. - Schau dich an: Du siehst aus, als ob du reif bist für eine Reha-Maßnahme! Was ist - lässt sie dich keine Nacht mehr schlafen? Hält sie dich unter Drogen? Was zum Teufel stellt dieses Luder mit dir an? Ich erkenne dich kaum noch wieder!»
    In Sabrinas Mundwinkel tauchte ein verschmitztes Grinsen auf. «Was sie mit mir anstellt ...?» entgegnete sie und kratzte sich verlegen am Kopf. «Sie macht mich glücklich auf der einen Seite - und auf der anderen, na ja, wie soll ich sagen - »
    «Fertig» ergänzte Carla schlicht. «Die macht dich fertig. Lass Georgia in dem Tempo leben, Sabrina, die ist es kaum anders gewohnt. Für dich ist das zu viel. Selbst für jemanden wie sie ist ein Erreichen des Alters von fünfunddreißig wirklich fraglich, weil - die hat so eine so enorme Lebensgier, dass sie ein erhebliches Zuviel an Energie verbraucht.» Fast wie im Selbstgespräch fügte sie hinzu: «Ich werde nie begreifen, wie sie es schafft, dabei noch gut auszusehen. Ist mir schleierhaft.»
    «Das kann ich dir sagen» meldete sich Sabrina zu Wort und erklärte: «Auf irgendeine verquere Art und Weise ist Georgia manchmal mit sich selbst in völliger Harmonie. Sie schafft es, total abzuschalten. Sie setzt sich raus in die Natur und strahlt mit der Sonne um die Wette. Ich hab' noch nie gesehen, wie ein Mensch derart verklärt im Gras sitzen und Zufriedenheit ausstrahlen kann. Das kann sie. Sie kann ganz und gar zur Ruhe kommen. Ich weiß nicht, wie sie das macht, aber dann ist sie ganz woanders. Und glücklich.»
    Carla räusperte sich. «Wahrscheinlich eher auf Droge» vermutete sie nüchtern. «Mädel, werd' wach! Georgia bringt sich selbst um! Solche Leute leben intensiv und verdammt kurz. Und sie haben das unübertreffliche Talent, andere mit in den Abgrund zu ziehen.»
    «Was ist los mit dir, Carla?» warf Sabrina brüsk ein. «Hattest du `nen Schuss Paranoia

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