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Showtime! (German Edition)

Showtime! (German Edition)

Titel: Showtime! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Kettler
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kaum glauben. - Bis Kim wirklich und in Persona vor der Tür stand. Pünktlich auf die Minute.
    Sie war durchschnittlich groß, sehr schlank und recht attraktiv. Sie begrüßte Sabrina mit unverbindlichem Hallo und einem festen Handschlag, reichte ihr eine kleine Sporttasche und wandte sich zum Gehen. Da sie keinen bedrohlichen Eindruck auf sie machte und die Neugier überwog, schlug Sabrina ihr vor, auf einen Kaffee hereinzukommen.
    Zunächst fühlte sich von Kims intensiven, hellbraunen Augen sehr eingehend taxiert.
    «Wieso nicht?» entgegnete Kim dann mit kurzem Blick auf ihre Armbanduhr. «Kaffee hört sich gut an. Den könnte ich jetzt gebrauchen.»
    Sabrina geleitete sie ins Wohnzimmer. «Hatten sie Schwierigkeiten, das Haus zu finden? Der Eingang liegt ein bisschen versteckt.»
    «Nein. - Wir können uns eigentlich duzen, oder?» schlug Kim vor. «Wir sind doch nicht so weit auseinander.»
    Von Sabrina  wurde dieser Vorschlag nicht als plumpe Vertraulichkeit gewertet. Wie Georgia, war Kim nicht der förmliche, sondern eher aufgeschlossene, lockere Typ. «Ist mir recht» sagte sie lächelnd.
    Kim schien alles sehr gewissenhaft zur Kenntnis zu nehmen. Sie legte ihr legeres Sportjackett ab und hing sie über die Rücklehne des Sessels, auf dem sie Platz nahm. «Schön hast du es hier. Schöne helle Räume.» Ihr Blick heftete sich an die gerahmten Fotos an der Wand, von denen eines Sabrina in voller Montur auf der V-Max, eines Georgia in Großaufnahme und eines sie beide Arm in Arm zeigte, beim Wettbewerb im Breitgrinsen. Eine emotionale Regung ließ sich Kim nicht anmerken.
    «Das ist schon komisch» bemerkte Sabrina, schon im Begriff, in die Küche zu gehen, «jemandem privat zu begegnen, den man nur aus den Medien kennt.»
    «Ja, ich weiß. Das höre ich oft.»
    Die beiden Frauen begannen ihr Gespräch beim Kaffee mit simplem Geplänkel, bevor sie unweigerlich auf Miss O'Connor zu sprechen kamen. Zu Sabrinas Verwunderung war es Kim, die ziemlich geradeheraus fragte, ob es denn etwas Ernstes sei zwischen ihr und Georgia, und ob sie wirklich, wie man es ihr erzählt hatte, bei ihr eingezogen sei.
    Sabrina bejahte ihre Frage, wenn auch mit einer Einschränkung: «Ob es etwas Festes ist, werden wir sehen, wenn wir die nächsten Monate gemeinsam verbringen» gab sie ihr zur Antwort. «Wir sind verliebt.» Sie zuckte die Schultern. «Was daraus wird, wird sich zeigen.»  
    Auf Kims Gesicht regte sich kein Muskel. Es machte nicht den Eindruck, als würde sie nach der Trennung von Georgia sehr leiden oder gar ein Problem damit haben, ihrer neuen Freundin zu begegnen.
    «Kim, ich nehme an, du hast nicht so viel Zeit» begann Sabrina zaghaft, «aber: um ehrlich zu sein, ich hatte gehofft, vielleicht von dir mal das eine oder andere über Georgia zu erfahren. Schau mal, ich kenne sie jetzt schon ein paar Monate, und - »
    Kim lachte das gleiche kehlige Lachen wie Georgia. « - Und du weißt nichts über sie» erriet sie. «Das Spiel kenne ich. Sie ist die reinste Plaudertasche, nicht? Kann nichts für sich behalten, die Gute.»
    «So in etwa.»
    Kim stand auf und ging hinaus, um die im Flur abgelegte Tasche zu holen. Sie zog eine Mappe heraus und hielt sie Sabrina hin. «Hier. Das ist ihre Vita. Da steht ihr Lebenslauf drin.»
    Sabrina begann leicht nervös zu blättern. Da waren Portraits von einer Georgia Anfang zwanzig, Szenenfotos aus Theaterstücken, aktuellere Aufnahmen, Zeitungsausschnitte, Kritiken - und ihr Lebenslauf. Geburtsdatum und -ort, Größe, Augen- und Haarfarbe, Konfektionsgröße. Vier Jahre Studium mit Hochschulabschluss, Gesangs- und Tanzausbildung, Reiten, Fechten. Sprachen: Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch. Dialektbegabt. Theaterarbeit, Dreherfahrungen. Schließlich die Aufzählung der Rollen und Filme.
    «Das ist wirklich interessant» sagte sie und beäugte Fotos. «Ich habe so was noch nie gesehen - aber, weißt du, über die Schauspielerei redet sie ja.»
    «Aber was sie denkt, fühlt, worum sie sich sorgt» führte Kim ihre Aussage weiter, «was ihr Angst macht, was sie tut - das weißt du nicht. Ich kann dich gut verstehen. Das macht einen schier wahnsinnig. Man kommt einfach schlecht an sie heran.» Sie zeigte den Ansatz des Lächelns, das man von ihr aus dem Fernsehen kannte. «Und jetzt willst du ausgerechnet von mir Details aus Georgias Lebensgeschichte hören.»
    Sabrina schubste eigene Bedenken beiseite. «Warum nicht? Sind wir Konkurrentinnen?» wagte sie sich

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