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Showtime! (German Edition)

Showtime! (German Edition)

Titel: Showtime! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Kettler
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in deinem Kaffee heut früh? Du redest über sie, als sei wäre sie ein tödliches Virus! Meinst du nicht, dass es Menschen gibt, die über unglaublich viel Energie verfügen? Menschen, die ihre Lebensfreude durch kleine Dinge erfahren? Du müsstest sie mit ihrer Tochter sehen! Zwei Stunden mit ihr, und Georgia hat sich aufgeladen, als wäre sie an ein Starkstromaggregat angeschlossen gewesen! Sie hat mehr Power als du und ich zusammen! Vielleicht ist es angeboren, was weiß ich. Jemand wie sie würde sich aus Frust erschießen, hätte er nur einen Tag lang nichts zu tun. Sie braucht es, in Bewegung zu sein. Vor dem Fernseher abzuhängen ist eben nicht ihr Stil. - Gott sei Dank.»
    Carla begnügte sich damit, tief durchzuatmen. So unsinnig wie sie klang, war Sabrinas Theorie nicht unbedingt. Mochte sein, dass es so etwas tatsächlich gab, man lernte ja nie aus. Sie kannte tatsächlich noch andere, die ein geradezu übermenschliches Maß an Kraft und Energie besaßen. Vermutlich verlieh großer Lebenshunger zuweilen Flügel.
    «Nein, mal im Ernst, Sabrina» begann sie erneut, und appellierte an ihre Vernunft. «Nimm' dir eine Auszeit. Hältst du es für machbar, sie für zwei, drei Tage nicht zu sehen?»
    Sabrina lachte sie an. «Wie denn, denkst du, das würde ich nicht hinkriegen? Carla. Bleib auf dem Teppich, ja? Es würde mir schwer fallen, sicher. Aber ich bin noch ganz gut in der Lage, für mich selbst zu entscheiden. Du tust ja so, als wäre ich Georgia - » sie verlieh ihrer Stimme etwas Dramatik, «auf Verdeih und Verderb verfallen .»
    «Ich bin froh, dass du darüber lachen kannst.»
    «Kann ich: haha! Ich sag' dir mal was: Fakt ist, dass es mir wahnsinnigen Spaß machen, mit ihr zusammen zu sein. Fakt ist, dass ich meine Sexualität durch sie neu entdeckt habe, obwohl ich schon fast dachte, eigentlich hätte ich gar keine. Fakt ist: Georgia macht ihr eigenes Ding klar, und es ist nicht abzusehen, ob es morgen nicht schon vorbei ist. Und wäre es so, dann wäre es eine Schande, hätte ich es nicht wenigstens für eine gewisse Zeit richtig ausgekostet. Auch wenn wir wie auf Fullspeed geschaltete Glühwürmchen durch die Gegend sausen und ich dabei ganz außer Atem komme. Danach habe ich immer noch Zeit, mich auszuruhen.»
    Carla schwieg und dachte nach.
    «Klingt auf eine verquere Art beinahe vernünftig.»
    «Wer hat denn immer gesagt, ich würde vor mich hin dümpeln, mh? Lass mich das erleben, Süße! Ich weiß jetzt, dass ich die ganze Zeit nur gejammert und nichts dafür getan habe, dass sich etwas ändert. Damit habe ich bisher schon genug Zeit verplempert. Für ödes Einerlei bin ich einfach zu jung!»
    Carla gab sich zunächst geschlagen. «Schön. Mach' , was du denkst.  - Aber tu' mir bitte einen Gefallen: Schaff' hier ein bisschen Ordnung, Liebes, ich vermisse die steril desinfizierte Sommerfeld-Wohnung.»
    Sabrina grinste und schlug ihr versöhnlich aufs Knie. «Hey, ich lasse einfach mal alle Neune gerade sein. Ich habe jetzt ganz andere Hobbys als meine manische Hygieneklatsche. Scheiß was drauf, das kann ich immer noch machen.»
    «Ja Möglichkeiten gibt's da immer. Wenn auf längere Sicht nichts mehr gehen sollte, hilft allerdings nur noch ein Sprengkommando. Carla schüttelte den Kopf und dachte einen Moment nach. « ... Sabrina?»
    «Ja?»
    «Ist sie wirklich so klasse im Bett, dass du alles andere darüber vergisst?»
    Sabrina zupfte sich gedankenvoll am Ohrläppchen und versuchte es zu erklären: « ... Weißt du, Georgia hat es geschafft, mich frei zu machen, in jeder Hinsicht. Sie hat so viel Fantasie, so irrsinnig viele Ideen und überhaupt keine Scheu, alles auszuprobieren. Sie ist spontan. - Schau, neulich habe ich am Computer gearbeitet. Georgia hat nebenan geschlafen - zumindest dachte ich das. Und dann habe ich plötzlich meinen Namen im Radio gehört, und sie hat mir eine Nachricht zukommen lassen, obwohl in der Sendung sonst nie Grüße übermittelt werden. Sie hat da einfach angerufen und die Leute davon überzeugt, dass es absolut lebenswichtig sei» Sie blickte Carla kurz an und fuhr fort: «Ich habe mich unheimlich gefreut und bin `rüber zu ihr, und sie hatte diese aufregenden, erotischen Dessous an, und dann... » Sie unterbrach sich kurz. « ... Verstehst du, was ich meine?» fragte sie und suchte Carlas Blick, um ihr nachhaltig zu versichern: «Ja, verdammt! Ja, sie ist so klasse im Bett, Carla! Ich werde mich mit weniger als dem, was ich mit ihr habe, in Zukunft nicht

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