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Showtime! (German Edition)

Showtime! (German Edition)

Titel: Showtime! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Kettler
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lachen. «Ja, ähem, ich glaube, ich habe mich etwas verkühlt.»
    Während Kim sich unterhielt, erklärte Georgia Karin milde lächelnd den Krieg.
    Den Kampf gegen ihre Entschlossenheit führte Kim verzweifelt und mit wenig Aussicht auf Erfolg. Georgia nutzte ihren Vorteil, beweglicher zu sein und sie festhalten zu können.
    Kim biss sich auf die Lippe, um sich nicht durch verräterische Laute zu outen und hielt sich recht wacker trotz Georgias unsittlicher Aktivitäten.
    «Ich habe übrigens das Drehbuch zugeschickt bekommen» teilte sie Karin lebhaft mit. «Hab' erst mal so reingeschaut, aber die Rolle ist absolut...mmmmh - verlockend.»
    Georgia beschäftigte sich eingehender mit ihr, und sie kapitulierte angesichts der Sinnlosigkeit einer Gegenwehr. Das Sprechen fiel ihr merklich schwer, ihr Atem kam stoßweise, und sie japste tapfer: «Verdammter Schnupfen. Ich krieg' so schlecht Luft. - Fieber habe ich ... ooohhh Gott ... auch ... glaube ich.» Sie nieste bühnentauglich und ließ den Hörer fallen, drückte sich ein Couchkissen vors Gesicht und verfluchte Georgias Macht, sie von null auf hundertachtzig zu bringen.
    Mit der freien Hand reichte ihr Georgia reizender Weise den Hörer, aus dem Karin beunruhigt fragte: «Du, sag mal, ist alles okay bei dir?»
    «Jaa - na, klar, alles okay. Kleiner Schwächeanfall ... entschuldige.» Sie hielt den Hörer gegen die Couch, fauchte Georgia ein geflüstertes: «Ich hasse dich!» zu und war versucht, nach ihr zu treten.
    Karin zeigte zwar Mitgefühl für Kims unerfreuliche Lage, gerade jetzt eine Erkältung zu bekommen, ließ aber unterschwellig kurz eine sehr misstrauische Aufmerksamkeit durchblicken, die Kim zwang, Georgias Hand zu umklammern und mimisch um Gnade anzuflehen.
    Georgia fragte sich, ob Karin Tomaten auf den Ohren hatte, dass sie nicht merkte, was vor sich ging, und Kim nutzte die Chance, samt Telefon endgültig aus ihrem Wirkungsbereich zu entfliehen. Sie simulierte einen Hustenanfall, entschuldigte sich für einen Augenblick und warf mit wütendem Blick ein Couchkissen nach Georgia.
    «Karin, Schätzchen, sei nicht böse» unterbrach sie resolut Karins etwas unkonzentrierte Nörgelei über einen inkompetenten Regisseur, «aber ich muss jetzt Schluss machen, mir geht's echt nicht so gut. Und mir ist kalt. Du kannst mir das alles ja morgen erzählen, mh, ich geh' jetzt erst mal in die heiße Wanne. -- Ja. Ja, du auch, nicht bös sein! Träum süß. - Ja, ich liebe dich auch. Küsschen!» Sie hing eilig ein und stürzte sich auf Georgia, verpasste ihr einige kräftige Schläge auf den Lederhosen-Hintern und fluchte: «Luder, verdammtes!! Hätte ja fast geklappt!»
    «Ich liebe dich auch!» äffte Georgia sie lachend nach und wehrte sich nur halbherzig. «Träum süß! Küsschen!»
    Kim rang sie nieder, saß rittlings auf ihr und schwor ihr bittere Revanche. Sämtliche Versuche, an sie heranzukommen, scheiterten jedoch an Georgias geschickten Ausweichmanövern. Sie wand sich wie ein Aal unter ihr, beinahe schon verzweifelt, bis Kim es schließlich aufgab.
    « ... Verstehe» murmelte sie ahnungsvoll, «Miss O'Connor lässt sich wieder mal nicht anfassen, wie?»
    «Franky, come on ... sei nicht sauer, ja?» ersuchte Georgia matt. «Nicht heute. Ich muss auch los jetzt.»
    «Nicht heute ... » Kim setzte sich auf und bändigte ihr zerwühltes, kurzes Haar mit fahrigem Handstrich. «Hatten wir ja lange nicht mehr. Heute nicht, und das nächste Mal auch nicht -- am besten, ich mache einen offiziellen Termin bei deinem ‚Management' und beantrage, mal wieder richtig mit dir schlafen zu dürfen.»
    «Lass es sein, Franky. Hörst du? Lass es.»
    «Nein, verdammt! - Was soll das werden, Georgia, schonst du dich für deine Kundschaft oder was? -- Die dürfen dich doch anfassen, oder?»
    «Die dürfen fast alles» entgegnete Georgia mit äußerst fuchsigem Unterton und stützte sich auf ihre Ellbogen, «und weißt du was? Wenn sie was drauflegen, dürfen sie es sogar griechisch mit mir machen. Willst du noch mehr hören? --  Ja?  Willst du die Preise wissen?»
    Kim kam schwerfällig auf die Beine, nahm einen Schluck aus der Coladose und murmelte deprimiert: «Ich werde nie begreifen, warum du das tust. Du empfindest doch nicht mal was dabei.»
    «Du hast keine Ahnung. Verdammt! -- Warum fängst du immer wieder damit an, Kim?» Wenn aus Franky Kim wurde, war Schluss mit lustig. Es wurde Zeit, zu gehen. Georgia stand auf und ging in den Flur, wo sie sich anzog und

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