Showtime! (German Edition)
Männer ficken und dich danach in Ruhe lassen.»
«Nicht immer» widersprach Georgia und nannte einen Namen.
«Na schön. War eine Ausnahme.»
«Ich nehme das mit» verkündete sie und hielt das Vegemite-Glas in die Höhe. Im Flur wurde es wie eine Kostbarkeit bruchsicher im Rucksack verstaut.
In ihrem Zimmer schlüpfte sie in ein schwarzes Netz-Minikleid und kniehohe schwarze Wildlederstiefel. Danach brachte sie eine gute viertel Stunde damit zu, in ihren diversen, völlig überfüllten Kleiderschränken nach einem passenden Spencer zu suchen. Auch wenn sie nicht auf Dauer bei Manuel wohnen konnte -- es war der reine Segen, dass er zumindest ihre Unmengen an Kleidern und Schuhen bei sich unterbrachte.
Durch das leicht transparente Gewebe des Kleides hindurch entdeckte Manuel, als sie zurückkam, ihr neuestes Tattoo, einen chinesischen Drachen.
«He, lass mal sehen» rief er und schob ihr das Kleid so weit über die Schulter, dass er es ausgiebig betrachten konnte. «Verdeckt die Narben optimal. Eins muss man Martina lassen: Da hat sie was drauf. Kannst du nicht bei ihr mal ein gutes Wort für mich einlegen?»
Georgia schob ihn beiseite und den kurzen Ärmel des Kleides wieder in Position. «Ich sehe sie vorläufig nicht»
«Hey, Hase!» rief Manuel ins Wohnzimmer, wo ‚Hase' bewegt Sissi statt eines Pornos anschaute, «willst du mal richtig gute Tattookunst sehen?»
«Nix da!» wandte Georgia ein, tippte sich an die Stirn und ging energisch daran, das Kleid an den Hüften glatt zu streichen und es zumindest bis knapp über die Oberschenkel zu ziehen. «Schauen gibt es nur gegen Bares, Kleiner.»
«So genant heute?» zog er sie auf. «Oder nur geschäftstüchtig?» Den Schalk im Nacken, weil ihre spröde Art ihn anstachelte, begann er übergangslos, sie anzufassen. Mit beiden Händen strich er aufreizend über ihren Po, atmete scharf ein und schloss die Augen. «Mmmh, was für ein Knackarsch... mach´ schon... zieh' dich für mich aus, du teurer Männertraum!»
«Wie viel lässt du denn springen?»
«Zuckerschnecke...!» himmelte er sie an, tätschelte, Lüsternheit vorgebend, ihre Brüste und raunte voller Inbrunst: «Hach du! Zeig her, was du zu bieten hast. Deine supergeilen Titten zeigst du schließlich auch jedem! -- Wow, fühlen die sich gut an. Und das, obwohl sie echt sind! -- Fast bedauerlich, dass es mir nichts gibt, dran rumzuspielen!»
Georgia lachte und spielte das Spiel mit. Ausfälle dieser Art fanden statt, seitdem sie sich das erste Mal begegnet waren. Vor Publikum kam die schrille schwul-lesbische Anheiznummer allerdings erst so richtig auf Touren.
« Mann muss auch mal verzichten können» erinnerte Georgia mit Tabasco in der Stimme und verführerischem Vernasch-mich-Blick. Sie lehnte sich lustvoll stöhnend an seine streichelnden Hände und ging ihm ungehemmt an die Hose. «Aber du weißt gar nicht, was du verpasst, mein gut gebauter Hengst!»
«Au ja, gib's mir...!»
«Seid ihr zwei dann mal bald fertig?» nölte Jens nebenan.
Sie brachen verhalten in Gelächter aus und hörten auf mit dem Gefummel.
«Hase ist eifersüchtig» flüsterte Georgia schadenfroh.
«Der ist immer eifersuschtik» nahm Manuel ihr nachlässiges Deutsch auf die Schippe und fing sich augenblicklich eine Ohrfeige ein. Nicht fest, aber auch nicht spaßig. Wenn Georgia irgendetwas nicht ausstehen konnte, dann war es, wenn jemand ihren Akzent veralberte, und das wusste er nur allzu gut. Es war sein Liebstes, sie erfolgreich auf die Palme zu bringen.
«Neuerlichkeiten!» kramte er alte Sprachpatzer hervor und hielt sie fest, damit sie ihn nicht ein zweites Mal erwischte. «Prosti-Tute!»
«Hör schon auf zu lachen, du Rindvieh!» rief Georgia biestig lachend und kämpfte wie eine Löwin gegen seine Umarmung an. «Soll ich mal lachen? Sag mal Kühlschrank mit dein schrecklichen deutschen Akzent!»
«Refrutschuaita» gönnte er ihr den Spaß und besänftigte damit ihr rasend schnell überschäumendes Widder-Temperament. «Krietschers of se neit!»
Sie steigerten sich immer mehr in ihre Albernheiten hinein und erlitten schließlich einen akuten Lachkrampf, dass es von den Flurwänden widerhallte.
«Sagt mal, habt ihr zwei 'ne Ecke ab?!» meldete sich Jens laut und verständnislos zu Wort. «Seid ihr stoned oder was? -- Ich verstehe hier kein Wort mehr!»
«Stop it!» flehte Georgia unter Tränen und hielt sich den Bauch.
«Ich kann nicht» japste Manuel, «hör du auf!»
Jens forderte erneut Ruhe, völlig
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