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Showtime! (German Edition)

Showtime! (German Edition)

Titel: Showtime! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Kettler
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dich zu urteilen. Oder über mich. Ich nehme ab und zu 'ne Nase Schnelles; Ich bin Callboy, na und? Ich lebe, wie ich es für richtig halte. Ich verdiene mir mein Geld zum Leben, weil ich muss, wie jeder andere auch, und es ist gleichgültig, auf welche Art und Weise, sofern dabei niemand zu Schaden kommt. Das hat niemanden zu interessieren. Hey! Wenn es uns nicht gäbe, wäre die Vergewaltigungsrate weit höher! Die wissen doch gar nicht, was wir für sie tun.»
    Georgia streichelte seine Hände, blickte zu ihm auf und ließ sich von ihm küssen.
    «Ich liebe dich so, wie du bist» sagte er lächelnd. «Vergiss' das nicht, mate .»
    Sie waren die besten mates -- Kumpel -- auch wenn sie nicht immer blendend miteinander auskamen. Es verband sie ein ähnliches Schicksal. Niemand verstand Georgias Gefühle besser als Manuel, und niemand verstand seine besser als sie. Sie waren beide Kinder gewesen, die niemand wollte, außer denen, die auf Kinder standen. Sie hatten beide zu viel Schläge und zu wenig Liebe bekommen, waren zu oft verletzt und weggestoßen worden.
    «Noch einen Kaffee, Schnuckelchen?» flötete er und ließ sie los. «Ach, übrigens: Im Kühlschrank ist Veggie für dich. -- Bin ich gut?»
    Georgia sprang auf und attackierte flugs den Kühlschrank.
    «Du rettest mein Leben, Schatzi!» Sie öffnete und schloss Schränke auf der Suche nach Brot, und Manuel war ihr behilflich, reichte es ihr und sah zu, wie sie sich diese klebrige, Rübensirup ähnliche Substanz dünn auf eine Brotscheibe strich. Er verstand die Australier nicht, die so verrückt nach diesem Zeug waren, dass das bloße Erwähnen des Namens genügte, um bei ihnen den Pawlowschen Effekt auszulösen.
    Manchmal bedurfte es simpler Kleinigkeiten, um Georgia glücklich zu machen. Vegemite und Banana-Smoothies gehörten zu diesen Kleinigkeiten, und ein liebes Wort, das sie glauben konnte.
    «Schmeckt's?» fragte er unnötigerweise, erleichtert, dass sie wie gewünscht reagierte.
    «Mmmmmh!»
    Die Wohnungstür wurde aufgeschlossen, und Jens, Manuels Angebeteter und derzeitiger Grund für Georgias x-ten Auszug, erschien. Aktenkoffer rechts, Porscheschlüssel links, Paco-Rabanne-Sunnies auf der markanten Römernase, Handy stets griffbereit. Herr Wichtig auf Reisen.
    Sämtliche Wohlstandsrequisiten wurden mit aufwändigem Gehabe abgelegt, und somit auch jedes gequält weltmännische, bevor er sich Manuel voll inniger Hingabe zuwandte.
    «Na, mein Göttlicher, schon auf mich gewartet?» Er fasste ihm ungeniert dorthin, wo es Platzmangel geben könnte, wenn er die Hand nicht unverzüglich entfernen würde, und grinste ihn vielversprechend an. «Nimmst du dir ein Stündchen Zeit für mich, Mann meiner Träume?» Er küsste seinen Hals. «Hi, Georgia» kam es sachlich ganz nebenher.
    Georgia brummelte etwas, was er eh nicht zur Kenntnis nahm, und zog Gesichter hinter seinem Rücken, was Manuel mit leichtem Unmut zur Kenntnis nahm.
    «Du kommst früh, Hase» turtelte er Jens an, schob seine Hand beiseite und löste sich sanft aus seiner Umarmung. «Möchtest du einen Kaffee?»
    Georgia bekam im Vorbeigehen unauffällig einen Klaps auf den Hinterkopf für ihre Frechheiten, bevor er Jens mit einem Pott Kaffee versorgte. «Ich dachte, du müsstest noch ins Gericht?»
    «Die Verhandlung wurde vertagt.» Jens nahm gelangweilt das Vegemite-Glas in die Hand, schnupperte daran und verzog angewidert das Gesicht. «I pfui, was ist das denn? Riecht ja wie Maggi.»
    «Nimm den Rüssel aus mein Essen!» Georgia nahm ihm schroff das Glas aus der Hand und schraubte den Deckel zu.
    «Halt dich zurück» warnte Manuel, «bei Aussie-Kultur wird Georgia persönlich.»
    «Kultur?» gab Jens süffisant grinsend zurück. «Haben die Kultur? -- Was soll das sein? -- INXS und Crocodile Dundee oder was?»
    Manuels nächster strafender Blick traf Jens.
    «Entschuldigung, Liebes» sendete dieser daraufhin in Georgias Richtung, und massierte geistesabwesend sein Ohrläppchen. «War nicht so gemeint.»
    «Schleimer» brummte Georgia, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. «Friss Sauerkraut und stirb... Herzchen.»
    Manuel lachte schadenfroh und hisste in Gedanken loyal das australische Siegesbanner. «Ich hab's dir gesagt.» Er ging zum Fenster und zog es auf Kipp, um Georgias gepafften Dunst aus der Küche zu entlassen. «Bist du fit, Schatzi?»
    Beide sahen ihn an.
    «Hau' dir um Gottes Willen den Bauch nicht so voll» wandte er sich demonstrativ an Georgia, die er auch gemeint hatte,

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