Showtime! (German Edition)
sie sich um sehr gutes Deutsch bemühen würde.
«Inga» sagte Georgia, die Stimme kühl und dunkel. «Bist du allein? ... Mir ist zu Ohren gekommen, du hast dich daneben benommen, Süße. - Ist das wahr?» Sie rieb einen Apfel an ihrem Hemd, bis er glänzte, und grinste Manuel vielsagend an. «Ob das wahr ist! ... So. Du gibst es zu? ... Nun, du weißt, ich werde das nicht hinnehmen. Ich hatte dir Anweisung gegeben, und daran hast du dich zu halten - sei still, wenn ich rede!» Das Grinsen wurde breiter, der Stimme merkte man das Amüsement jedoch nicht an. «Ich werde andere Seiten aufziehen... nein, du wirst warten, bis ich Zeit für dich habe. Kein Termin heute. Ich komme, wann es mir passt - seit wann machst du die Regeln? ... Du wirst dich gedulden, ist das klar?»
Manuel stellte sich neben sie und lauschte am Telefonhörer.
«So ist es fein» sagte Georgia unterkühlt. «Mach' dich auf was gefasst... du hörst von mir.» Sie hing ein und Manuel lachte.
«Ja, Joanna» amte er ehrfurchtsvoll nach «Wie du wünschst.»
«Komm, die ist ganz süß» sagte Georgia aufrichtig in gewohnter Stimmlage und biss in den Apfel. «Wir haben viel Spaß. Sie schickt ihre Sekretärin weg, wenn wir ein Date haben. Und dann steht sie drauf, wenn ich in diese Zeit ein bisschen Aua bei ihr mache. Ein bisschen nur, nicht so doll. Das macht sie heiß!»
«Ich bewundere dein Engagement.»
Sie rieb Daumen und Zeigefinger aneinander. «Sie ist sehr großzügig. Immer. Und sie fasst mich nicht an.»
«Hey, bevor du gehst» fiel Manuel ein, als Georgia, in Motorradkluft und geschultertem Rucksack, aufbrach. «Was ist mit aufräumen?»
«Sweetie» schmeichelte sie und streichelte liebevoll sein gut rasiertes Kinn. «Du kriegst ein Honorar. Ich schwöre es! Nur diese eine Mal noch, ja?»
Er knurrte unwillig. «Deine Schlamperei ist nicht auszuhalten... was du brauchst, ist eine Putze, eine Köchin und ein Kindermädchen.»
«Ich habe doch dich» entgegnete Georgia lieblich wimpernklimpernd, zog die Wohnungstür auf und fügte hinzu: «Keiner wäscht und bügelt so gut wie du, Schatz. Du bist der Beste.»
«Such' dir bloß endlich `ne Wohnung, du Plage. - Ach, und noch was: schick' Ginger bei Gelegenheit ein offizielles Kündigungsschreiben, damit das Theater mit den Terminen aufhört.»
«Ein Witz?» gab Georgia trocken zurück. «Sehr gut! In eine ruhige Minute werde ich darüber ausgiebig lachen.»
Eine Stunde im Kampfsportstudio half, Georgias fast ausnahmslos auf Hochtouren laufende Energien auf ein erträgliches Limit zu drosseln.
Gleich im Anschluss traf sie eine kurzfristige Verabredung mit Pete, der ein passionierter Computerhacker war und ihr gern dabei behilflich war, einen netten, kleinen Racheplan zu schmieden. Ein Rausschmiss, ein Veilchen und ein geplatztes Date schrien nach Vergeltung. Jürgens Geschäftskarte, die sie aus Sabrinas Wohnung hatte mitgehen lassen - für den Fall, dass er Sabrina Schwierigkeiten machen sollte - würde ihm nun zum Verhängnis werden.
Als Georgia eintraf, rief Pete auf einem seiner Computer zunächst die offizielle Internetseite des Unternehmens auf, für das Jürgen tätig war. Von dort klinkte er sich dann mit routinierter Lässigkeit in seinen Firmen-PC ein.
«Der erstellt neue Konzepte für Verwaltungsdateien» setzte er Georgia über Jürgens berufliche Tätigkeit in Kenntnis, den Blick interessiert auf den Bildschirm gerichtet, der schneller als erwartet Jürgens geschützte Programme preisgab. «Erleichtert Personalverwaltung, Verkaufsprogramme und all solchen Kram. Nehme an, der arbeitet auf Termin - gute Sache. Denke, das kriege ich hin, Traumfrau. Kein Problem.» Seine Finger hämmerten flink und geschäftig auf der Tastatur herum. Auf dem Bildschirm huschten Daten und Texte vorbei. Georgia selbst konnte wenig mit ausgefeilten Computerprogrammen anfangen, ebenso wenig wie mit dem, was ihr Pete eifrig an fachlicher Hintergrundinfo um die Ohren warf. Ihre Idee für den Vergeltungsschlag basierte lediglich auf dem, was sie sich selbst angeeignet und in Zeitungen gelesen hatte.
Je nachdem, wie geschützt Jürgens Rechner war, konnte Pete ein wenig auf der Festplatte herum pfuschen und Schaden anrichten
«Der kriegt die Krise vorm Herrn, wenn das klappt» freute sich Pete boshaft lachend. «Wenn da was fehlt oder verändert wird, geht das ganze Konzept voll in die Hose. Vielleicht lass ich sein System mit schöner Regelmäßigkeit mal abstürzen,
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