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Shutter Island

Titel: Shutter Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Lehane
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mir, das war Zufall. Ich war bloß der Türöffner.‹«
    Teddy schüttelte den Kopf. »Da nennt er mich doch nicht Laeddis. Sie haben die Betonung verschoben. Er hat gesagt, hier geht’s um dich – damit meinte er mich – und um Laeddis.«
    Cawley schmunzelte. »Sie sind wirklich großartig.«
    Teddy grinste. »Dasselbe dachte ich gerade von Ihnen.«
    Cawley schaute in das Protokoll. »Wie wär’s hiermit: Können Sie sich erinnern, dass Sie Noyce gefragt haben, was mit seinem Gesicht passiert ist?«
    »Sicher. Ich habe ihn gefragt, wer dafür verantwortlich ist.«
    »Ihre genauen Worte waren: ›Wer hat das getan?‹ Stimmt das?«
    Teddy nickte.
    »Und Noyce antwortete – ich zitiere wieder – ›Du.‹«
    »Ja, aber …«, sagte Teddy.
    Cawley betrachtete ihn wie ein Insekt unter der Lupe. »Ja?«
    »Damit meinte er …«
    »Ich höre.«
    Teddy hatte Schwierigkeiten, Wörter zu Sätzen zu formen, damit sie aufeinander folgten wie Güterwaggons.
    »Er meinte damit«, sagte Teddy langsam und bedächtig, »dass ich nicht verhindert habe, dass er wieder hier eingeliefert wurde, und das hat indirekt dazu geführt, dass er zusammengeschlagen wurde. Er hat nicht gesagt, ich hätte ihn geschlagen.«
    »Er sagte: › Du ‹.«
    Teddy zuckte mit den Schultern. »Ja, aber das interpretiere ich anders als Sie.«
    Cawley blätterte um. »Wie wäre es denn hiermit? Das hat Noyce auch gesagt: ›Die wussten Bescheid . Verstehst du das nicht? Die Leute hier wissen genau, was du vorhast. Die kennen deinen Plan. Das Ganze ist ein Spiel. Ein hübsch inszeniertes Theater. Das alles hier ist für dich.‹«
    Teddy lehnte sich zurück. »Ich kenne die ganzen Patienten, die ganzen Leute seit angeblich zwei Jahren, und keiner hat ein Wort zu mir gesagt, als ich in den letzten vier Tagen meine, ähm, Vorstellung gab?«
    Cawley klappte das Notizbuch zu. »Die Menschen hier sind daran gewöhnt. Sie fuchteln allen schon seit zwei Jahren mit Ihrem Plastikausweis unter der Nase rum. Zuerst dachte ich, das mit dem Ausweis wäre eine gute Idee – ich wollte sehen, wie Sie drauf reagieren. Aber wie Sie damit losgerannt sind, das hätte ich nicht im Traum erwartet. Bitte! Sehen Sie in Ihrer Brieftasche nach. Sagen Sie mir, ob der Ausweis aus Plastik ist oder nicht, Andrew.«
    »Zuerst mache ich den Code fertig.«
    »Sie sind fast fertig. Nur noch zwei Buchstaben. Brauchen Sie Hilfe, Andrew?«
    »Teddy.«
    Cawley schüttelte den Kopf. »Andrew. Andrew Laeddis.«
    »Teddy.«
    Cawley beobachtete, wie er die Buchstaben auf dem Blatt kombinierte.
    »Was steht da?«
    Teddy lachte.
    »Sagen Sie’s uns!«
    Teddy schüttelte den Kopf.
    »Bitte, wir möchten mitlachen.«
    Teddy sagte: »Das haben Sie sich ausgedacht. Sie haben die Botschaften platziert. Sie haben aus dem Namen meiner Frau den Namen Rachel Solando zusammengesetzt. Das waren alles Sie.«
    Cawley sprach langsam und deutlich. »Was besagt die letzte Botschaft?«
    Teddy drehte das Notizbuch um, damit sie es lesen konnten:
     
    DU
    BIST
    ER
     
    »Zufrieden?«, fragte er.
    Cawley stand auf. Er wirkte erschöpft. Am Ende seiner Kräfte. In seiner Stimme lag eine Trostlosigkeit, die Teddy noch nicht gehört hatte.
    »Wir haben gehofft. Wir haben gehofft, dass wir Sie retten können. Wir haben unseren Ruf aufs Spiel gesetzt. Und jetzt wird sich rumsprechen, dass wir einem Patienten erlaubt haben, seine Wahnvorstellung in die Tat umzusetzen, und am Ende nichts dabei herausgekommen ist außer ein paar verletzte Wächter und ein ausgebranntes Auto. Die berufliche Demütigung ist mir egal.« Er sah aus dem kleinen Fenster. »Vielleicht bin ich über dieses Krankenhaus hinausgewachsen. Oder es ist mir über den Kopf gewachsen. Irgendwann, Marshal, und das dauert nicht mehr allzu lange, werden die Menschen derart mit Medikamenten vollgepumpt werden, dass sie keine menschlichen Erfahrungen mehr machen können. Verstehen Sie das?«
    Teddy rührte sich nicht. »Nicht genau.«
    »Habe ich auch nicht erwartet.« Cawley nickte und verschränkte die Arme vor der Brust. Einen Augenblick war es still im Raum, nur der Wind und das Brechen der Wellen waren zu hören. »Sie waren ein hochdekorierter Soldat mit hervorragender Nahkampfausbildung. Seit Sie hier sind, haben Sie acht Wärter verletzt, die zwei heute nicht mitgerechnet, vier Patienten und fünf Pfleger. Dr. Sheehan und ich haben uns so lange wie möglich für Sie eingesetzt. Aber der Großteil des Klinikpersonals und alle Strafvollzugsangestellten

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