Sicher stark und mutig
hin oder erklären Sie ihm mögliche Bedürfnisse oder Gefühle anderer Menschen.
Besprechen Sie gemeinsam, welche Folgen eintreten, wenn Ihr Kind eine Regel verletzt.
Beachtet Ihr Kind die Regel nicht, setzen Sie die Folgen freundlich, aber konsequent um.
Wenn Ihr Kind die Regel einhält, ermutigen Sie es weiterzumachen und zeigen Sie ihm Anerkennung für seine Mitarbeit.
Regeln können zeitlich begrenzt sein: Besprechen Sie also von Zeit zu Zeit die Familienregeln neu.
Was tun, wenn sich Ihr Kind nicht an Regeln hält? – Logische Folgen statt Strafen
Beim monatlichen Elterntreffen im Nachbarschaftszentrum beklagt sich eine erschöpfte Mutter:
»Mit seinen sechs Jahren müsste Jonas meiner Meinung
nach schon verstehen, dass er jeden Abend vor dem Zubettgehen die Spielsachen in seinem Zimmer wegräumen muss. Doch jeden Tag das gleiche Theater: Freiwillig, das heißt, ganz ohne mein Nachfragen, fängt er sowieso nicht damit an. Oft muss ich ihn hundertmal dazu auffordern. Und manchmal reicht es mir, dann mache ich es selbst. Doch das ist wohl auch nicht die Lösung, oder?«
Stimmt genau, eine Lösung ist das keine, weder für Sie noch für Ihr Kind. Keinesfalls sollten Sie die Nerven verlieren – denn Ihr Kind ist dabei, die Grenzen auszutesten und zu sehen, wie weit es gehen kann. Sie helfen Ihrem Kind, wenn es die klare Regel (»abends Spielsachen wegräumen«) kennt und auch die Folgen, wenn es sich nicht daran hält …
Zuweilen strafen Eltern ihr Kind in Situationen, in denen sie selbst nervös, gestresst oder ungeduldig sind. Die Strafe ist dann oft willkürlich und unangemessen, sie stellt wohl nur die Macht der bzw. des Stärkeren dar. Für das Kind ist die Reaktion jedoch schwer nachvollziehbar. Das Kind kann aber sein Verhalten nur ändern, wenn es versteht und auch einsieht, dass seine Handlung nicht richtig war. Zu dieser Einsichtgelangt es, wenn es aus den Folgen seiner Handlung lernen kann.
Deshalb ist es von Vorteil, wenn Sie mit logischen Konsequenzen auf das problematische Verhalten Ihres Kindes reagieren, anstatt es zu bestrafen. Diese logischen Folgen stellen Erziehungsmaßnahmen dar, die sich aus einer Situation ergeben oder mit ihr in Zusammenhang stehen. Wichtig ist auch, dass sie sich zeitlich und inhaltlich direkt auf das Problemverhalten Ihres Kindes beziehen. Sie sollten gut überlegt, realistisch und durchführbar sein. Logische Konsequenzen sind am wirksamsten, wenn sie kurz andauern: Fünf bis dreißig Minuten reichen normalerweise aus.
Reagieren Sie möglichst prompt und vorhersehbar auf ein Fehlverhalten Ihres Kindes. Wenn es von der Oma ein Buch geschenkt bekommt und es bedankt sich nicht, fordern Sie es sofort auf, es zu tun.
Handeln Sie, statt zu reden. Lassen Sie sich nicht in lange Diskussionen verwickeln. Ermahnen Sie Ihr Kind nicht wieder und wieder. Sorgen Sie spätestens nach einer Ermahnung dafür, dass Ihr Kind Ihrer Aufforderung nachkommt.
Um der Ermahnung Nachdruck zu verleihen, ist wohl meist Ihre körperliche Anwesenheit nötig – ein Zuruf aus dem Nebenraum wird in den meisten Fällen nicht genügen: Gehen Sie also zu Ihrem Kind hin. Oft beginnt es dann schon, der Aufforderung nachzukommen.
Führen Sie Ihrem Kind die Hand. Erleichtern Sie ihm die Handlung, indem Sie es gemeinsam tun. Ordnen Sie gemeinsam die Kleidung oder räumen Sie gemeinsam das Spielzeug weg.
Beseitigen Sie den Grund für das Fehlverhalten Ihres Kindes: Entfernen Sie die Dinge, die im Mittelpunkt des Problems stehen, oder unterbrechen Sie die Handlung Ihres Kindes, die zum Problem geführt hat. Spielt Ihr Kind im Wohnzimmer Fußball, nehmen Sie ihm den Ball weg. Will Ihr Kind seinen Helm nicht aufsetzen, stellen Sie das Fahrrad zur Seite.
Entfernen Sie Ihr Kind vom Schauplatz des Geschehens. Ärgert Ihr Kind ein anderes Kind am Klettergerüst, verlassen Sie den Spielplatz.
Selbstverständlich sollten Sie konsequent sein. Das heißt, dass eine angedrohte logische Folge bei Fehlverhalten wirklich eintritt oder dass ein Nein tatsächlich ein Nein bleibt. Bei einem drohenden Machtkampf ist es allerdings manchmal sinnvoller, Ihrem Kind Verständnis zu zeigen: »Ich wusste gar nicht, dass dir das so wichtig ist. Wahrscheinlich ist Ihr Kind bei dieser Reaktion überrascht. Erkundigen Sie sich, warum es unbedingt seinen Willen durchsetzen will. Sie finden dann sicher gemeinsam eine gute Lösung.
Sollte eine Situation zu eskalieren drohen, versuchen Sie, ruhig auf einen Kompromiss einzugehen: Die
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