Sicher stark und mutig
nachvollziehen. Am besten funktioniert das durch eigene Erfahrungen. Lassen Sie Ihr Kind ruhig einmal selbst auch eine negative Erfahrung machen, damit es danach die passende Regel versteht. Dies sollten Sie natürlich nur bei Gelegenheiten zulassen, in denen Ihr Kind auf keinen Fall zu Schaden kommt oder gar in Gefahr gerät!
Neben dem familiären Umfeld sind Kindergarten und Schule weitere Orte, an denen Kinder Regeln lernen und befolgen müssen. Sind sie schon von Zuhause an gewisse Grenzen gewöhnt, fällt es ihnen auch außerhalb des Elternhauses meist nicht allzu schwer, sich in eine von Regeln geprägte Gemeinschaft einzufügen. Dabei spielt der Kontakt zu anderen Kindern eine wesentliche Rolle, denn bestimmte Faktoren des Miteinanders regeln sich im sozialen Umgang mit Gleichaltrigen sozusagen von allein. So lernen Kinder, häufig unbewusst, bestimmte Regeln und Grenzen einzuhalten. Daher ist es besonders für Einzelkinder wichtig, früh in Kontakt mit anderen Kindern zu kommen: Der gegenseitige Lerneffekt ist hier nicht zu unterschätzen!
Erarbeiten Sie Regeln gemeinsam mit Ihrem Kind
Ihr Kind wird eher bereit sein, Regeln zu akzeptieren, wenn es das Gefühl hat, an der Aufstellung beteiligt gewesen zu sein. Dies trifft besonders auf die persönlichen Bereiche Ihres Kindes zu, beispielsweise das eigene Zimmer oder auch der Freundeskreis. Entscheiden Sie als Eltern schon vorher, welche Regeln Ihnen wichtig sind und was Sie Ihrem Kind vermitteln möchten. Versuchen Sie dann, sich gemeinsam mit Ihrem Kind auf gewisse Regeln zu verständigen.
Einige Überlegungen, die Sie vorab anstellen sollten:
In welchen Situationen geraten Sie immer wieder in Konflikt mit Ihrem Kind?
Was genau ärgert Sie am Verhalten Ihres Kindes?
Welche Bedürfnisse und Gefühle hat Ihr Kind in dieser Situation?
Können Sie sich an ähnliche Erfahrungen aus Ihrer eigenen Kindheit erinnern?
Welche Bedürfnisse und Gefühle haben Sie selbst in dieser Situation? Was empfinden Sie?
Wo liegen Ihre eigenen Grenzen? Was können Sie nicht akzeptieren?
Welche Regeln können Sie sich vorstellen, um das Zusammenleben zu erleichtern?
Wie könnten Sie Ihrem Kind dann dabei helfen, diese Regeln einzuhalten?
Und: Welche Folgen könnten eintreten, wenn sich Ihr Kind nicht an die Regeln hält?
Das können schon Kindergartenkinder lernen
Nach jedem Toilettengang und vor dem Essen die Hände waschen
Beim Husten die Hand vor den Mund halten
Beim Essen nicht mit den Fingern in Schüsseln greifen oder Angefasstes wieder zurücklegen
Nahrungsmittel sachgemäß behandeln
Beim Essen sitzen bleiben, nicht mit Essen in der Hand herumlaufen
Bei Tisch sitzen bleiben, bis die ganze Familie fertig gegessen hat
Beim Grüßen Blickkontakt anbieten und halten
Bitte und Danke sagen, einen Gruß freundlich erwidern
Wörter korrekt verwenden, nicht in der Baby- oder Kleinkindsprache sprechen
Die Grenzen von Eltern, Geschwistern und Spielkameradinnen und -kameraden respektieren, beispielsweise während deren Mittagsruhe oder Hausaufgabenzeiten leise sein
Lebewesen achten, Haustiere nicht quälen
Mein und Dein unterscheiden, mit eigenen und fremden Gegenständen sorgsam umgehen
Nicht auf Kleinere und Schwächere losgehen
Das können Kinder ab dem Grundschulalter lernen
Die Anreden Du und Sie unterscheiden
Fremden höflich Auskunft geben, sich aber nicht ausfragen lassen
Höflich, aber bestimmt darauf bestehen, etwas zu sagen
Andere ausreden lassen, andere nicht unterbrechen
Bei Missgeschicken um Entschuldigung bitten
Sich morgens selbstständig waschen und anziehen
Rechtzeitig in die Schule gehen, allgemein pünktlich sein
Schulaufgaben selbstständig anfangen und beenden
Das Zimmer in Ordnung halten
Regelmäßig kleinere Aufgaben im Haushalt erledigen (Müll ausleeren, Tisch abräumen, Spülmaschine ausräumen)
In öffentlichen Verkehrsmitteln für Ältere, Kranke, Schwangere, schwer bepackte Personen aufstehen
Sich an Vereinbarungen halten
Eltern über den Aufenthaltsort informieren
Rechtzeitig zu Bett gehen
Kindgerechte Strategien beim Setzen und Anwenden von Regeln
Vereinbaren Sie nicht zu viele Regeln.
Achten Sie darauf, Regeln positiv zu formulieren, und lassen Sie Ihr Kind an der konkreten Formulierung teilhaben.
Sagen Sie Ihrem Kind klar und unmissverständlich, welches Verhalten Sie von ihm erwarten.
Es ist wichtig, dass Ihr Kind versteht, warum Ihnen eine Regel wichtig ist. Teilen Sie ihm deshalb Ihre Gefühle und Gedanken mit, weisen Sie auf etwaige Gefahren
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