Sicher stark und mutig
zu selten, denn das erzeugt Unzufriedenheit. Kinder, die nicht gelobt werden, wenn ihnen etwas besonders gut gelungen ist, verlieren an Motivation.
Loben Sie aber auch nicht zu viel, denn dadurch wird das Lob weniger glaubwürdig und auch weniger wirksam. Ihr Kind könnte durch zu viel Lob auch abhängig werden: Es will dann nur noch etwas tun, wenn es auch gelobt wird.
Begründen Sie Ihrem Kind gegenüber das Lob: Zeigen Sie ihm, dass es durch sein Verhalten seine Ziele besser erreichen wird. So lernt es, dass es sinnvoll sein kann, sich anzustrengen.
Loben Sie zeitnah – also gleich, nachdem Ihr Kind das richtige Verhalten gezeigt hat. So bekommt Ihr Kind auch schnell die richtige Rückmeldung; das ist auch wichtig für seine weitere Vorgehensweise.
Loben Sie keine Selbstverständlichkeiten, denn dadurch motivieren Sie Ihr Kind bestimmt nicht. Loben Sie nur besondere Leistungen.
Loben Sie gute Ergebnisse, aber auch die Herangehensweise. Auch wenn die Resultate nicht besonders lobenswert sind, ist es doch vielleicht der ungewöhnliche Weg, um das Ziel zu erreichen.
Loben Sie im Detail. Beschreiben Sie, was Ihnen nun besonders gefallen hat. Im Gegensatz zu einem pauschalen »Super!« geben Sie Ihrem Kind damit eine präzise Rückmeldung. Ihr Kind erfährt dadurch besondere Anerkennung und lernt, seine eigene Leistung differenziert zu betrachten.
Das Wichtigste in Kürze
Heutzutage ist man allgemein der Meinung, dass Kinder Grenzen brauchen, damit sie sich in unserer Welt orientieren können. Diese Grenzen werden ihnen durch Regeln vermittelt, sei es zu Hause, im Kindergarten, später dann in der Schule.
Versuchen Sie, bestimmte Regeln gemeinsam mit Ihrem Kind festzulegen, denn dann wird es eher bereit sein, diese zu akzeptieren. Es ist ganz natürlich, dass Ihr Kind auch immer wieder an die Grenzen stoßen wird. Doch wie reagieren Sie, wenn sich Ihr Kind nicht an die Regeln hält? Es kann sein Verhalten nur ändern, wenn es versteht und auch einsieht, dass seine Handlung nicht richtig war. Zu dieser Einsicht gelangt es, wenn es aus den Folgen seiner Handlung lernen kann. Deshalb ist es von Vorteil, wenn Sie mit logischen Konsequenzen auf das problematische Verhalten Ihres Kindes reagieren, anstatt es zu bestrafen.
Wenn Ihr Kind immer wieder bewusst Regeln verletzt und Grenzen überschreitet, braucht es möglicherweise zusätzliche Unterstützung von Ihnen. Vereinbaren Sie gemeinsam Belohnungen, die Ihr Kind erhält, wenn es seine Aufgaben erfüllt.
Besondere Leistungen und gutes Benehmen sollen selbstverständlich gelobt werden. Doch zwischen Lob und Belohnung besteht ein wesentlicher Unterschied. Lob bedeutet:Ich erkenne Gutes an. Belohnung bedeutet: Ich gebe dir etwas dafür, damit du das tust, was ich von dir erwarte.
Wesentlich ist, dass Sie Ihr Kind auch in schwierigen Entwicklungsabschnitten durch Lob immer wieder stärken und motivieren können!
Zum Weiterlesen
Jan-Uwe Rogge (2008). Das neue Kinder brauchen Grenzen; rororo Taschenbuch, Hamburg.
Matthew Sanders, Carol Markie-Dadds, Karen Turner (2009). Positive Erziehung für Eltern von Kindern bis 12 Jahre; PAG Institut für Psychologie AG, Münster.
Auch Märchen und Geschichten machen stark
Im Vorschul- und Grundschulalter betrachten Kinder die Welt noch mit ganz anderen Augen als wir Erwachsene. Ihr Vorstellungsvermögen und ihre Fantasie sind scheinbar grenzenlos. Aus verschiedenen Utensilien wird rasch ein Pferd gebaut, und eine einfache Decke kann ein fliegender Teppich, ein Schiff, eine Almwiese, eine Drachenhöhle, ein Zauberschloss oder ein Indianerzelt darstellen. Mit diesem ausgeprägten Vorstellungsvermögen ist alles möglich. In der Entwicklungspsychologie wird das kindliche Denken in dieser Phase als »magisches« oder »zauberhaftes Denken« beschrieben. Gegebenheiten im Alltag werden oft der Wirkung »höherer Mächte« zugeschrieben. Entgegen naturwissenschaftlichen Erklärungen glauben Kinder zuweilen, dass bestimmte Phänomene durch »besondere Kräfte« gesteuert werden.
Die geheimnisvolle Welt der Märchen zieht die meisten Kinder in den Bann, denn Märchen und die ganz eigene Märchensprache fördern genau das, was Kinder in diesem Alter brauchen: Freiraum für die eigene Fantasie und Förderungdes kindlichen Sprachvermögens, des kindlichen Wissensdurstes und der kindlichen Neugier. Außerdem geben die Geschichten Sicherheit: Mit der obligaten Formulierung »Es war einmal …« können sich Kinder entspannt auf eine
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