Sicher stark und mutig
diese sogenannten Hilfssysteme selbst einzusetzen. Denken Sie, wenn nötig, auch an weitere Hilfssysteme, beispielsweise eine Selbsthilfegruppe oder ein familientherapeutisches Zentrum.
Ansatz zur Problembewältigung
Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, das eigentliche Problem zu definieren. Suchen Sie mit ihm gemeinsam nach den Grund für die Krise. Helfen Sie ihm dabei, auch Widersprüchlichkeiten zu erkennen. Stärken Sie Ihr Kind darin, einerseits die gefühlsmäßige und andererseits die reale Bedeutung des Problem zu erfassen. Gehen Sie gemeinsam inGedanken alle Konsequenzen durch. Helfen Sie Ihrem Kind dabei, sich für eine Veränderung zu entscheiden.
Das Wichtigste in Kürze
Eine Krise bedeutet immer den Verlust des seelischen Gleichgewichts: Der betroffene Mensch kann im Moment ein Problem nicht bewältigen. Er fühlt sich bedroht und unsicher, glaubt aber zugleich, handeln zu müssen. Dadurch gerät sein inneres Gleichgewicht ins Wanken.
Gerade in der Entwicklungsphase der Pubertät, die eine Zeit der Veränderung darstellt, kann Ihr Kind Krisen durchleben. Wenn Ihr Kind aber weiß, dass es mit Sorgen oder Problemen jederzeit zu Ihnen kommen kann, wird es sich nicht allein fühlen. Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass es auf seinem selbst gewählten Lösungsweg mit Ihrer Hilfe rechnen kann. Denn eine positive Eltern-Kind-Beziehung ist das beste Mittel, Ihr Kind stark und resilient zu machen – auch in dieser schwierigen Phase seiner Entwicklung.
Zum Weiterlesen
Robert Brooks, Sam Goldstein, Ulrike Stopfel (2011). Das Resilienz-Buch. Wie Eltern ihre Kinder fürs Leben stärken, Klett-Cotta, Stuttgart.
Wolfgang Jaede (2008). Kinder für die Krise stärken: Selbstvertrauen und Resilienz fördern, Verlag Herder, Freiburg.
Gernot Sonneck (2000). Krisenintervention und Suizidverhütung, UTB, Stuttgart.
Margherita Zander (2011). Handbuch Resilienzförderung, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden.
Stress und Stressbewältigung – auch in der Pubertät ein Thema
Das scheint heute ein gewöhnlicher Tagesablauf für Jugendliche zu sein: morgens früh aufstehen, keine Zeit für das Frühstück haben, eilig in die Schule laufen, Angst vor Klausuraufgaben haben und vor schlechten Noten zittern … Am Nachmittag geht die Hetzerei weiter: rasch die Hausaufgaben erledigen, zum Musik-, Sport- oder Förderunterricht laufen …
Wenn es dann noch Konflikte im familiären und freundschaftlichen Kreis gibt, wird das Stressempfinden zusätzlich gesteigert. Hinzu kommt häufig, dass Kinder und Jugendliche keine Möglichkeit haben, sich von diesem Stress zu erholen. Daher leiden bereits viele Kinder und Jugendliche ab dem Grundschulalter unter typischen Stresssymptomen wie Appetitlosigkeit, Bauch- und Kopfschmerzen, Schlafschwierigkeiten und Aufmerksamkeitsstörungen bis hin zu Angststörungen und Depressionen. Häufig sind diese Beschwerden Ausdruck der alltäglichen Überforderung in der Schule, zu Hause oder in der Freizeit.
Die körperliche und psychische Verfassung von Kindern und Jugendlichen beeinflusst die Gesundheit im Erwachsenenalter. Auch deshalb ist es wichtig, dass schon Kinder und Jugendliche geeignete Bewältigungsstrategien lernen, um mit diesen Belastungen zurechtzukommen.
Wissenswertes zu Stress
Stress (engl.: Druck, Anspannung; von lat. stringere: anspannen) bezeichnet körperliche und psychische Reaktionen, die durch spezifische äußere Reize – die sogenannten Stressoren – hervorgerufen werden. Diese Reaktionen befähigen uns, besondere Anforderungen und die dadurch entstehende körperliche und geistige Belastung zu bewältigen. So definierte der ungarisch-kanadische Mediziner Hans Seyle 1950 das uns allen bekannte Phänomen.
Stress ist also der Zustand, in dem wir uns befinden, wenn wir Anspannungen und Anpassungszwängen ausgesetzt sind, die uns aus dem persönlichen Gleichgewicht bringen und bei denen wir seelisch und körperlich unter Druck stehen. Stress ist individuell, da die Bewertung einer Situation abhängig von der persönlichen Verfassung und von der Verfügbarkeit von Bewältigungsstrategien ist.
Stress ist nicht nur negativ zu sehen. In der richtigen Dosis wird er als eine Herausforderung verstanden, durch die Körper und Geist stimuliert werden und die Lust zu verschiedenen Tätigkeiten angeregt wird. Dieser sogenannte Eustress beinhaltet Stimulation, Hochstimmung, Lust an Arbeit und Leistung sowie Kreativität.
Erst das Zuviel an Stress kann krank machen. Ist keine
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