Sicher stark und mutig
Nervosität, Ärger, Wut, Gereiztheit …
Vegetativ-hormonelle Reaktionen Es erfolgt eine vegetative und hormonelle Aktivierung. Solche Reaktionen können sein: Herzklopfen, erhöhter Blutdruck, schneller Atem, erhöhter Blutzuckerspiegel, Schweißausbrüche, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Erröten, Kurzatmigkeit …
Muskuläre Reaktionen
Die gesamte Skelettmuskulatur ist vorgespannt, man ist »sprungbereit«, der Körper ist auf Flucht oder Angriff optimal eingestellt: Muskelverspannungen, starre Mimik, Zittern, Zähneknirschen, Rückenschmerzen, Stottern …
Wie Kinder und Jugendliche auf Stress reagieren
Stress kann sich sowohl körperlich als auch seelisch äußern: Betroffene Kinder und Jugendliche klagen zum Beispiel über Magenschmerzen, Schweißausbrüche oder Kopfschmerzen. Sie leiden unter Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Bettnässen oder Nägelkauen. Betroffene Kinder und Jugendliche sind gereizt,ängstlich oder stark erschöpft. Als kurzzeitige Reaktionen auf aktuelle Ereignisse, wie beispielsweise eine schwierige Klausurarbeit, ist das völlig normal.
Problematisch wird es erst, wenn die Symptome länger anhalten. Die Folge können psychosomatische oder funktionelle Krankheiten sein. Manche Kinder und Jugendliche verhalten sich aggressiv, reagieren destruktiv oder fallen in der Gruppe auf, weil sie ständig stören. Andere wiederum ziehen sich in sich selbst zurück, erzählen wenig oder wirken antriebslos. Beide Reaktionen können längerfristig den Effekt haben, dass die sozialen Beziehungen beeinträchtigt werden.
Kurzfristige Stressbewältigungsstrategien
Gehen wir davon aus, dass Sie nun deutlich erkennen, wenn Ihr Kind in eine Stresssituation geraten ist. Versuchen Sie, Ihr Kind darin zu unterstützen, dem Stress erfolgreich zu begegnen. Sie könnten ihm zuerst einmal eine hilfreiche Methode zeigen, wie man Stress kurzfristig bewältigt.
Das verschafft dir spontane Erleichterung:
tief durchatmen, sich strecken, Kurzentspannung üben (siehe unten) …
So lenkst du deine Wahrnehmung um:
aus dem Fenster schauen, an etwas Schönes denken, sich auf den Lernstoff konzentrieren …
So führst du ein positives Selbstgespräch:
»Ich halte durch, das schaffe ich schon – ich habe schon ganz andere Situationen durchgestanden, ich bewahre die Ruhe …«
So reagierst du die Anspannung ab:
entweder in der Situation: Stimme erheben und lauter werden … oder nach der Situation: Tür zuschlagen, mit Schwung eine Treppe hinauflaufen, Sport betreiben …
Eine Entspannungsübung, die Sie mit Ihrem Kind gemeinsam leicht durchführen können, wird im Folgenden vorgestellt. Sie werden sehen, wenn Sie diese Übung in Ihren Alltag übernehmen, lernen sowohl Sie als auch Ihr Kind, wie man sich selbst kurzfristig Erleichterung in Stresssituationen verschaffen kann.
Kurzentspannung
Setzen Sie sich in aufrechter Sitzhaltung auf einen Sessel, beide Beine, etwa hüftbreit, fest auf dem Boden. Richten Sie Ihren Blick etwa zwei bis drei Meter vor sich auf den Boden. Atmen Sie ein und heben Sie dabei Ihre Schultern bis zu den Ohren, ballen Sie gleichzeitig Ihre Hände zu Fäusten. Bleiben Sie ca. fünf bis sieben Sekunden angespannt, lassen Sie dann plötzlich los und atmen Sie dabei langsam aus. Wiederholen Sie diese Übung einige Male.
Weitere Stressbewältigungsstrategien
Bestimmte Strategien helfen uns, mit Stress umzugehen bzw. Stress zu bewältigen. Um die Stressenergie positiv nutzen zu können, ist es im ersten Schritt erforderlich, jene Bereiche zu erkennen, die uns belasten und überfordern. Ebenso wichtig ist es, ein gesundes Verhältnis von Spannung und Entspannung zu finden. Geeignete Entspannungsmethoden können Sie sich selbst aneignen und dann Ihrem Kind zeigen. So kann es die Übungen in der jeweiligen Situation zur aktiven Entspannung und Stressbewältigung einsetzen. Da Sie selbst nun diese Zusammenhänge verstehen, werden Sie Ihrem Kind auch auf diesem Gebiet Vorbild und Stütze sein!
Wenn die Stresssituation veränderbar bzw. kontrollierbar ist, kann man versuchen, den Stressor zu verändern, indem man zum Beispiel
Probleme nicht verleugnet, sondern eingesteht und durch Problemanalyse aktiv darauf Einfluss nimmt sowie Lösungsstrategien erarbeitet;
Informationen sucht, wenn die Situation unklar ist;
den Lebensstil ändert, wo nötig;
Stressquellen und Zeitkiller analysiert sowie Verbesserungsvorschläge erarbeitet;
bei Konflikten Lösungen anstrebt (durch eine Aussprache);
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