Sicher stark und mutig

anfordert, wenn nötig (Mobilisierung sozialer Unterstützung).
    Wenn die Situation nicht veränderbar bzw. nicht kontrollierbar ist, kann man versuchen, die eigenen körperlichen Stressreaktionen abzubauen, indem man zum Beispiel
Gefühle ausdrückt, wo dies möglich und angebracht ist;
die Einstellung zur Stresssituation verändert (eigene Annahmen, Erwartungen, Einstellungen überprüft);
die Situation, wie sie ist, zu akzeptieren lernt und sich nicht mehr innerlich dagegen auflehnt;
einen humorvollen Umgang mit Stressoren versucht;
sich positive Erlebnisse verschafft (wichtig gerade in belastenden Zeiten und bei Zeitdruck);
sich belohnt (täglich kleine Belohnungen sind besser als selten große).
    Sammeln Sie gemeinsam mit Ihrem Kind geeignete Bewältigungsstrategien. Folgende Themenbereiche können Ihnen dafür Anhaltspunkte für praktische Umsetzungen liefern:
    Entspannen und loslassen
    Die Fähigkeit, körperlich zu entspannen und gedanklich abzuschalten, stellt eine grundlegende Bewältigungsmöglichkeit gegenüber Belastungen dar. Über diese Fähigkeit verfügt grundsätzlich jeder Mensch, und sie ist trainierbar.
    Kinder und Jugendliche brauchen Ruhe- und Entspannungszeiten, in denen sie ihre Fantasie, ihre Kreativität und ihre Persönlichkeit entwickeln und entfalten können. Sie können Rahmenbedingungen schaffen, die Ihrem Kind Möglichkeiten bieten, sowohl spielen als auch sich zurückziehen zu können.
    Achten Sie auch auf folgende Aspekte:
Regelmäßig Entspannungstechniken praktizieren
Regelmäßige Bewegung durchführen
Gesunde essen
Soziale Kontakte pflegen
Ausgleich durch Hobbys und Freizeitaktivitäten schaffen
Ausreichend schlafen
Ausreichend Pausen machen
    Persönliche Stressverstärker erkennen und verändern
    Ihr Kind soll eigenständig stresserzeugende und stressverstärkende Gedanken erkennen und verändern lernen. Es soll stressverstärkende Einstellungen und Bewertungen gedanklich hinterfragen und stressmindernde, ermutigende Selbstgespräche fördern. Auch folgende Ansatzpunkte sind hilfreich:
Perfektionistische Leistungsansprüche kritisch überprüfen und eigene Leistungsgrenzen akzeptieren lernen
Schwierigkeiten als Herausforderung wahrnehmen
Alltäglichen Aufgaben mit innerer Distanz begegnen und den Blick für das Wesentliche bewahren
Sich selbst weniger wichtig nehmen und mit Humor begegnen
    Stresssituationen wahrnehmen, annehmen, verändern
    Auch Ihr Kind muss erkennen, dass Stress- und Problemsituationen zum normalen Leben gehören und dass man sie aktiv meistern kann. Ihr Kind lernt, Probleme im Augenblick des Auftretens wahrzunehmen und der Versuchung zu widerstehen, impulsiv zu reagieren. Dadurch ist Ihr Kind in der Lage, sich gegenüber Belastungen emotional zu distanzieren.
    Das Wichtigste in Kürze
    Unser Alltag, also auch der unserer Kinder, scheint von Stress geprägt zu sein. Stressoren treten in Familie, Schule und Freizeit auf. Stress kann sich sowohl körperlich als auch seelisch äußern. Es ist daher besonders wichtig, dass bereits Kinder und Jugendliche geeignete Bewältigungsstrategien lernen, um mit diesen Belastungen zurechtzukommen.
    Unterstützen Sie Ihr Kind darin, dem Stress erfolgreich zu begegnen. Der Ausgleich für bestehende Belastungen und der Aufbau von regenerativen Aktivitäten sind dabei besonders wichtig. Finden Sie gemeinsam mit Ihrem Kind geeignete Bewältigungsstrategien:
Entspannen und loslassen
Persönliche Stressverstärker erkennen und verändern
Stresssituationen wahrnehmen, annehmen, verändern
    Am besten ist es, wenn Sie auch auf diesem Gebiet Ihrem Kind Vorbild und Stütze sind!
    Zum Weiterlesen
    Ulrich Barkholz, Georg Israel, Peter Paulus, Norbert Posse (1997). Gesundheitsförderung in der Schule. Ein Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer; Grin Verlag, München.
    Arnold Lohaus, Holger Domsch, Mirko Fridrici (2007). Stressbewältigung für Kinder und Jugendliche: Positiv mit Stress umgehen lernen, konkrete Tipps und Übungen, Hilfen für Eltern und Lehrer, Verlag Springer, Berlin/Heidelberg.
    Ulrike Petermann (2010). Entspannungstechniken für Kinder und Jugendliche: Ein Praxisbuch; Beltz Verlag, Weinheim.
    Cool mit Konflikten umgehen
    Ein genervter Vater sucht in einem Elternforum im Internet Rat:
    Wir wissen bald nicht mehr, was wir tun sollen: Unsere
zwölfjährige Tochter bekommt immer öfter Wutanfälle. Bei den geringsten Gelegenheiten kann sie sogar ausfällig werden. Gestern war Flora wieder sehr lange wach, hörte laut Musik