Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sicherheitsfaktor III

Sicherheitsfaktor III

Titel: Sicherheitsfaktor III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Tür. Ei­ne Hor­de Be­waff­ne­ter dräng­te sich mir ent­ge­gen. Ich feu­er­te zwei Schüs­se dicht über sie hin­weg. Die Mi­ni­rak-Ge­schos­se de­to­nier­ten in der Wand. Kra­chen­de Ex­plo­sio­nen er­schüt­ter­ten das Ge­bäu­de bis ins Fun­da­ment. Trüm­mer­stücke wur­den aus der Wand ge­ris­sen und stürz­ten auf die Köp­fe der völ­lig ver­dat­ter­ten An­grei­fer. Schrei­end flüch­te­ten sie in den Gang zu­rück, aus dem sie ge­kom­men wa­ren. Be­vor sie sich von ih­rem Schre­cken er­hol­ten, hat­te ich das Erd­ge­schoß er­reicht. Ein glä­ser­nes Por­tal … ver­schlos­sen! Bei Aus­lö­sung des Alarms war das Ge­bäu­de her­me­tisch ab­ge­rie­gelt wor­den. Drau­ßen muß­te ich mit Wacht­pos­ten rech­nen. Na, wenn schon! Ich muß­te hin­aus! Ein ein­zi­ger Schuß zer­fetz­te den Aus­gang und mach­te den Weg frei. Ich hech­te­te hin­durch, prall­te flach ge­gen wei­chen Bo­den und kam fe­dernd wie­der auf die Bei­ne. Schreie gell­ten durch die Fins­ter­nis. Die Licht­zun­ge ei­nes Schein­wer­fers stach nach mir. Ich duck­te mich blitz­schnell un­ter ihr hin­weg. Zu se­hen hat­ten sie mich nicht be­kom­men, aber das Ge­räusch mei­ner Schrit­te muß­ten sie deut­lich hö­ren!
    Schüs­se peitsch­ten. Ich hör­te die Pro­jek­ti­le klat­schend durch die Bü­sche sau­sen, an de­nen ich ent­lang­has­te­te. Der Schein­wer­fer war noch im­mer in Be­trieb. Ich schlug einen Ha­ken und wich nach links aus. Da­bei kam ich dem Ge­bäu­de wie­der nä­her. Ei­ne Idee schoß mir durch den Kopf! Sie wuß­ten, an wel­cher Stel­le ich das Hos­pi­tal ver­las­sen hat­te, und wür­den al­le We­ge, die von dort in die Stadt führ­ten, ab­rie­geln. Sie wür­den ih­re Leu­te auf die­ser Sei­te des Ge­bäu­des kon­zen­trie­ren. Ich hat­te nur dann ei­ne Chan ce, wenn ich in das Ge­bäu­de zu­rück­kehr­te und mir einen an­de­ren Aus­weg such­te.
    Der Ge­dan­ke war kaum ge­dacht, da be­gann ich zu han­deln. Gleich dar­auf ent­deck­te ich ei­ne Sei­ten­tür, die un­mit­tel­bar am Rand der Gie­bel­wand ins Ge­bäu­dein­ne­re führ­te. Auch sie war ver­schlos­sen; aber das be­deu­te­te kei­ne ernst­haf­te Schwie­rig­keit. Ich schlug mich seit­wärts in die Bü­sche. Zwei Mi­kro­bom­ben flo­gen gleich­zei­tig da­von – die ei­ne in die Rich­tung, in der die Asia­ten mich ver­mu­te­ten die an­de­re vor die klei­ne Sei­ten­tür. Die bei­den Ex­plo­sio­nen er­folg­ten gleich­zei­tig. Nur wer sich in un­mit­tel­ba­rer Nä­he be­fand und die bei­den Blit­ze hat­te auf­zu­cken se­hen, konn­te sa­gen, daß hier zwei Bom­ben zur glei­chen Zeit ge­zün­det wor­den wa­ren.
    Durch die rau­chen­den Trüm­mer der Tür ge­lang­te ich ins In­ne­re. Das Heu­len der Alarm­si­re­nen war ver­stummt. Es war merk­wür­dig still in dem rie­si­gen Ge­bäu­de. Ich has­te­te die Stu­fen ei­ner kur­z­en Trep­pe hin­auf und kam auf einen Gang. Er führ­te mit­ten durch das Hos­pi­tal und en­de­te auf der an­de­ren Sei­te in ei­nem Por­tal, wie ich es schon ein­mal hat­te über­win­den müs­sen. Nie­mand kam mir ent­ge­gen. Der Geg­ner muß­te mei­ne Spur in­zwi­schen ver­lo­ren ha­ben. Jen­seits des Por­tals wink­te die Si­cher­heit. Scha­de, daß ich nicht auch die­sen letz­ten Schritt noch heim­lich und oh­ne Auf­se­hen tun konn­te.
    Die Pis­to­le bell­te ein­mal. Kra­chend zer­flog das Por­tal in Scher­ben. Ich stieg hin­aus. Die Fins­ter­nis ei­nes Parks um­fing mich. Aus der Fer­ne hör­te ich die er­reg­ten Stim­men der Ver­fol­ger. Ich schlug mich quer durch das Ge­strüpp und er­reich­te ei­ne un­ge­si­cher­te Mau­er. Ein Zug, und ich war oben. Zu mei­nen Fü­ßen er­streck­te sich ei­ne mä­ßig be­leuch­te­te, un­be­leb­te Stra­ße. Ich sprang hin­ab und has­te­te da­von. Von ei­ner Quer­stra­ße aus er­blick­te ich die Haupt­ver­kehrs­ach­se der Stadt. In der Hel­lig­keit, in der Men­schen­men­ge, die sich dort be­weg­te, lag mei­ne Ret­tung.
    Ge­mes­se­nen Schritts ging ich die Stra­ße ent­lang. Jetzt hat­te ich Zeit, den Klei­nen zu ru­fen. Ich woll­te den Men­tal­schirm ge­ra­de öff­nen, da hör­te ich ihn sa­gen:
    »Nicht mehr nö­tig, Großer!

Weitere Kostenlose Bücher