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Sicherheitsfaktor III

Sicherheitsfaktor III

Titel: Sicherheitsfaktor III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Wei­te­run­gen des Zwi­schen­falls in Mu­tan­chi­ang schütz­te. Wir blie­ben bis zum nächs­ten Mor­gen in Heng­tao­hot­zu. In den Mor­gen­nach­rich­ten wur­den die auf­re­gen­den Er­eig­nis­se in der Pro­vinz­haupt­stadt nur mit ei­ner kur­z­en, nichts­sa­gen­den Mel­dung er­wähnt. Im Mi­li­tär­hos­pi­tal ha­be, so hieß es, aus un­ge­klär­ten Grün­den ei­ne Ex­plo­si­on statt­ge­fun­den. Man ver­mu­te aus­strö­men­des Gas aus ei­nem Druck­be­häl­ter; aber si­cher sei man sei­ner Sa­che nicht. Bei dem Un­glück sei­en drei Men­schen leicht ver­letzt wor­den.
    Das be­ru­hig­te mich. Lei­chen hat­te ich al­so kei­ne hin­ter­las­sen. Kurz vor un­se­rem Auf­bruch setz­ten wir ei­ne Ko­de­mel­dung an un­se­ren Mann in Hsin­chin ab. Für ihn war es am bes­ten, wenn er sich so rasch wie mög­lich aus dem Staub mach­te. Denn der ehr­gei­zi­ge Huang Ho-Feng wür­de es si­cher nicht un­ter­las­sen, sich an die Quel­le mei­ner In­for­ma­tio­nen be­züg­lich des Na­tio­na­lis­ten­la­gers zu wen­den. Eben­falls noch vor un­se­rem Auf­bruch fuh­ren Han­ni­bal und ich mit dem Tur­bo, in des­sen Ge­päck­raum wir einen über­di­men­sio­na­len Kof­fer ge­la­den hat­ten, nach Nor­den in die Ber­ge. An ei­ner un­be­leb­ten Stel­le der Stra­ße hiel­ten wir an und schlepp­ten den Kof­fer den be­wal­de­ten Hang hin­auf bis in ei­ne klei­ne Höh­le. Wir öff­ne­ten das Be­hält­nis und lie­ßen Wang Tse Liao aus­stei­gen. Er leis­te­te kei­nen Wi­der­stand, als er von Han­ni­bal ei­ne In­jek­ti­on be­kam, die ihn für acht Stun­den an Ort und Stel­le ban­nen wür­de. Da­nach war er frei zu ge­hen, wo­hin ihm be­lieb­te.
    Wir kehr­ten in die Her­ber­ge zu­rück und ge­bär­de­ten uns, als sei der Rie­sen­kof­fer noch ge­nau­so schwer wie zu­vor. Ei­ne hal­be Stun­de spä­ter be­stie­gen wir den Ma­gnet­kis­sen­zug nach Hae­r­hpin. Schon ges­tern abend hat­te Han­ni­bal für uns al­le einen Flug nach Ma­ni­la ge­bucht. Von dort aus war für un­se­ren Wei­ter­trans­port be­reits ge­sorgt.
    Oh­ne son­der­li­ches Be­dau­ern sag­ten wir dem Reich der Mit­te ade und be­fan­den uns knapp an­dert­halb Stun­den spä­ter schon au­ßer­halb des großasia­ti­schen Ho­heits­be­rei­ches.
     
    Auf Fa­tu Hi­va hat­ten wir Han­ni­bals Man­nen zu­rück­ge­las­sen. Von dort ging es per VTOL di­rekt nach Car­ta­ge­na Bay. Am Mor­gen wa­ren wir in Hae­r­hpin ge­st­ar­tet, am Mit­tag in Ma­ni­la ge­lan­det. Auf Fa­tu Hi­va wa­ren wir, nach Orts­zeit ge­rech­net, um zwan­zig Uhr ein­ge­trof­fen. Jetzt ging es wie­der nach Wes­ten, und bei der un­heim­li­chen Ge­schwin­dig­keit, die die Ma­schi­ne ent­wi­ckel­te, wur­de es im­mer frü­her.
    Bei Son­nen­un­ter­gang sa­hen wir das klei­ne, un­schein­ba­re Atoll aus dem tie­fen Blau des Pa­zi­fik auf­tau­chen. Un­ser Pi­lot schoß dar­über hin­weg, als hät­te er es nicht ge­se­hen. Wir wa­ren zu früh. Er flog ei­ne wei­te Schlei­fe und kehr­te aus dem Wes­ten, die Son­ne im Rücken, wie­der zu­rück. Als der glü­hen­d­ro­te Ball des Ta­ges­ge­stirns un­ter der Kim­me ver­schwand, setz­ten wir zur Lan­dung an.
    Car­ta­ge­na Bay hat dem er­leb­nis­hung­ri­gen Tou­ris­ten nichts zu bie­ten: Ein fla­ches Stück Land mit ein paar Dut­zend Ko­ko­spal­men, huf­ei­sen­för­mig um ei­ne licht­blaue La­gu­ne ge­bo­gen, zwei Hand­breit wei­ßer Sand über ko­ral­li­gem Fel­sen, das war al­les. Ein­zi­ge Ge­räusche: der Wind in den Fä­chern der Pal­men und die ewig rol­len­de Bran­dung. Der VTOL ließ uns aus­stei­gen, dann hob er so­fort wie­der ab. Auf dem Heck ste­hend, stäub­te er mit sei­nem Trieb­werk Ton­nen von Sand auf und schoß, wie von der Seh­ne ge­schnellt, mit rasch zu­neh­men­der Ge­schwin­dig­keit in die Hö­he. Zehn Se­kun­den spä­ter war er un­se­ren Bli­cken ent­schwun­den, und nach noch ein paar Se­kun­den hör­ten wir an ei­nem mat­ten Knall, daß er die Schall­mau­er durch­bro­chen hat­te.
    Han­ni­bal schlug ziel­si­cher die Rich­tung zu ei­nem Stück Ko­ral­len­fel­sen ein. Er wuch­te­te den Fels­klotz mit der Schul­ter bei­sei­te, und ein schma­ler Ein­stieg,

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