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Sicherheitsfaktor III

Sicherheitsfaktor III

Titel: Sicherheitsfaktor III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ge­brauch im men­tal­phy­si­ka­li­schen La­bor be­stimmt und ent­hält Ge­rä­te, die die elek­tro­ma­gne­ti­sche Aus­strah­lung des Ge­hirns des Pa­ti­en­ten auf­zeich­nen.«
    »Na und?« frag­te Huang Ho-Feng, der den Zu­sam­men­hang zwar im­mer noch nicht ver­stand, aber of­fen­bar von Chens Er­re­gung an­ge­steckt wur­de.
    »Der Pa­ti­ent er­lag nie­mals dem hyp­no­ti­schen Bann«, er­klär­te Chen mit schril­ler Stim­me. »Die Emis­si­on sei­nes Ge­hirns be­weist, daß er die gan­ze Zeit über bei vol­lem Be­wußt­sein war und auf eu­re Fra­gen ant­wor­te­te, was im­mer ihm be­lieb­te. Ich be­haup­te­te, daß der Mann nicht Wang Tse Liao, son­dern ein frem­der Agent ist!«
    Da gab es kein Zö­gern mehr. Wenn ich nicht von Ki­ny ge­hört hät­te, daß in­zwi­schen die Din­ge auf Hen­der­won Is­land in Be­we­gung ge­ra­ten wa­ren, hät­te ich wo­mög­lich wei­ter den Hyp­no­ti­sier­ten ge­spielt und viel­leicht auch noch Chen Yi­fan über­zeugt. Aber jetzt ging es um Zeit. Das Prin­zip der ma­xi­ma­len Un­auf­fäl­lig­keit muß­te fal­len­ge­las­sen wer­den. Im Au­gen­blick stand der Über­ra­schungs­ef­fekt noch auf mei­ner Sei­te. Han­del­te ich nicht so­fort, dann ver­lor ich auch die­sen Vor­teil.
    Hin­ter mir hör­te ich Huang Ho-Feng ent­geis­tert aus­ru­fen:
    »Das ist Wahn­sinn, Ge­nos­se Chen! Nie­mand kann sich bei uns ein­schlei­chen, oh­ne daß wir …«
    In ei­ner der tie­fen Ta­schen mei­ner Mon­tur um­faß­ten mei­ne Fin­ger die Kap­sel ei­ner Mi­kro­bom­be. Ich fuhr her­um. Chen Yi fan, der mich kei­ne Se­kun­de aus dem Au­ge ge­las­sen hat­te, schrie ent­setzt auf.
    »Der Ge­nos­se Chen hat zum Teil recht«, sag­te ich rasch, »aber nur zum Teil!«
    Dann schnips­te ich die klei­ne Kap­sel in die Ecke. Im glei­chen Au­gen­blick hech­te­te ich zur Tür. Sie war ge­öff­net, weil man mich oh­ne­hin hat­te ge­hen las­sen wol­len. Ich wand­te mich scharf zur Sei­te, preß­te mich un­mit­tel­bar ne­ben der Tür­öff­nung ge­gen die mas­si­ve Wand.
    Drin­nen brach die Höl­le los. Die Fül­lung der kaum mehr als erbs­großen Mi­kro­bom­ben be­stand aus ei­ner Wei­ter­ent­wick­lung des kon­ven­tio­nel­len Tri­ni­tro­to­lu­ol, Hy­per­trin ge­nannt. Ei­ne don­nern­de Ex­plo­si­on de­mo­lier­te die In­nen­ein­rich­tung des Raum­es, in dem ich mich so­eben noch be­fun­den hat­te. Spit­ze Schreie gell­ten auf und ver­stumm­ten so­fort wie­der. Trüm­mer­stücke ka­men durch die of­fe­ne Tür ge­schos­sen und pol­ter­ten und dröhn­ten den Gang ent­lang. Ir­gend­wo be­gann ei­ne Alarm­si­re­ne zu wim­mern.
    Qualm ver­hüll­te die Sze­ne. Ich öff­ne­te den Men­tal­schirm für einen win­zi­gen Se­kun­den­bruch­teil und nahm un­deut­lich die Ge­dan­ken der drei Män­ner wahr, die sich drin­nen im La­bor be­fun­den hat­ten. Sie wa­ren noch am Le­ben. Gott moch­te ih­nen gnä­dig sein und ih­nen das Le­ben auch wei­ter­hin er­hal­ten!
    Was mei­ne La­ge an­ging, so wuß­te ich nur, daß ich mich in dem Hos­pi­tal be­fand, zu des­sen Stab Chen Yi­fan ge­hör­te, Ich hat­te ei­ne un­ge­fäh­re Vor­stel­lung, wo es im Ver­gleich zu den üb­ri­gen wich­ti­gen Ört­lich­kei­ten der Stadt Mu­tan­chi­ang lag, das war al­les. Vor mir er­streck­te sich ein hel­ler­leuch­te­ter, lee­rer Gang. Im Hin­ter­grund schi­en es ei­ne Trep­pe zu ge­ben. Ich ras­te dar­auf zu. Im Ren­nen lo­cker­te ich die klei­ne Pis­to­le, die ich bei mir trug. Sie ver­feu­er­te Mi­ni­raks. Der Au­gen­blick war ge­kom­men, in dem ich sie beim ge­rings­ten Wi­der­stand rück­sichts­los zum Ein­satz brin­gen muß­te.
    Die Trep­pe! Ei­ne alt­mo­di­sche Art, um Hö­hen­dif­fe­ren­zen zu über­win­den … aber im­mer­hin. Ein Blick über das Ge­län­der: We­nigs­tens vier Stock­wer­ke bis zum Erd­ge­schoß. Ich has­te­te die Stu­fen hin­un­ter. Hof­fent­lich war der Klei­ne jetzt auf Draht! Ich hat­te kei­ne Zeit für ei­ne te­le­pa­thi­sche Bot­schaft an ihn. Er muß­te von sich aus wis­sen, was er zu tun hat­te.
    Im­mer mehr Alarm­si­re­nen fie­len in das heu­len­de Kon­zert ein. Auf der Hö­he des zwei­ten Stock­werks öff­ne­te sich ei­ne

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