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Sicherheitsfaktor III

Sicherheitsfaktor III

Titel: Sicherheitsfaktor III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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wa­ren.
    »Ver­damm­te La­ge!« dach­te er zor­nig. »Wir müs­sen den Kahn so rasch wie mög­lich ver­ste­cken und stil­le­gen.«
    »Ein­ver­stan­den«, ant­wor­te­te ich knapp. »Vor­aus, ein Fels­vor­sprung, reich­lich zer­klüf­tet. Viel­leicht gibt es da ei­ne Mög­lich­keit!«
    Mit ge­rings­ter Fahrt setz­te sich das Boot wie­der in Be­we­gung. Lan­ge, nerv­tö­ten­de Se­kun­den ver­stri­chen. Mein Blick pen­del­te zwi­schen dem Sicht- und dem Tas­ter­schirm hin und her. Es war an­zu­neh­men, daß wir die asia­ti­schen Boo­te, wenn sie uns an­grif­fen, recht­zei­tig be­mer­ken wür­den. Ich woll­te nicht glau­ben, daß sie al­le oh­ne Aus­nah­me mit dem mar­sia­ni­schen Or­tungs­schutz aus­ge­stat­tet wa­ren.
    Mei­ne Spe­ku­la­ti­on ging auf. Der Fels­vor­sprung, auf den ich ge­zeigt hat­te, er­wies sich als ei­ne dem ei­gent­li­chen Mas­siv lo­cker vor­ge­la­ger­te Bal­lung von Ge­stein, dem die Mee­res­s­trö­mun­gen in den ver­gan­ge­nen Jahr­tau­sen­den arg zu­ge­setzt hat­ten.
    »Ein Schwei­zer Kä­se ist Dreck da­ge­gen!« lau­te­te Han­ni­bals grim­mi­ger Kom­men­tar.
    Wir fan­den einen Ein­laß, der das Boot be­quem auf­nahm. Wir ge­lang­ten in einen fins­te­ren Stol­len, der meh­re­re Krüm­mun­gen be­schrieb, so daß wir schließ­lich an ei­ne Stel­le ge­lang­ten, an der das Fahr­zeug von je­mand, der drau­ßen vor­bei­strich, nur dann ent­deckt wer­den konn­te, wenn er einen Me­tall­de­tek­tor an­setz­te – ein In­stru­ment, das man in den Hän­den von Schatz­su­chern weitaus öf­ter fin­det als un­ter den Ge­rä­ten, die von Ge­heim­dienst­mit­glie­dern für nütz­lich ge­hal­ten wer­den.
    Wir gin­gen vor An­ker. Das Trieb­werk ver­stumm­te.
    »Am bes­ten ma­chen wir uns gleich auf den Weg«, schlug Han­ni­bal vor.
    Das war auch mei­ne An­sicht. Im­mer­hin glaub­te ich ge­nug Zeit zu ha­ben, um zu­vor noch ei­ne Mel­dung an Ki­ny ab­zu­set­zen. Ich er­reich­te sie mü­he­los. Sie war uns in Ge­dan­ken ge­folgt und hat­te ei­ne ziem­lich deut­li­che Vor­stel­lung von der Um­ge­bung, in der wir uns be­fan­den. Ich brauch­te nur noch ein paar De­tails zu be­schrei­ben. Ich setz­te ihr aus­ein­an­der, daß Han­ni­bal und ich das Boot in Kür­ze ver­las­sen wür­den, um in Tau­cher­an­zü­gen, mit Tarn­kap­pen-Ge­ne­ra­to­ren aus­ge­rüs­tet, durch den Stol­len in das ge­hei­me Bas­sin vor­zu­drin­gen.
    »Einen Au­gen­blick!« bat sie. »Ich ha­be ei­ne An­wei­sung von Ge­ne­ral Re­ling.« Sie zö­ger­te einen Atem­zug lang und fuhr dann fort: »Die Streit­kräf­te der GWA be­fin­den sich seit knapp zwan­zig Mi­nu­ten in Alarm­be­reit­schaft, Stu­fe COS­MIC. Spe­zi­al­trup­pen ste­hen zur Lan­dung auf Tai­wan be­reit. Ei­ne vor­ge­scho­be­ne Ein­heit kann auf Ab­ruf­be­fehl in­ner­halb we­ni­ger Mi­nu­ten dort ein­tref­fen. Der Ab­ruf­be­fehl ist auf te­le­pa­thi­schem We­ge zu ge­ben und wird un­ver­züg­lich wei­ter­ge­lei­tet. Wann der Be­fehl ge­ge­ben wird, ist in das Er­mes­sen der Ein­satz­spe­zia­lis­ten HC-9 und MA- 23 ge­stellt.«
    Da blieb selbst mir ab­ge­brüh­tem Ha­sen für einen Au­gen­blick die Luft weg. Der Al­te hat­te uns Voll­macht über Le­ben und Tod ge­ge­ben!
     
    Re­ling hat­te nicht über­trie­ben, als er die Aus­stat­tung des Mi­ni-U-Boots in den höchs­ten Tö­nen lob­te. Es war wirk­lich al­les vor­han­den, was wir brauch­ten – von mar­sia­ni­schen Raum­schutz­an­zü­gen an­ge­fan­gen, die für die mör­de­ri­schen Drücke auf dem Bo­den der Was­ser­stof­fat­mo­sphä­ren von Pla­ne­ten des Ju­pi­ter­typs ge­dacht wa­ren und uns hier als Tau­cher­mon­tu­ren vor­züg­li­che Diens­te leis­ten wür­den, über die TF-Ge­rä­te, in de­ren Schutz wir un­sicht­bar wur­den, bis zu mar­sia­ni­schen Im­puls­waf­fen und den mo­d­erns­ten Ther­mo-Rak-Wer­fern, die die ir­di­sche Waf­fen­tech­no­lo­gie ent­wi­ckelt hat­te, war al­les, al­les vor­han­den.
    Wir staf­fier­ten uns aus, wie wir es für rich­tig hiel­ten. Auf Im­pulss­trah­ler ver­zich­te­ten wir. Der Feind be­saß sie wahr­schein­lich auch, und trotz­dem lag uns nichts dar­an, daß ihm bei

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