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Sicherheitsfaktor III

Sicherheitsfaktor III

Titel: Sicherheitsfaktor III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ei­nem Miß­lin­gen un­se­rer Missi­on noch mehr der un­glaub­lich wirk­sa­men Waf­fen in die Hän­de fie­len. Wir rüs­te­ten uns mit Rak-Wer­fern aus, au­ßer­dem ver­sa­hen wir uns mit ei­ni­gen Mi­kro­spreng­sät­zen des nu­klea­ren Typs, Mi­kroa­tom­bom­ben nach dem Fu­si­ons­prin­zip so­zu­sa­gen, die dank ei­nes hoch­wirk­sa­men Neu­tro­nen­re­flek­tors nur we­ni­ge hun­dert Gramm Spalt­stoff brauch­ten, um ex­plo­siv kri­tisch zu wer­den.
    Dann schleus­ten wir uns aus. Wir be­fan­den uns in knapp fünf­hun­dert Me­tern Was­ser­tie­fe. Die mar­sia­ni­schen An­zü­ge wa­ren dem Was­ser­druck spie­lend ge­wach­sen. Wir schal­te­ten die TF-Ge­rä­te ein, so­bald wir die Mün­dung des Fel­sen­stol­lens er­reich­ten, in dem un­ser Boot ver­steckt lag. Durch das TF-Feld wur­de das Bild der Um­ge­bung, das wir sa­hen, wenn wir kurz­zei­tig un­se re Lam­pen ein­schal­te­ten, ein klein we­nig trüber. Wie­so ins In­ne­re des Fel­des über­haupt Licht ge­lan­gen konn­te, war un­se­ren Ex­per­ten bis auf den heu­ti­gen Tag noch ein Rät­sel. Denn da das TF-Feld so ar­bei­te­te, daß es, um sei­nen Trä­ger un­sicht­bar zu ma­chen, die Wel­len des elek­tro­ma­gne­ti­schen Spek­trums um ihn her­um­lenk­te, hät­te man an­neh­men sol­len, daß es im Fel­din­nern völ­lig dun­kel war und dem Feld­trä­ger nichts an­de­res üb­rig­b­lieb, als sich nach der Art ei­nes Blin­den vor­wärts­zu­be­we­gen. Das war je­doch nicht der Fall. Nach dem Prin­zip, das hier am Wer­ke war, wur­de von den bes­ten Fach­leu­ten der GWA noch im­mer ge­sucht.
    Die Mon­tu­ren ver­füg­ten über ei­ge­ne An­triebs­sys­te­me, die wir mit ge­rin­ger Kraft lau­fen lie­ßen, so­lan­ge wir dem ge­fähr­li­chen Stol­len noch nicht all­zu na­he wa­ren. Ich kon­zen­trier­te mich von neu­em auf die Be­wußt­seins­in­hal­te der Men­schen, die sich ir­gend­wo weit über uns im In­nern des feind­li­chen Fel­sen­ver­stecks be­fan­den. Es dau­er­te ei­ne Zeit­lang, bis ich ge­fun­den hat­te, was ich such­te: Der Ein­gang des Stol­lens be­fand sich in 130 Me­tern Was­ser­tie­fe. Sei­ne Po­si­ti­on war ers­tens durch ei­ne tief ein­ge­schnit­te­ne, senk­recht ver­lau­fen­de Fels­s­pal­te und zwei­tens durch ei­ne auf Ul­tra­schall­fre­quenz ar­bei­ten­de So­nar-Bo­je mar­kiert.
    Und noch et­was er­fuhr ich zu mei­nem Ent­set­zen: Der Ein­gang des Stol­lens war durch meh­re­re So­nar­bar­rie­ren ge­si­chert!
     
    Die Fels­s­pal­te hat­ten wir bald ge­fun­den, und den So­nar­strahl der Bo­je, der für un­se­re Oh­ren nicht hör­bar war, iden­ti­fi­zier­ten wir an­hand der dün­nen Bla­sen­spur, die er im Was­ser er­zeug­te. In die­ser ge­rin­gen Tie­fe war es ziem­lich hell. Wir ka­men oh­ne un­se re Lam­pen aus. Im Hin­ter­grund der Spal­te gähn­te die rie­si­ge Stol­len­öff­nung. In den Wän­den des Stol­lens wa­ren in der Nä­he der Mün­dung klei­ne So­nar­strah­ler an­ge­bracht, wie ich aus den Ge­dan­ken des Geg­ners er­fah­ren hat­te. Je­der Strah­ler sand­te ein scharf be­grenz­tes akus­ti­sches Wel­len­bün­del auf einen in der ge­gen­über­lie­gen­den Wand be­find­li­chen Emp­fän­ger. Wur­de der So­nar­strahl durch ein in den Stol­len ein­drin­gen­des Ob­jekt durch­bro­chen, gab es oben in der Wach­zen­tra­le Alarm.
    Die Strah­ler ar­bei­te­ten mit ge­rin­ger akus­ti­scher Leis­tung. Sie er­zeug­ten nicht, wie die Bo­je am Stol­len­ein­gang, ei­ne Bla­sen­spur. Ich frag­te mich, wie es uns ge­lin­gen soll­te, sie zu ent­schär­fen. Ich stand stän­dig mit Han­ni­bal in Ge­dan­ken­ver­bin­dung. Da ich ihn nicht se­hen konn­te, war dies die ein­zi­ge Mög­lich­keit, mich zu ver­ge­wis­sern, daß er sich noch an mei­ner Sei­te be­fand. Ich spür­te, wie ihm plötz­lich ei­ne Idee durch den Kopf schoß … und im nächs­ten Au­gen­blick war er schon auf dem Weg nach oben. Ich er­faß­te die Idee. Auf den ers­ten Blick kam sie mir ver­rückt und un­durch­führ­bar vor; aber dann sah ich, daß Han­ni­bal be­reits er­folg­reich zu Werk ge­gan­gen war.
    Oben, dicht un­ter der Was­sero­ber­flä­che, hat­te er ei­ne

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