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Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman

Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman

Titel: Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard P. Feynman
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sechzigtausend Dollar verloren.«
    Ich wußte, was zu tun war: Ich wandte mich ihm völlig unbeeindruckt zu und sagte: »Soll ich das nun schlau oder blöd finden?«
    Einmal frühstückten wir zusammen im Speisesaal. Er sagte: »He, lassen Sie mich Ihre Rechnung unterschreiben. Die berechnen mir das alles nicht, weil ich hier soviel Geld lasse.«
    »Ich habe genug Geld, und brauche mir keine Sorgen darum zu machen, wer mein Frühstück bezahlt, danke.« Ich versetzte ihm immer wieder einen Dämpfer, wenn er versuchte, bei mir Eindruck zu schinden.
    Er probierte alles mögliche: wie reich er sei, wieviel Öl er in Texas habe, und nichts funktionierte, denn ich kannte das Rezept.
    Schließlich hatten wir doch noch ein bißchen Spaß zusammen.
    Als wir einmal an der Bar saßen, sagte er zu mir: »Sehen Sie die Mädchen da drüben am Tisch? Das sind Huren aus Los Angeles.«
    Sie sahen sehr nett aus; sie hatten irgendwie Klasse.
    Er sagte: »Wissen Sie was: Ich stell' sie Ihnen vor, und dann bezahl' ich für die, die Sie haben wollen.«
    Ich hatte keine Lust, die Mädchen kennenzulernen, und ich wußte, daß er das nur sagte, um Eindruck zu machen, so daß ich erst einmal ablehnte. Aber dann dachte ich: »Das ist ja ein Ding! Der Kerl versucht so sehr, mich zu beeindrucken, daß er bereit ist, mir das zu spendieren. Wenn ich je diese Geschichte erzähle...« Darum sagte ich zu ihm: »Also, o. k., stellen Sie mich vor.«
    Wir gingen hinüber an ihren Tisch, und er stellte mich den Mädchen vor und ging dann für einen Moment weg. Eine Kellnerin kam und fragte, was wir trinken wollten. Ich bestellte etwas Wasser, und das Mädchen neben mir fragte: »Ist das in Ordnung, wenn ich Champagner nehme?«
    »Sie können nehmen, was immer Sie wollen«, antwortete ich kühl, »denn Sie zahlen dafür.« »Was ist denn mit Ihnen los?« fragte sie. »Knauser, oder was?«
    »Genau.«
    »Sie sind bestimmt kein Gentleman!« sagte sie entrüstet.
    »Das haben Sie aber schnell spitzgekriegt!« antwortete ich. Ich hatte viele Jahre zuvor in New Mexico gelernt, kein Gentleman zu sein.
    Sehr bald boten sie an, mir Drinks zu spendieren - das Blatt hatte sich vollkommen gewendet! (Übrigens, der texanische Ölmensch kam nicht zurück.)
    Nach einer Weile sagte eines der Mädchen: »Laßt uns rüber ins El Rancho gehen. Vielleicht ist da mehr los.« Wir stiegen in ihr Auto. Es war ein schickes Auto, und es waren nette Leute. Unterwegs fragte sie mich nach meinem Namen.
    »Dick Feynman.«
    »Wo sind Sie her, Dick? Was machen Sie?«
    »Ich bin aus Pasadena; ich arbeite am Caltech.«
    Eines der Mädchen fragte: »Ach, kommt da nicht dieser Physiker Pauling her?«
    Ich war oft in Las Vegas gewesen, immer wieder, und ich hatte nie jemanden getroffen, der irgend etwas von Wissenschaft wußte. Ich hatte mich mit allen möglichen Geschäftsleuten unterhalten, und für sie war ein Wissenschaftler ein Niemand. »Yeah!« sagte ich erstaunt.
    »Und da arbeitet doch auch einer, der Gellan oder so ähnlich heißt - ein Physiker.« Ich konnte es nicht glauben. Ich fuhr in einem Wagen voller Prostituierter, und sie wußten all das!
    »Yeah! Er heißt Gell-Mann! Wie kommt's, daß ihr das wißt?«
    »Eure Bilder waren im Time-Magazine. « Das stimmt, aus irgendeinem Grund hatten sie im Time-Magazine Photos von zehn amerikanischen Wissenschaftlern gebracht. Ich war dabei und so auch Pauling und Gell-Mann.
    »Und wieso erinnert ihr euch an die Namen?« fragte ich.
    »Na, wir haben uns die Bilder angesehen und uns die Jüngsten und die, die am besten aussehen, ausgesucht!« (Gell-Mann ist jünger als ich.)
    Wir kamen ins El Rancho Hotel, und die Mädchen setzten dieses Spiel fort, mich so zu behandeln, wie sonst jeder sie behandelt: »Hast du Lust zu spielen?« fragten sie. »Wir bezahlen dafür, und du kannst die Hälfte der Gewinne behalten.« Ich spielte ein bißchen mit ihrem Geld, und wir haben uns alle gut amüsiert.
    Nach einer Weile sagten sie: »Schau mal, wir haben einen ausgespäht, der mit Geld um sich wirft, wir müssen dich jetzt allein lassen«, und sie gingen wieder an die Arbeit.
    Einmal saß ich an einer Bar, und mir fielen zwei Mädchen mit einem älteren Mann auf. Schließlich ging er weg, und sie kamen herüber und setzten sich zu mir: die hübschere und aktivere neben mich und ihre etwas weniger attraktive Freundin, die Pam hieß, auf die andere Seite.
    Die Dinge entwickelten sich gleich recht angenehm. Sie war sehr freundlich. Bald lehnte sie

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