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Berichterstattung.
Facebook ist aber nicht nur Auslöser von Prozessen, sondern kann auf diese auch Einfluss nehmen, vor allem wenn die Beteiligten im Netzwerk gegen ihre Verfahrenspflichten verstoßen. Wie die BBC berichtete, brachte in England ein Jurymitglied durch seine Facebook-Aktivitäten ein gesamtes Strafverfahren zu Fall. Die Frau hatte mithilfe des Netzwerks mit einem der bereits freigesprochenen Personen Kontakt aufgenommen und Interna aus dem laufenden Verfahren gegenüber den anderen Angeklagten preisgegeben. Dies stellte erklärtermaßen eine »Missachtung des Gerichts« dar. Die Folge: acht Monate auf Bewährung.
Gesichtserkennung
Vergleiche mit George Orwells »1984« werden in letzter Zeit überstrapaziert. Falsch werden sie dadurch freilich nicht. Erst vor Kurzem wurden wir von Facebook wieder einmal unweigerlich an den Roman erinnert, der den totalitären Überwachungsstaat als Schreckensszenario zeichnet: Eine von Mark Zuckerberg – nach alter Gewohnheit ohne große Vorwarnung – eingeführte Software ermöglicht nunmehr die Identifizierung von Nutzern anhand einer Gesichtserkennung der hochgeladenen Fotos. Sollten Bilder gepostet werden und sollte das Programm eine befreundete Person aus dem Netzwerk erkennen, wird dem Nutzer dies angezeigt und er kann die Person sogleich markieren. Von einer automatischen Markierung sieht Facebook bislang allerdings ab – wohl auch, weil die Gesichtserkennung hohe Wogen schlug. Dennoch zeigt das Programm bereits jetzt deutlich, wie weit die Datensammelleidenschaft von Facebook geht.
Glücksnuss
Gehört wohl zu den nervigsten Anwendungen, die Facebook zu bieten hat: »Welches ist heute dein Glück? Öffne deine Glücksnuss und entdecke es.« Die Nutzer klicken auf die virtuelle Schalenfrucht und bekommen jeden Tag einen (oft auch orthografisch) kreativen Spruch. Was einem bereits beim Asiaten auf den Magen schlägt, ist in virtueller Form nicht weniger bitter.
Google Plus
Der Erzrivale. Nicht nur, dass Google noch vor Kurzem die wertvollste Marke der Welt war (nunmehr Platz 2 nach Apple lt. Millward Brown) – das sich seit 2011 langsam etablierende hauseigene Netzwerk »Google Plus« könnte Facebook mit seinem Circle-Konzept perspektivisch einige Nutzer kosten ( → Freundeslisten ).
Dass Facebook laut Medienberichten eine gezielte PR-Kampagne gegen den Internet-Giganten initiierte und offenbar teilweise gar Hinweise auf Google Plus und entsprechende Einladungen bei Facebook zensierte, zeigt, dass den aktuellen Platzhirsch zeitweise eine gewisse Nervosität angesichts der neuesten Ambitionen des Suchmaschinenbetreibers befiel. Wer außer Google könnte auch Facebook mittlerweile noch ernsthaft Konkurrenz machen? Dennoch oder gerade deshalb war Facebook-Chef Mark Zuckerberg bei Google Plus zeitweise beliebtestes Mitglied – die meisten Nutzer hatten ihn im Netzwerk hinzugefügt.
Die erste Euphorie scheint unterdessen allerdings verflogen. Google Plus war zwar anfangs das am schnellsten wachsende Netzwerk (40 Millionen Registrierungen innerhalb von knapp drei Monaten), mittlerweile verläuft das Wachstum aber schleppend. Im Januar 2012 tummelten sich rund 90 Millionen User beim Konkurrenten, also nur etwas mehr als zehn Prozent der Nutzerschaft von Facebook. Für den großen Bruder ist also zunächst Entspannung angezeigt. Jüngere negative Schlagzeilen zu Google Plus wie die unangekündigte Zensur von Profilfotos wegen eines Stinkefingers tun ihr Übriges. Generell scheinen die Netzwerkaktivitäten des Konzerns unter keinem guten Stern zu stehen. Der Google- Plus-Vorgänger »Orkut« konnte sich nur in wenigen Teilen der Erde etablieren.
Da verwundert es wenig, dass Google kürzlich einen Schritt auf die Mitglieder (in spe) zugegangen ist und nunmehr auch Pseudonyme statt des Klarnamens für die Nutzung zulassen möchte. Ob allein dies einen nachhaltigen Run auf das neue Netzwerk auszulösen vermag, darf allerdings bezweifelt werden.
Warnung
In der Anfangszeit von Google Plus war der Zugang beschränkt. Bei Facebook verbreiteten sich vermeintliche Einladungen zu dem konkurrierenden Netzwerk – wer darauf klickte, gab den Zugriff auf alle seine bei Facebook gespeicherten Daten frei.
Gottschalk live
Der Arme! Die bekannteste Blondine des deutschen Showgeschäfts war mutig genug, Anfang 2012 ein neues Showkonzept im ARD-Vorabend zu starten, bei dem wie selbstverständlich Web-2.0-Inhalte integriert werden sollten. Allein, die Quoten waren mäßig
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