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Ereignissen wie Naturkatastrophen und Terroranschlägen äußern Millionen User regelmäßig via Status Update ihre Trauer online und finden in ihrem Newsfeed stets eine Schar von Mitfühlenden.
Ein neues Ausmaß hat das virtuelle Trauern durch Gedenkveranstaltungen angenommen, wie sie etwa nach dem Amoklauf in Norwegen im Sommer 2011 stattfanden. Nach den Anschlägen kam es zu einer »virtuellen Menschenkette«: Mit einem Klick konnte auf der Webseite einer norwegischen Zeitung eine blaue Figur erstellt und damit die Anteilnahme für die Opfer der Anschläge ausgedrückt werden. Via Facebook verbreitete sich die Aktion länderübergreifend und führte dazu, dass sich rund eine Million Menschen aus über 14 verschiedenen Nationen beteiligten.
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Siehe → Like-Button / → Dislike-Button
Geheimdienste
Das Überprüfen von Social Networks gehört zum Basishandwerk von Geheimdiensten. Folgerichtig sind Agententätigkeiten im größten sozialen Netzwerk bereits heute Alltag. Wie kolportiert wird, hilft Facebook zuweilen dabei, Personen identifizieren zu können, die als Informanten in Betracht kommen (in Israel etwa aufgrund von Kontakten zur Hamas). Ferner wurden in der Vergangenheit vereinzelt Vorwürfe laut, dass persönliche Informationen von Usern durch Agenten gesammelt worden seien, um sie im Anschluss zu erpressen. Der Preisgabe von Informationen wird auf diese Weise eine politische Komponente zuteil – und gerade im Netz unerfahrene Mitglieder sind sich dessen kaum bewusst. Der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet berichtete von zahlreichen Versuchen, israelische Staatsbürger zu Spionagetätigkeiten gegen das eigene Land anzuwerben oder aber an vermeintlich unverfänglichen Treffen teilzunehmen, in deren Folge Israelis entführt werden sollten. Facebook wird hier (wohl oder übel) eine Rolle zugetragen, die so gar nicht zum hierzulande vorherrschenden Freizeitcharakter des Netzwerks passen mag.
Geheimniskrämer
»Wie geil ist das denn?«
»Es ist so schlimm!«
»Was für ein Tag!!!«
Derlei wird immer wieder – unserer Erfahrung nach insbesondere von weiblichen Personen – gepostet, die sich auf diese Art und Weise interessanter machen wollen, als sie wirklich sind. Solche GeheimniskrämerInnen kalkulieren mit einer gezielten Nachfrage ihrer Freunde. Nach der erhofften Reaktion können sie dann richtig loslegen und sich per quasi-öffentlichem Gespräch ausbreiten oder aber durch ein lakonisches »Schon gut« den Spannungsbogen weiter heben. Tragisch wird es, wenn ihnen selbst die → beste Freundin den Gefallen des Nachhakens nicht tut und der Ausruf unbeantwortet bleibt.
So postete einer meiner Kontakte kürzlich: »So eine Scheiße!! Wie soll ich das jetzt bloß alles schaffen?« Da auch zwei Monate später noch niemand reagiert hat, bleibt zu hoffen, dass es nicht ganz so dringend war.
Gelesen, gehört, gesehen …
Noch sind sie auf der Nutzeroberfläche nicht zu sehen, aber Gerüchten zufolge werden sie wohl bald kommen: die neuen Facebook-Buttons. Zwar fehlt es weiterhin am schmerzlich vermissten → Dislike-Button , jedoch soll es zumindest bald Knöpfe für »Read«, »Listened«, »Watched« und »Want« geben. Dies würde nicht nur den Austausch und die Sortierung von Medieninhalten auf der → Wall erleichtern, sondern Facebook auch zu der gewünschten Multimediaplattform machen. Gerade der Knopf »Want« wäre für die Vermarktung Gold wert. So könnten etwa Wunschlisten zusammengestellt oder gezielt Werbeanzeigen geschaltet werden.
Generation Facebook
Wirklich aufgewachsen ist noch niemand mit Facebook, dafür ist das Netzwerk schlicht zu jung. Dennoch verleiht die Website auch einem Lebensgefühl Ausdruck, mit dem sich viele junge Nutzer identifizieren können. Auf der Habenseite stehen dabei Selbstbewusstsein, eine gesunde Skepsis und Offenheit für Neues. Auf der anderen Seite ist die »Generation Facebook« jedoch auch von Schnelllebigkeit, Eitelkeit und nicht selten auch Oberflächlichkeit geprägt.
»Dir und 800 Millionen anderen gefällt das.«
Gerichtsprozesse
Facebook und Gerichtsprozesse – neben dem Datenschutz wohl das Hauptthema in den Medien: Nicht nur die aufsehenerregenden Ausgleichsforderungen von → Eduardo Saverin , sondern auch arbeitsgerichtliche Auseinandersetzungen, die ihren Ursprung in beiläufigen Bemerkungen auf Facebook nahmen ( → Kündigung ), waren in der Vergangenheit nicht selten Gegenstand der
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