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die Privatsphäreeinstellungen und Freundeslisten zwischen seinen Kontakten erheblich differenzieren und ihnen unterschiedlich tiefe Einblicke gewähren, vom Arbeitskollegen über Familienmitglieder bis hin zum Ehepartner.
Die Halbwertszeit der Facebook-Freundschaft ist im Übrigen sehr unterschiedlich. Die Colorado Business School fand heraus, dass sehr aktive Facebook-User schneller ihre Freunde verlieren – Grund dafür seien inhaltslose Posts, die auf den Unwillen der anderen Freunde stießen. Zudem gelte: Je häufiger man selbst mit einer Freundschaftsanfrage an andere User herantrete, desto höher sei die Wahrscheinlichkeit, schnell wieder gelöscht zu werden. Auch im virtuellen Leben wird also Wahllosigkeit bestraft.
Freundefinder
Diese von Facebook angebotene Funktion verleitet die Nutzer dazu, ihre kompletten E-Mail-Adressbücher in das System zu importieren, sodass dem Dienst noch mehr Daten zugeführt werden. Auf diese Weise kann Facebook Dritte zu einer Mitgliedschaft einladen und ihr Interesse wecken. Das Netzwerk sah sich 2011 gezwungen, eine Entschärfung des Freundefinders anzustoßen. Insbesondere sollten eingeladene Nicht-Facebook-Nutzer nunmehr Informationen erhalten, wie sie zukünftig die Verwendung ihrer Adresse für Freundvorschläge verhindern können. Das ebenfalls diskutierte Komplettverbot eines Imports der Daten Dritter ließ sich zunächst dagegen nicht durchsetzen.
Freundeslisten
»Aber wir können das doch auch …!«, wird Mark Zuckerberg sicherlich öfter verzweifelt gemurmelt haben, als → Google Plus für sein Circle-Konzept gefeiert wurde. Denn was den »Rising Star« am Netzwerkhimmel vor allem ausmacht – die Einteilung der Online-Kontakte in verschiedene Personenkreise, um mit ihnen standardisiert nur bestimmte, festgelegte Inhalte zu teilen –, ist auch Facebook alles andere als fremd. Diese Aufgabe erfüllen die Facebook-Freundeslisten, wenn auch zugegebenermaßen nicht so schick wie der (noch) kleinere Konkurrent. Beschweren kann sich Facebook aber nur kaum darüber, dass die Funktion anfangs oft unbeachtet blieb, war sie doch im Menü bis vor Kurzem noch recht gut versteckt. Mittlerweile erleichtert sie aber für zahlreiche Nutzer täglich das Leben, denn Status Updates, Fotos usw. können auf diese Weise automatisiert nur bestimmten Freunden angezeigt werden. Zusätzlich kann über die Freundeslisten entschieden werden, über wen man bevorzugt etwas im Newsfeed lesen möchte.
Da die Listen öffentlich grundsätzlich nicht einsehbar sind, gibt es keinen augenscheinlichen Grund, auf die Nutzung dieser sehr hilfreichen Funktion zu verzichten.
Tipp
Beschwingt durch die neue Google-Konkurrenz hat Facebook im September 2011 die sogenannten intelligenten Listen (Smart Lists) eingeführt. Mit ihrer Hilfe werden automatisch Arbeitskollegen, Schulfreunde und Personen aus der Umgebung sortiert, um das mühevolle Einordnen zu erleichtern. Ferner ist seitdem die Erstellung eigener Listen komfortabler geworden. Es bleibt abzuwarten, wie sehr dies den Kampf der beiden Netzgiganten beeinflusst. Bislang scheint Google Plus den deutlich Kürzeren zu ziehen.
Freundschaftseinladung
→ Adden
Freundschaft löschen
→ To unfriend
Fußball
Der weltweit beliebteste Mannschaftssport bietet auch für Facebook ein enormes Potenzial. Neben den zahlreichen Fanseiten übertrug das Netzwerk am 19.08.2011 erstmals per Livestream eine Begegnung zwischen den englischen Vereinen Ascot United und Wembley FC.
»Das ist das größte Ding, das unserem Verein je passiert ist«, kommentierte der Präsident von Ascot, der sich in seinem lediglich 1.150 Sitzplätze fassenden Stadion über die enorme Erhöhung der möglichen Zuschauerzahl freute. Perspektivisch und über mehrere Jahre gesehen könnte die Facebook-Übertragung (nicht nur) von Sport-Events das Schlimmste sein, was dem Medium »Fernsehen« passieren konnte.
Apropos England: Die traditionelle Rivalität zwischen hiesigen und englischen Fußballfans findet natürlich auch auf Facebook ihre Fortsetzung. Als sich die deutsche Nationalmannschaft im Januar 2012 am englischen Team auch in Sachen Facebook-Likes vorbeischieben konnte, feierten die deutschen Fans dies auf der Facebook-Seite des Rivalen mit zahlreichen Kommentaren und Bildern der jüngsten 4:1-WM-Niederlage der Briten gegen Deutschland. Wenig souverän: Der englische Verband löschte Kommentare und verhinderte zeitweise, dass die Seite von Deutschland aus aufgerufen werden
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