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Sie kam, sah und liebte

Sie kam, sah und liebte

Titel: Sie kam, sah und liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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sich mal wieder im Englisch-Lesen.
    »Hast du das schon gesehen?«, fragte Grizzell ihn.
    »Nein.«
    Daniel reichte ihm die Zeitschrift, aufgeschlagen auf der Seite mit seiner Lieblingslektüre. »Lies«, sagte er.
    Die Jungs sahen ihn erwartungsvoll an. Also griff er nach der Zeitschrift und las:

DAS LEBEN DER HONEY PIE
     
Einer meiner liebsten Plätze auf der ganzen Welt ist die Aussichtsplattform der Space Needle in Seattle bei Nacht. Dort habe ich das Gefühl, dass mir die ganze Welt zu Füßen liegt. Und wer mich kennt, der weiß auch, dass ich es mag, wenn man mir zu Füßen liegt. Ich hatte gerade unten im Restaurant zu Abend gegessen und meinen Begleiter, einen veritablen Langweiler, am Tisch zurückgelassen, wo er auf meine Rückkehr von der Damentoilette wartete. Ich trug mein kleines rotes, schulterfreies Kleid mit dem goldenen Verschluss im Nacken und ein feines Goldkettchen, das mir über den Rücken hing. Ich trug außerdem meine höchsten Hacken und hatte Lust auf mehr als Pazifik-Schwertfisch. Mein Partner war umwerfend, wie alle Männer, mit denen ich ausging. Doch er weigerte sich, unter dem Tisch zu spielen, und ich war erregt und langweilte mich. Das war gefährlich für die Männer aus Seattle.
     
    Luc hielt beim Lesen inne und warf einen Blick auf die Tür, als zwei Frauen eintraten. Mehr als eines flüchtigen Blicks bedurfte es nicht, um zu sehen, dass es sich um Groupies handelte. Desinteressiert wandte er sich wieder seiner Lektüre zu.
    Zu meiner Linken öffneten sich die Türen des Aufzugs, und ein Mann im schwarzen Smoking trat aus der Kabine. Mein Blick wanderte an den vier Knöpfen seines Jacketts hinauf bis zu seinen blauen Augen. Sein Blick suchte meine perfekten Brüste, die das schulterfreie Kleid mehr enthüllte als verbarg. Seine Mundwinkel umspielte ein wohlgefälliges Lächeln, und plötzlich versprach diese Nacht doch noch ganz interessant zu werden.
Ich erkannte ihn auf Anhieb. Er spielte Hockey. Ein Torwart mit flinken Händen und, wie man munkelte, schmutziger Fantasie. So etwas gefiel mir an Männern. In der Fantasie von Millionen Frauen oder mehr spielte er die Hauptrolle. Ein- oder zweimal auch in meiner.
»Hallo«, sagte er. »Eine schöne Nacht, um den Lauf der Sterne zu beobachten.«
»Beobachten ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. « Sein Name war Lucky, was ich für angemessen hielt, denn seinem Lächeln nach zu urteilen, würde er mir an diesem Abend Glück bringen.
     
    Luc hielt inne und sah die Jungs an. »Du lieber Himmel«, sagte er. »Es kann doch nicht sein, dass ich gemeint bin.« Doch er hatte das unangenehme Gefühl, dass es so war.
    Ich stützte mich mit den Händen auf einer der Lautsprecherboxen ab, aus denen man erfuhr, wie oft im Jahr die Needle vom Blitz getroffen wurde, und beugte mich ein wenig vor. Mein Kleid glitt an meinen sonnengebräunten Beinen hinauf, gefährlich weit, bis kurz vor die Pforten des Paradieses. Ich sah aus den Augenwinkeln zu dem Mann auf und lächelte. Er fiel beinahe in mein Dekolleté, und ich versuchte, etwas wie ein schlechtes Gewissen zu empfinden für das, was ich ihm antun wollte. Aber mein Gewissen und ich gingen schon seit etwa zwanzig Jahren getrennte Wege, und alles, was ich empfand, war ein Flattern in meiner Brust und ein Verlangen zwischen meinen Schenkeln. »Wie steht’s mit dir? Siehst du auch gern zu?«
»Ich bin eher ein Mann der Tat.« Er streckte die Hand nach mir aus und schob eine Haarlocke aus meinem Gesicht. »So erlebt man bedeutend Interessanteres. «
»Ich habe eine Vorliebe für Männer der Tat, zumal ich selbst gern in den verschiedensten Positionen zur Tat schreite.« Ich leckte meine roten Lippen. »Ist das interessant für dich?«
Seine blauen Augen blickten träge und umflort, als er seine Hand über meinen Rücken gleiten ließ und mit den Fingerspitzen meine Wirbelsäule streichelte. Meine Haut erglühte unter seiner Berührung. »Wie heißt du?«
»Honey Pie.«
»Das gefällt mir«, sagte er und trat hinter mich. Von hinten legte er die Arme um mich, spreizte die Finger auf meinem Bauch und sagte direkt an meinem Ohr: »Wie verrückt kannst du werden, Miss Honey Pie?«
Ich lehnte mich zurück und schmiegte mein rundes Hinterteil an etwas, das sich anfühlte wie mindestens zwanzig Zentimeter hartes Holz. Er ließ seine talentierten Hände zu meinen Brüsten wandern und umfasste sie durch den Stoff meines Kleides.
Ich schloss die Augen und bog den Rücken durch. Zwar wusste er es

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