Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sie kam, sah und liebte

Sie kam, sah und liebte

Titel: Sie kam, sah und liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
Vom Netzwerk:
noch nicht, aber er war so gut wie tot. »Der letzte Mann, mit dem ich zusammen war, hat sich noch nicht wieder erholt.« Das lag zwei Tage zurück, und Lou lag noch immer im Koma, nachdem ich ihn im Serviceaufzug im Vier Jahreszeiten zurückgelassen hatte.
»Was hast du mit ihm gemacht?«
»Ich habe ihm den Kopf leer geblasen … unter anderem.«
Meine Brustspitzen stachen hart in seine heißen Handflächen, und ich war so erregt, dass eine ganze Busladung japanischer Touristen mich nicht daran hätte hindern können, diesen Hockeyspieler mit dem großen, harten Schwanz zu vernaschen. »Du machst mich verrückt mit deinen roten Lippen und deinem roten Fähnchen.« Er biss mich spielerisch in den Hals und fragte in einem rauen Flüstern: »Frierst du, oder bist du erregt?«
     
    Lucs Blick blieb an der letzten Zeile haften; er musste sie ein zweites Mal lesen.
    »Frierst du, oder bist du erregt?«
    »Teufel auch«, flüsterte er und las weiter.
    Ich war heiß und eindeutig erregt.
»Du weckst den Wunsch in mir, dir einen Knutschfleck zu machen, nur um ihn dann mit einem Kuss heilen zu können.«
»Wo?«, fragte ich, nahm seine Hand und schob sie zwischen meine Beine. »Hier?« Er legte durch mein Kleid und meinen String aus roter Spitze die Hand auf meinen Venushügel.
     
    Verblüfft ließ Luc die Zeitschrift sinken und lehnte sich zurück. Ihm war, als hätte ihn ein Puck hart am Kopf getroffen. Das konnte doch unmöglich wahr sein! Er bildete sich Dinge ein, die nicht existierten.
    »Kennst du Honey Pie ?«, fragte Bressler und ließ Luc damit wissen, dass er sich nichts eingebildet hatte.
    »Nein.« Doch einiges in dem Artikel kam ihm erschreckend bekannt vor. Sehr persönlich.
    »Jetzt bist du berühmt«, scherzte der Mannschaftskapitän. »Lies weiter. Honey Pie hat dich ins Koma versetzt.«
    Die anderen Jungs lachten, doch Luc fand die Situation überhaupt nicht lustig. Nein, er fand sie eher beunruhigend.
    »Warum hat sie sich dieses Mal auf dich eingeschossen?«, wollte Fish wissen. »Vielleicht hat sie dich spielen gesehen und Lust bekommen, mal einen Blick auf deine Ausstattung zu werfen.«
    »Vielleicht ist sie jemand, der seine Ausstattung schon gesehen hat«, fügte Lynch hinzu.
    Wut kochte in ihm hoch, doch er kämpfte sie nieder und sagte: »Ich garantiere euch, dass sie die Ausstattung nicht gesehen hat.« Wut wäre jetzt nur störend. Das wusste er aus Erfahrung. Er brauchte einen klaren Kopf, um nachdenken zu können. Er hatte das Gefühl, ein Puzzlespiel vor sich zu haben, ein Puzzlespiel mit einem großen Bild auf dem Karton – einem Bild von seinem Leben –, dessen einzelne Stücke jedoch heillos durcheinander geraten waren. Und wenn es ihm gelänge, sie alle richtig zu sortieren, würde er das Bild auch wieder klar erkennen können.
    »Ich glaube, ich fände es cool, wenn Honey Pie mich ins Koma bumsen würde«, sagte irgendwer.
    »Es gibt sie nicht wirklich«, erklärte Lynch.
    »Es muss sie geben«, widersprach Scott Manchester. »Irgendwer schreibt schließlich diese Artikel.«
    Bald wandte sich das Gespräch der Frage zu, wo Honey Pie Luc gesehen haben könnte. Alle waren sich einig darüber, dass sie in Seattle lebte, doch über ihr Geschlecht waren sie geteilter Meinung. Sie überlegten, ob Honey Pie Luc wirklich getroffen hatte und ob sie ein Mann war. In einem Punkt waren sich alle einig: Wenn sie kein Mann war, dann dachte sie zumindest wie ein Mann.
    Luc war es scheißegal, ob Honey Pie Männlein oder Weiblein war. In den letzten beiden Jahren hatte er sich darum bemüht, so zu leben, dass niemand auf die Idee kam, so etwas über ihn zu schreiben. Und jetzt fing das Ganze wieder an. Goss Öl auf das Feuer, das er zu löschen versuchte. Nur, dass es dieses Mal schlimmer war als je zuvor.
    »Das ist doch alles erfunden«, sagte jemand. Aber Luc erschien es keineswegs wie eine pure Erfindung. Alles war so unheimlich vertraut, dass sich ihm die Nackenhaare sträubten. Das rote Kleid. Die Sache mit den harten Brustspitzen. Die Frage, ob sie fröre oder erregt sei. Der rote Stringtanga. Der Knutschfleck.
    Ein Puzzleteil fand seinen richtigen Platz. Es war Jane. Jemand hatte ihn und Jane belauscht, aber das war unmöglich. Am liebsten möchte ich dir einen Knutschfleck machen, nur um ihn dann mit einem Kuss heilen zu können. Luc erinnerte sich, genau das gesagt zu haben, als er ihre weiche Haut berührte. An dem Abend, als sie das rote Kleid trug, hatte er ihr einen Knutschfleck machen

Weitere Kostenlose Bücher