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Sie kam, sah und liebte

Sie kam, sah und liebte

Titel: Sie kam, sah und liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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wollen. Sein Zeichen. War ihnen jemand gefolgt? Im Geiste versuchte er, ein paar mehr Puzzleteile einzusetzen, doch das ergab immer noch kein klares Bild.
    »Hallo, Jungs? Was treibt ihr so?«
    Luc hob den Blick von der Zeitschrift und sah in Janes grüne Augen. Er würde es ihr sagen müssen. Sie würde ausflippen.
    »Sharky«, wurde sie von den Jungs begrüßt.
    Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie Luc ansah. Dann fiel ihr Blick auf die aufgeschlagene Zeitschrift, und ihr Lächeln erstarrte.
    »Hast du schon mal vom Leben der Honey Pie gehört?«, fragte Sutter.
    Jane sah Luc fest in die Augen. »Ja.«
    » Honey Pie hat über Luc geschrieben.«
    Alle Farbe wich aus ihrem ohnehin blassen Gesicht. »Bist du sicher, dass du gemeint bist?«
    »Ganz sicher.«
    »Es tut mir Leid, Luc.«
    Luc erhob sich aus seinem Sessel. Sie verstand, was es bedeutete. Für ihn bedeutete. Sie verstand sogar das, was den anderen Jungs entging. Wenn jetzt noch einmal über ihn geschrieben wurde, käme der Honey-Pie -Artikel zur Sprache und böte einen weiteren Vorwand dafür, sein Privatleben unter die Lupe zu nehmen. Dinge auszugraben, die im Grunde unwichtig waren. Luc rückte näher an Jane heran und sah ihr in die Augen. »Ist alles in Ordnung?«
    Sie nickte, schüttelte dann den Kopf.
    Ohne nachzudenken, ergriff Luc ihren Arm, und zusammen verließen sie die Bar. Sie durchquerten das Foyer und stiegen in den Aufzug. »Es tut mir so Leid, Luc«, sagte sie; es war nicht mehr als ein Flüstern.
    »Es ist nicht deine Schuld, Jane.« Er drückte den Knopf, der sie zu ihrer Etage hinaufbrachte, und warf ihr einen Blick zu. Sie stand in der Ecke des Aufzugs. Ihre Augen waren riesig und schwammen in Tränen, und plötzlich wirkte sie sehr klein. Als sie ihr Zimmer erreicht hatten, liefen ihr die Tränen über die Wangen. Er hatte ihr noch nicht einmal von seinen grotesken Vermutungen erzählt, und schon weinte sie.
    »Jane«, setzte er an, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte. »Ich weiß, das muss in deinen Ohren verrückt klingen …« Er unterbrach sich, um zunächst einmal eine klare Linie in seine Gedanken zu bringen. »In diesem Scheiß- Honey-Pie -Artikel kommen ein paar Dinge zur Sprache, die ein bisschen zu deutlich sind, um nur Zufall sein zu können. Da werden Dinge über dich und mich geschrieben, die tatsächlich passiert sind. Ich weiß nicht, woher die Autorin das weiß. Es ist, als hätte uns jemand beobachtet und sich Notizen gemacht.«
    Sie setzte sich auf die Bettkante und schob die Hände zwischen die Knie. Sie sagte kein Wort, und er fuhr fort in seinem Versuch, ihr zu erklären, was er doch selbst nicht verstand. »Da ist zum einen dein rotes Kleid. Sie hat dein rotes Kleid und das Kettchen auf deinem Rücken beschrieben.«
    »O Gott.«
    Er setzte sich neben sie und legte den Arm um ihre Schultern. Was der Autor oder die Autorin des Artikels über ihn wusste, war beunruhigend. Jane war so verstört, dass er nicht weiter ins Detail ging, denn er wollte nicht, dass sie sich unnötig ängstigte. »Ich kann es nicht fassen, dass dieser Mist jetzt von vorn anfängt. Ich habe mir solche Mühe gegeben, mich von solchem Unsinn fern zu halten.« Er drückte Jane an sich. Die Gedanken wirbelten durch seinen Kopf, ergaben aber keinen Sinn. »Ich habe das Gefühl, verrückt zu sein. Paranoid. Wahnsinnig. Vielleicht sollte ich einen Privatdetektiv anheuern, um der Sache auf den Grund zu gehen.«
    Sie sprang auf, als hätte ihr Hosenboden Feuer gefangen, und ging zu dem Sessel am Fenster. Sie nagte an ihrer Unterlippe und starrte auf einen Punkt irgendwo über seinem Kopf. »Du fühlst dich nicht geschmeichelt?«
    »Nein, zum Teufel! Ich habe das Gefühl, dass irgendein Fremder mich beobachtet hat. Uns. Um uns herumgeschlichen ist, im Schatten verborgen.«
    »Wir hätten es gemerkt, wenn jemand uns gefolgt wäre.«
    »Wahrscheinlich hast du Recht, aber ich weiß nicht, wie ich mir sonst erklären soll, was in dieser Zeitschrift steht. Ich weiß, wie verrückt das klingt.« Und es klang tatsächlich verrückt. Selbst für ihn, und er hatte den Artikel gelesen. »Vielleicht hat einer von den Jungs …« Er schüttelte den Kopf, während er laut dachte. »Ich möchte mir nicht vorstellen, dass einer von den Jungs mit der Sache zu tun hat, aber wer sonst?« Er zuckte mit den Schultern. »Vielleicht habe ich den Verstand verloren.«
    Sie sah ihn eine ganze Weile an und stieß dann hastig hervor: »Ich habe den Artikel

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