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Sie kam, sah und liebte

Sie kam, sah und liebte

Titel: Sie kam, sah und liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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Hufeisen-Tätowierung am Unterleib, und wenn man die sieht, möchte man auf die Knie fallen und sie küssen, damit sie einem Glück bringt.« Sie hielt sich ihr kühles Glas an die Stirn. »Schade nur, dass er ein Mistkerl ist.«
    »Hört sich an, als könntest du ihn gut leiden.«
    Jane senkte das Glas und sah Caroline an. Als könnte sie ihn gut leiden? Den Typen, dessentwegen sie gefeuert worden war? Von Luc fühlte sie sich mehr gekränkt und verraten als von allen anderen Spielern zusammen. Was, wenn sie es sich recht überlegte, sicher nicht sonderlich rational war, da sie ihn nicht wirklich kannte und er sie auch nicht. Es war nur so, dass sie geglaubt hatte, zwischen ihnen wäre eine tastende Freundschaft entstanden, und wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass sie auch eine leise Schwärmerei für Luc entwickelt hatte. Nein, Schwärmerei war wohl doch ein zu starkes Wort. Interesse traf schon eher das, was sie empfand. »Ich kann ihn nicht leiden«, sagte sie, »aber er spricht mit so einem leichten kanadischen Akzent, den man nur bei bestimmten Wörtern heraushört.«
    »Oho.«
    »Wieso oho? Ich sagte doch, ich kann ihn nicht leiden.«
    »Ja, das hast du gesagt, aber du hast schon immer auf Männer mit Akzent gestanden.«
    »Seit wann?«
    »Seit Balki in Perfect Strangers .«
    »In dieser Sitcom?«
    »Ja, du warst total scharf auf Balki, nur weil er mit diesem Akzent sprach. Obwohl er ein Versager war und bei seiner Cousine lebte.«
    »Nein, ich war verrückt nach Bronson Pinchot. Nicht nach Balki.« Sie lachte. »Und im selben Jahr warst du verrückt nach Tom Cruise. Was meinst du, wie oft haben wir Top Gun gesehen?«
    »Mindestens zwanzigmal.« Caroline trank einen Schluck Wein. »Schon damals haben Versager dich magisch angezogen. «
    »Ich würde eher sagen, schon damals hatte ich realistische Erwartungen.«
    »Richtiger wäre wohl zu sagen, du hast deine Ansprüche tief angesetzt, weil du unter typischen Verlassensängsten leidest. «
    »Bist du high?«
    Caroline schüttelte den Kopf, und ihr Pferdeschwanz wippte über ihre Schultern. »Nein, das habe ich in einem ausführlichen Artikel gelesen, als ich letzte Woche beim Frauenarzt war. Weil deine Mutter gestorben ist, hast du Angst, dass jeder, den du liebst, dich verlassen wird.«
    »Was wieder einmal beweist, wie viel Mist in Zeitschriften steht.« Wer hätte das besser gewusst als sie? »Erst letzte Woche hast du gesagt, ich hätte das Problem, Beziehungen vorzeitig zu beenden, weil ich Angst hätte, dass der Partner mit mir Schluss machen könnte. Entscheide dich.«
    Caroline zuckte mit den Schultern. »Anscheinend ist es ein und dasselbe Problem.«
    »Genau.«
    Sie blickten eine Weile ins Kaminfeuer, dann schlug Caroline vor: »Lass uns ausgehen.«
    »Es ist Donnerstagabend.«
    »Ich weiß, aber wir müssen morgen beide nicht arbeiten.«
    Vielleicht würde es sie wirklich von dem Hockeyspiel ablenken, über das sie hätte berichten sollen und nicht berichten durfte, wenn sie sich von einer lauten Band die Ohren durchpusten ließ. Wenn sie die Wohnung verließ, konnte sie nicht den Fernseher einschalten und in das Spiel zappen. Sie blickte an sich herab: grünes T-Shirt, schwarze Fleecejacke, schwarze Jeans. Außerdem benötigte sie neues Material für ihre Singlefrau -Kolumne. »Gut, aber ich ziehe mich nicht um.«
    Caroline, die an diesem Abend ziemlich schlicht in einen Tommy -Sweater mit einer Flagge auf der Brust und knallenge Jeans gekleidet war, sah Jane an und verdrehte die Augen. »Setz wenigstens deine Kontaktlinsen ein.«
    »Warum?«
    »Tja, ich wollte eigentlich nichts sagen, weil ich dich liebe und so weiter und weil ich dir immer vorschreiben will, was du tragen sollst. Ich wollte dich nicht verunsichern oder dein Selbstbewusstsein ankratzen, aber diese grauenhaften Leute beim Optiker haben dich belogen.«
    Jane fand ihre Brille gar nicht so übel. Lisa Loeb trug eine ganz ähnliche. »Findest du wirklich, dass die Brille mir nicht steht?«
    »Ja, und das sage ich auch nur, weil ich nicht will, dass die Leute glauben, ich wäre der weibliche Part und du der männliche. «
    Caroline auch? »Wie kommst du darauf, dass man dich für die Frau und mich für den Mann halten würde?«, fragte sie, stand auf und machte sich auf den Weg ins Bad. »Könnte doch auch sein, dass die Leute denken, du wärst der Junge.« Im Raum blieb es still, und Jane steckte noch einmal den Kopf zur Tür herein. »Na?«
    Caroline stand vor dem Kamin und

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